USA: Die Entscheidung zugunsten der Homo Ehe rückt näher

Es wäre eine wichtige Zäsur für alle Queers in den USA. Aktuell sieht alles danach aus, als ob auch hier Menschen, die in einer Homo-Ehe leben, in Zukunft tatsächlich mehr Rechte bekommen werden. Viele haben schon lange nicht mehr daran geglaubt. Immerhin haben die zahlreichen homophoben Gesetze in einigen Staaten gezeigt, wie schwer es ist, im Land der „unbegrenzten Möglichkeiten“ ist, mit Hinblick auf LGBTQIA+ für mehr Gleichberechtigung zu kämpfen.

Nun könnte es aber endlich so weit sein. Die Vertreter des Repräsentantenhauses haben mit einer Mehrheit für den Schutz der Homo-Ehe gestimmt. Nun braucht es nur noch die finale Unterschrift von Präsident Biden, um das Ganze „amtlich“ zu machen. Besagter Schutz ist dann von anderen, früheren Urteilen unabhängig.

Entscheidung in den USA

Eine klare Mehrheit

Sicherlich waren viele, die die Entwicklungen in den USA verfolgt hatten, positiv von dem Ergebnis der Abstimmung überrascht. Denn: Besagter Gesetzesentwurf, der die Rechte von Queers schützen und weiter stärken soll, wurde mit 258 zu 169 Stimmen angenommen und für gut befunden.

In einer Zeit, in der in vielen Staaten in den USA erst kürzlich noch homophobe Gesetze verabschiedet wurden, wirkt dieser Entschluss auf viele sicherlich überraschend – ist aber umso erfreulicher. Die Frage „Wird Präsident Joe Biden das Gesetz unterschreiben?“ kann ebenfalls schnell beantwortet werden. Hier muss wohl keiner mehr zittern. Denn: Der US-Präsident hat schon jetzt angekündigt, dass er zustimmen wird.

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger, Donald Trump, hat Biden sich schon durch mehrere kleine und größere Gesten für die Community starkgemacht. Somit ist seine Unterschrift eigentlich nur noch Formsache.

Was bedeutet das neue Gesetz?

Bis vor Kurzem waren zahlreiche Experten noch der Meinung, dass es schwer werden wird, den Schutz der Homo-Ehe in den USA weiter nach vorn zu bringen und gesetzlich zu verankern.

Viele wurden nun jedoch zweifelsohne eines Besseren belehrt. Denn: Unabhängig von den sonstigen politischen Ansichten arbeiteten sowohl Demokraten als auch Republikaner einen Kompromiss aus. Das Ergebnis: Die Ehe zwischen zwei gleichgeschlechtlichen Partnern bzw. Partnerinnen soll in allen US-Staaten anerkannt werden, sogar in den Staaten, in denen es grundsätzlich nicht möglich ist, als gleichgeschlechtliches Paar zu heiraten.

Wer allerdings – beispielsweise aufgrund seines Glaubens – nicht für ein Homo-Paar arbeiten möchte, darf weiterhin von seiner Entscheidungsfreiheit Gebrauch machen. Ein Beispiel: Ein Restaurantbetreiber kann einem schwulen Paar untersagen, in seinen Räumlichkeiten Hochzeit zu feiern.

Besonders erfreulich ist jedoch, dass das neue Gesetz das alte Gesetz, das gleichgeschlechtliche Ehen verbietet, nun aufhebt. (Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle erwähnt, dass das besagte, alte Gesetz, schon länger in den USA nicht angewendet wurde.)

Entscheidung in den USA

Die amerikanische Szene feiert

Der Weg bis zum neuen Gesetzesentwurf war lang. Aber nun ist es an der Zeit, zu feiern. Viele freuen sich nicht nur über das Ergebnis, sondern unter anderem auch darüber, dass sich Demokraten und Republikaner teilweise so einig waren – obwohl die politischen Meinungen (wie bekannt) ansonsten stark auseinandergehen.

Bei der Anerkennung der Homo-Ehen handelt es sich um einen wichtigen Schritt, der selbstverständlich nicht nur symbolischen Charakter hat. Gleichzeitig wissen viele Menschen in den USA jedoch, dass es bis zur kompletten Gleichberechtigung noch ein weiter Weg ist.

In vielen Staaten werden homosexuelle Menschen immer noch diskriminiert. An vielen Schulen darf beispielsweise nicht über Homosexualität gesprochen werden, weil viele Gruppen immer noch der Meinung sind, dass ansonsten das traditionelle Familienbild leide. Doch mit Hinblick auf den Willen so vieler Menschen, Queers auch in den USA zu mehr Gleichberechtigung zu verhelfen, ist fest davon auszugehen, dass auch hier das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.

Update vom 14.12.2022

Joe Biden hat das Gesetz, das die Homo-Ehe in den USA noch besser schützen soll, nun in Kraft gesetzt. Das Gesetz und die Liebe, die es schütze, schlage den Hass in all seinen Formen, erklärte er. Bei der Unterzeichnung des Gesetzes waren unter anderem auch Cyndi Lauper und Sam Smith anwesend.

Nun müssen auch die amerikanischen Staaten, in denen es die Ehe für alle (noch?) nicht gibt, homosexuelle Ehen dennoch anerkennen. Auch die Definition von Ehe als Verbindung zwischen Mann und Frau fällt weg. Biden gilt schon seit Jahren – auch schon unter Obama – als ein Verfechter der Ehe für alle. Es ist nicht das erste Mal, dass der 80-jährige die Community supportet.

 

Fragst du dich auch schon, wer wird Mr. Gay Germany?

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