LGBTQIA+ freundliche Firmen punkten in mehrfacher Hinsicht

Eine aktuelle Studie aus den USA zeigt, dass Unternehmen, die sich nicht nur zum Pride Month der LGBTQIA+ Szene gegenüber offen zeigen, nachhaltig profitieren können. Und das in mehrfacher Hinsicht. Viele Menschen wissen es laut Studienergebnissen zu schätzen, wenn sich ein Unternehmen nicht nur zu einem bestimmten Zeitpunkt im Jahr, sondern ganzjährig, einsetzt.

In solchen Fällen entsteht meist erst gar nicht der Verdacht darauf, dass es sich beispielsweise beim einem Logo in Regenbogenfarben eventuell um Pinkwashing handeln könnte. Unter Letzterem versteht man Marketingmaßnahmen, die die Solidarität mit der Community offensichtlich nur vortäuschen, weil ein entsprechendes Engagement oft „gut ankommt“.

Nun zeigt sich, dass Unternehmen, die sich als Supporter der Szene sehen, bei vielen Menschen sehr beliebt sind. Eine entsprechende Studie wurden jetzt von Edelman Trust und der LGBTI*-Organisation GLAAD veröffentlicht.

LGBTQIA+ freundliche Firmen

Ein Einsatz bzw. ein Verzicht auf LGBTQIA+ Unterstützung kann sich auf den Gewinn auswirken

Im Rahmen einer Studie, die sich mit der Frage, wie sich LGBTQIA+ Support auf den Unternehmenserfolg auswirken kann, befasst, liefert ein tolles Ergebnis. Im Rahmen der Umfrage zeigte sich, dass etwas mehr als die Hälfte der Amerikaner für Unternehmen arbeiten möchte, die sich für die Community einsetzen. Etwas mehr als 10 Prozent sagten, sie würden nicht in solchen Firmen arbeiten wollen.

Auch von Konsumentenseite zeigt sich eine klare Tendenz in Richtung „Pro Szene“. So unterstreicht das Ergebnis, dass etwa jeder dritte Amerikaner gern bei einem Unternehmen einkaufen möchte, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Rechte von Queers zu unterstützen. Knapp 20 Prozent gaben an, hier eher nicht einkaufen zu wollen.

Das Engagement für LGBTQIA+ bietet Unternehmen die Chance, sich abzuheben

In einer Zeit, in der gerade in den USA viele Gesetze gegen die Community erlassen wurden, kommt das Ergebnis der Umfrage für viele vielleicht etwas überraschend. Möglicherweise hängt aber auch beides mehr zusammen, als man glauben mag. So könnte auch davon ausgegangen werden, dass es sich bei dem gesteigerten Engagement kleiner und großer Firmen für die Community um eine Art Reaktion auf die zahlreichen negativen Entwicklungen der letzten Zeit handelt. Oder anders: Gerade jetzt dürften sich viele Verantwortliche fragen, was sie als Unternehmen mit einer entsprechenden Öffentlichkeitswirkung entgegensetzen könnten.

LGBTQIA+ freundliche Firmen

Junge Menschen stehen der Community offener gegenüber

Ein Blick auf die genaueren Details der Umfrage zeigt auch, dass Menschen unterschiedlichen Alters unterschiedlich auf Unternehmen, die die Community ganzjährig unterstützen, reagieren.

So sind es vor allem die jüngeren Generationen, die sich mehr Einsatz von Unternehmen für die Szene wünschen würden. Viele der Befragten gehen sogar noch einen Schritt weiter. Sie schätzen Unternehmen, die sich nicht klar pro-LGBTQIA+ positionieren, als unglaubwürdig ein. Je nachdem, wie konsequent diese Menschen dann sind, könnte es durchaus sein, dass die Umsatzzahlen der betroffenen Firmen einbrechen.

Dass es vielen Menschen wichtig ist, dass sich die Unternehmen, bei denen sie kaufen, für die LGBTQIA+ Community einsetzen, ist nicht neu. In der Vergangenheit führten ähnliche Umfragen bereits zu ähnlichen Ergebnissen. Damals lag der Fokus jedoch teilweise auf Marketingmaßnahmen. Viele gaben an, sich die Marken, bei denen sie kaufen, danach auszusuchen, ob sie auf werbende, queere Protagonisten setzen würden.

Ob die Ergebnisse, die die Meinung der amerikanischen Gesellschaft abbilden, auch auf andere Länder, wie zum Beispiel Deutschland, übertragen werden können, sei dahingestellt. Fest steht, dass nun auch viele Marketingexperten hierzulande darüber nachdenken dürften, ob es sich ein Unternehmen heutzutage noch leisten kann, den Bereich LGBTQIA+ komplett auszuklammern.

 

Immer öfter kommt es dazu, dass Queers sich falsch dargestellt fühlen 

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