Es wäre ein wichtiger Schritt in Richtung „mehr Gleichberechtigung“ gewesen,… Auch wenn es sich „nur“ um ein PC Spiel handelt. Aber: In Russland dürfen queere Sims nicht heiraten. Die Erweiterung des Spiels wird hier nicht angeboten. Ein weiteres Detail, das einmal mehr aufzeigt, wie schwer es der Community im Land gemacht wird.

Russische Sims dürfen nicht queer sein

Was steckt hinter der Sims Erweiterung?

Dass es mittlerweile viele Spielehersteller gibt, die unter anderem auf queere Charaktere setzen, ist nicht neu. Nun ziehen auch die Macher der Sims nach. Hier soll eine Erweiterung angeboten werden, die es geschafft hat, schon vor ihrer Veröffentlichung hohe Wellen zu schlagen. Endlich sollen auch gleichgeschlechtliche Sims im Spiel heiraten können. Was bei manchen nur ein gelangweiltes „Na und?“ hervorrufen dürfte, stellt für andere – vor allem für viele Mitglieder der Community – einen echten Meilenstein dar. Denn: Die Erweiterung bedeutet einen weiteren Schritt in Richtung mehr Toleranz, mehr Gleichberechtigung und mehr Sichtbarkeit.

Aber: Das Ad-On ist nicht in jedem Land verfügbar. Jetzt hat sich Russland quergestellt. Der Grund: Hier möchte man nicht, dass „Cam“ und „Dom“, zwei Frauen, heiraten. Das russische Spieler-Publikum wird somit überhaupt nicht erst in Kontakt mit dieser Option kommen.

Zwei lesbische Sims heiraten – was ist hieran eigentlich so spannend?

Viel. Zumindest dann, wenn man einen Blick hinter die besondere Botschaft dieser Spielerweiterung wagt. Denn: Dadurch, dass Cam und Dom heiraten dürfen, wird das Thema – glücklicherweise – wieder ein Stück weit „normaler“ behandelt. Auch Menschen, die sich in der Vergangenheit noch nicht mit dem Thema auseinandergesetzt haben – einfach deswegen, weil es sie nicht betrifft – kommen nun mit diesem wichtigen Detail rund um mehr Gleichberechtigung in Kontakt.

Gerade in Russland wäre es sicherlich förderlich gewesen, auf diese Art des Toleranzbeweises setzen zu können. Dass die Erweiterung hier jedoch verboten wird, verwundert eigentlich nicht. Immerhin herrschen hier allgemein strengere Regeln in Bezug auf das Game. Da in „Die Sims“ Homosexualität eine Rolle spielt bzw. spielen kann, ist das Spiel nur für Erwachsene freigegeben. Zum Vergleich: Spiele, die ausschließlich an erwachsene Spieler verkauft werden dürfen, stammen in Deutschland (und in vielen anderen Ländern der Erde) oft aus der Kategorie der so oft zitierten „Ballerspiele“.

Russische Sims dürfen nicht queer sein

Die Sims – eines von vielen Spielen, in denen Queerness vertreten ist

Auch wenn Die Sims für viele in Bezug auf Queerness und Co. als besonders fortschrittlich gelten, handelt es sich hierbei bei Weitem nicht um die einzige Gaming Reihe, in der nicht ausschließlich Cis-Charaktere zum Einsatz kommen. Viele Gaming Fans haben es sich sogar mittlerweile zur Aufgabe gemacht, gezielt auf die Suche nach queeren Figuren zu gehen.

Einige der bekanntesten Beispiele kommen aus den Spielen „Overwatch“, „Street Fighter“ und „Dragon Age Inquisition“. Mittlerweile machen sogar Gerüchte die Runde, ALLE Charaktere aus Super Mario seien queer. Ob diese Vermutung genau so zutrifft, sei dahingestellt. Auf jeden Fall macht es Spaß, sich mit den einzelnen Fantheorien auseinanderzusetzen – so fantasievoll sie auch manchmal sein mögen.

Die Vorstellung, dass die zusätzlichen Sims Inhalte jedoch auch in Russland auch irgendwann freigeschaltet werden, ist wohl vergleichsweise unrealistisch. Dennoch bleibt die PC Welt in anderen Ländern der Welt bunt. Vielleicht schwappt ja auch ein kleiner Teil dieser Faszination irgendwann auf das russische Publikum über!?

 

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