In den USA wurde nun der erste Ausweis mit einem „X“ bei „Geschlecht“ ausgestellt

Für viele Queers in den USA dürfte genau das Grund zum Feiern sein. Denn: hier ging kürzlich der erste Ausweis mit einem „X“ in der Geschlechtsangabe über den Tisch. In vielen Ländern der Welt kämpfen Queers dafür, genau diese Option möglich zu machen.

Immerhin fällt es nicht wenigen Menschen schwer, sich in „weiblich“ bzw. „männlich“ einordnen zu lassen. Die „X“-Angabe stellt dementsprechend eine lang ersehnte Alternative dar, die in Zukunft sicherlich rege in Anspruch genommen werden wird.

USA - Ausweis mit einem „X“

Eine offizielle Stellungnahme vom amerikanischen Außenministerium

Daran, dass das amerikanische Außenministerium in vollem Umfang hinter den Neuerungen steht, dürfte kein Zweifel aufkommen. Denn: mittlerweile hat sich der Sprecher des Ministeriums, Ned Price, zu Wort gemeldet.

Auch wenn der erste Pass mit dem „X“ jetzt schon herausgegeben wurde, dauert es noch ein wenig, bis auch andere in den Genuss des angepassten Ausweisdokumentes kommen können. Genaugenommen soll es noch bis 2022 dauern, bis die Möglichkeit allen offensteht.

Jetzt noch „ein paar Wochen“ warten zu müssen, dürfte vielen, die dann endlich nicht mehr vor der Entscheidung stehen, sich zwischen „männlich“ und „weiblich“ entscheiden zu müssen, sehr viel wert sein.

Wer kreuzt das „X“ an?

Hierbei handelt es sich um weitaus mehr als einen „Trend“. Viele Menschen erklären mittlerweile, sich nicht in vorgegebene Geschlechter-Schubladen stecken lassen zu wollen. Unter anderem melden sich auch immer mehr Künstler und Personen des Öffentlichen Lebens zu Wort und erklären, divers zu sein.

Sie und alle anderen, die sich nicht mit einem bestimmten Geschlecht identifizieren können, hatten bisher Probleme, die richtige Wahl im Zusammenhang mit der Entscheidung zur Frage „Kreuze ich männlich oder weiblich an?“ zu treffen.

Genau dieser Druck soll ihnen ab dem kommenden Jahr in den USA jedoch abgenommen werden.

Was sagen die Kritiker?

Erschreckenderweise gibt es viele Menschen, die es partout nicht nachvollziehen können, dass sich ein Mensch weder weiblich noch männlich fühlen kann. Einige von ihnen belächeln das Thema Diversität, andere sprechen von einer psychischen Störung. Wieder andere interpretieren das Ganze als einen Trend, den es „vor Jahren auch nicht gegeben habe“ und der lediglich dafür sorge, dass junge Menschen verwirrt würden.

Schlussendlich scheinen die Fronten mehr als verhärtet zu sein. Und solange sich die eine Seite nicht verstanden fühlt und die andere Seite das Thema belächelt, dürfte sich hieran in naher Zukunft nichts ändern.

Eine Frage der eigenen Identität

Ein Punkt, der von vielen Menschen, die sich keinem bestimmten Geschlecht zugehörig fühlen, immer wieder betont wird, ist der Aspekt, dass es ihnen schlicht nicht möglich ist, sich für eines der beiden klassischen Geschlechter zu entscheiden, da sich beides falsch anfühlt.

Hierbei handelt es sich jedoch um weitaus mehr als um eine Antwort auf die Frage „Was ist denn nun richtig?“, sondern um eine nicht zu unterschätzende psychologische Komponente. Wer immer wieder das Gefühl hat, in ein Raster gesteckt zu werden, in das er schlussendlich nicht hineinpasst, leidet früher oder später.

Bleibt zu hoffen, dass sich auch andere Länder ein Beispiel an den USA nehmen und Betroffenen diese Option bieten, um in Zukunft der eigenen Identität noch mehr Ausdruck verleihen zu können – auch auf dem Papier.

Der Aufwand, der mit den entsprechenden Möglichkeiten für Queers einhergeht, dürfte sich in Grenzen halten, mit Hinblick auf Toleranz und Diversity jedoch viel bewirken.

 

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