Auch Slowenien legalisiert nun endlich die Ehe für Alle

Die LGBTQIA+ Community kann einen ganz besonderen Erfolg für sich verbuchen! In Slowenien wurde ein Gesetz geändert, das sich auf das Ehe- und Adoptionsrecht bezieht. Insgesamt 48 Abgeordnete des Parlaments haben dafür gestimmt, die Ehe für alle einzuführen. Doch damit nicht genug! Zudem ist es gleichgeschlechtlichen Paaren erlaubt, ein Kind zu adoptieren.

Nur 29 Abgeordnete stimmten gegen die Gesetzesänderung. Ein Abgeordneter enthielt sich komplett. Das Ergebnis zeigt, dass nun auch ein großer Teil der Menschen in Slowenien dazu bereit ist, die queere Community und ihre Bedürfnisse noch besser in die Gesellschaft zu integrieren. Das Urteil des Verfassungsgerichts spaltet die Nation dennoch in verschiedene Lager. Die einen feiern und freuen sich über die Gesetzesänderung, andere wiederum haben bis zuletzt gegen den Gesetzesentwurf demonstriert.

Slowenien legalisiert die Ehe für Alle

Die Ehe für alle ist in Slowenien legal – Wie kam es zu dem Urteil?

Nur wenige Wochen, nachdem das Verfassungsgericht über den Gesetzesentwurf diskutierte, wurde die rechtskonservative Regierung von einer liberalen Landesregierung abgelöst. Der Auslöser für die eigentliche Debatte waren zwei gleichgeschlechtliche Paare, die eine Klage einreichten. Mit dieser wollten sie sich dagegen zur Wehr setzen, dass sie weder heiraten noch Kinder adoptieren durften. Und genau das brachte den Stein ins Rollen.

Im Juli beriet sich das Verfassungsgericht und entschied mit sechs Für- und drei Gegenstimmen, dass die Ehe für alle in Slowenien legalisiert werden sollte. Das bis dahin aktuelle Gesetz wurde als verfassungswidrig eingestuft.

Gleichzeitig ist sich das Verfassungsgericht sicher, dass die Bedeutung der traditionellen Ehe zwischen Mann und Frau durch die Gesetzesänderung nicht gefährdet wird. Im Rahmen der Änderungen wurde noch einmal deutlich gemacht, dass die Neuerung lediglich gleichgeschlechtlichen Paaren die Möglichkeit bietet, zu heiraten und eine Familie zu gründen. Die gewohnten Rechte heterosexueller Paare werden jedoch nicht gefährdet.

Viele Menschen, die gegen das Gesetz waren, gingen auf die Straße. Dennoch wurde das neue Gesetz durchgewunken und bietet vielen Menschen nun die Möglichkeit, ein vollkommen neues Leben mit neuen Rechten zu starten.

Slowenien nimmt nun eine besondere Rolle im osteuropäischen Bereich ein

Mit der Legalisierung der Ehe für alle und dem Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare gilt Slowenien als erstes Land im osteuropäischen Bereich, das homosexuellen Menschen dieselben Rechte zuspricht wie heterosexuellen Menschen.

Seit dem Jahr 2006 haben gleichgeschlechtliche Paare in Slowenien die Möglichkeit, sich ihre Partnerschaft eintragen zu lassen. Jetzt ist auch die Ehe für alle möglich. Ein Blick über die Landesgrenzen Sloweniens zeigt jedoch, dass das Land, gerade in den osteuropäischen Regionen eine besondere Rolle einnimmt. Hier gestaltet sich oft bereits das Eintragen von Lebenspartnerschaften als „schwierig“ bzw. unmöglich. An eine Ehe für alle ist – zumindest in naher Zukunft – ganz sicher nicht zu denken.

Viele osteuropäischen Länder erlassen sogar Gesetze, die sich gegen homosexuelle Menschen richten. Vor allem queere Inhalte im Schulalltag bzw. im Schulunterricht werden hier immer wieder zum Streitthema.

Die Menschen, die in diesen Ländern leben, sind aufgrund der Restriktionen oft dazu gezwungen, ihre sexuelle Orientierung – wenn überhaupt – nur im Privaten auszuleben.

Aber wer weiß? Vielleicht wird der Mut Sloweniens belohnt und das Land wird als Vorbild für andere Länder in Osteuropa angesehen. Hier anzunehmen, dass sich die betreffenden Änderungen „von heute auf morgen“ einstellen, wäre ganz sicher naiv. Das Beispiel rund um die Ehe für alle in Slowenien hat jedoch gezeigt, dass es die Hoffnung nie aufgegeben werden sollte.

 

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