Schwuler Sex ist in Singapur nicht mehr strafbar

Auch Singapur macht aktuell einen Schritt in Richtung „mehr Toleranz“. Denn: Hier ist Schwulen Sex nun nicht mehr strafbar. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es dennoch. Die Ehe für alle ist immer noch nicht erlaubt. Dennoch: Die Veränderungen bewegen sich auf jeden Fall in die richtige Richtung. Queere Menschen in Singapur müssen nun zumindest etwas weniger in Angst leben … und genau das dürfte sich auch im Alltag der Community widerspiegeln.

Die Abschaffung des alten Gesetzes wird von vielen Mitgliedern der Community, aber auch von deren Supportern als „längst überfällig“ bezeichnet. Es hat lange gedauert, bis sich das Parlament dazu entschlossen hat, hier neue Wege zu gehen. Nun ist es jedoch soweit … und viele Queers in Singapur freuen sich auf eine etwas tolerantere Zukunft.

In Singapur ist Schwuler Sex nun legal

Das ursprüngliche Gesetz stammte aus der Kolonialzeit

Das Gesetz, das Sex unter gleichgeschlechtlichen Paaren unter Strafe stellte, stammt noch aus der Kolonialzeit und ist dementsprechend schon sehr alt. Die neuen Regelungen besagten, dass Sex zwischen zwei Männern in Zukunft erlaubt ist, wenn er einvernehmlich stattfindet. Hierbei handelt es sich also nicht mehr um ein Verbrechen.

Die Entscheidung des Parlaments hat große Wellen geschlagen – sowohl innerhalb als auch außerhalb der Community. Etliche Menschen, die sich schon lange für die Rechte von Queers einsetzen, bezeichneten die jüngste Entscheidung der Politik allerdings als „überfällig“. Gleichzeitig handele es sich hierbei um einen bedeutenden „Meilenstein“ und um die Aussage, „…, dass staatlich sanktionierte Diskriminierung in Singapur keinen Platz hat“.

Ob Singapur auch in anderer Hinsicht in Zukunft umdenken wird, bleibt abzuwarten. Denn:…

Die Ehe für alle bleibt weiterhin verboten

Und genau das stört viele Menschen, die sich eigentlich Hoffnung gemacht hatten, dass mit dem neuen Gesetz auch ein komplett neues Zeitalter der Toleranz und Gleichberechtigung eingeläutet werden würde. Interessanterweise wurde parallel (!) zum neuen Gesetz auch eine Änderung der Verfassung verabschiedet … und die ist weniger queerfreundlich. Nach ihr soll es sich bei der Ehe nach wie vor nur um ein Konstrukt zwischen Mann und Frau handeln.

Als Ergänzung führen die Verantwortlichen an, dass die traditionelle Definition hier eine besonders wichtige Rolle spiele. Und die beziehe sich nun einmal auf die Partnerschaft zwischen Mann und Frau. Zudem bemerkte der amtierende Familienminister Masagos Zulkifli, dass es aktuell auch keine Pläne gäbe, nicht mehr an dieser Tradition festzuhalten.

Es erklärt sich von selbst, weshalb viele Queers innerhalb und außerhalb Singapurs nun der Meinung sind, dass hier eigentlich noch Luft nach oben gewesen wäre. Weiterhin liegt auch die Vermutung nahe, dass durch das Festhalten an der Tradition diejenigen beschwichtigt werden sollten, die sich über die Entscheidung, das alte Gesetz aus der Kolonialzeit abzuschaffen, aufgeregt hätten.

In Singapur ist Schwuler Sex nun legal

Was denkt die Gesellschaft in Singapur über Queers?

Der Premierminister Singapurs, Lee Hsien Loong, erklärte in einem offiziellen Statement zur Gesetzesänderung, dass sich die Haltung der Gesellschaft in Singapur Queers gegenüber im Laufe der Zeit „merklich verschoben“ habe. Im Stadtstaat gäbe es, wie in jeder humanen Gesellschaft, Homosexuelle. Auch diese Menschen würden ihr eigenes Leben führen und an der Gemeinschaft teilnehmen wollen. Sie seien Kollegen, Freunde und Familienmitglieder.

Gleichzeitig dürfe jedoch nicht vergessen werden, dass es sich bei Singapur eben um einen Stadtstaat handele, der religiös und konservativ geprägt sei. Daher sei es wichtig, den richtigen Weg zu finden, um alles in Einklang zu bringen. Mittlerweile wurden bereits erste Stimmen laut, die besagen, dass es Lee Hsien Loong nicht darum gehen würde, die Ehe für alle jemals durchzusetzen. Für viele ist es nun jedoch an der Zeit, sich über den aktuellen Schritt in Richtung „mehr Gleichberechtigung“ zu freuen.

 

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