Nicolas Puschmann, der erste Prince Charming und erfolgreicher Teilnehmer des RTL Formats Let’s Dance verließ den Hamburger Weihnachtsmarkt mit einer blutigen Nase und mit einer dicken Lippe. Was genau an dem Abend passiert ist, ist noch nicht ganz klar. Auch wenn sich sowohl Puschmann als auch sein Sprecher schon geäußert haben, bleibt noch einiges im Unklaren.
Puschmann dokumentierte seinen Weihnachtsmarkt Besuch auf Instagram
Eigentlich war alles wie immer. Puschmann beschloss, seine Fans an seinem Alltag teilhaben zu lassen und nahm sie – via Instagram – mit zwischen die Buden. Unter anderem ließ er sich auch zusammen mit seinen Fans ablichten und schien – zumindest bis zu dem besagten Vorfall – einen rundum perfekten Tag gehabt zu haben.
Danach kam es jedoch zu einem Vorfall, den er sich sicherlich gern erspart hätte, der nun aber auch ein wenig die Gerüchteküche darüber, was im Detail passiert sein könnte, anheizt.
Puschmann selbst spricht in diesem Zusammenhang von einem Missverständnis wegen eines Wasserschlauchs, das Management spricht von einem Security Mitarbeiter, der überreagiert habe.
Handelte es sich um einen homophoben Übergriff?
Dass Nicolas Puschmann schwul ist, ist längst kein Geheimnis mehr. Er gehört aktuell zu den bekanntesten deutschen Queers der Reality TV Landschaft und hat vor Kurzem auch eine Rolle bei Unter Uns ergattert. Dementsprechend liegt es durchaus nahe, gegebenenfalls auch einen homophoben Grund für den Angriff zu vermuten.
Mittlerweile gibt es viele Berichte darüber, dass Puschmann Opfer der Attacke geworden sei, weil er schwul sei.
Vor allem Nicolas‘ Instagram Statement, in dem er – mit blutiger Nase – von „Love is Love“ spricht und erklärt, dass Queers eben nicht die gleichen Rechte hätten, wie alle anderen auch, gibt Grund zum Nachdenken. Möglicherweise war der Übergriff doch kein Missverständnis, sondern ein Angriff auf seine sexuelle Orientierung?
Auch einer der letzten Sätze in seiner Story zum Vorfall lässt aufhorchen: „So ist es halt manchmal als schwuler Mann in Deutschland.“.
Puschmanns Agent nimmt RTL gegenüber Stellung
Dass Gerüchte rund um eine homophobe Attacke in den Medien die Runde machten, blieb natürlich auch dem Ex-Prince Charming nicht verborgen. Das anschließende Statement, dass im Nachhinein RTL gegenüber gegeben wurde, passt jedoch nicht wirklich zu dem spontanen Video, das auf dem Weihnachtsmarkt nach der Attacke aufgenommen wurde.
Denn: Laut Sprecher habe kein homophobes Motiv vorgelegen. Fragt sich, ob die Emotionen mit Puschmann an dem Abend durchgingen und er den Vorfall anders interpretiert hat oder ob erst nach den laufenden Ermittlungen (mittlerweile wurde Anzeige wegen Körperverletzung erstattet) ausführlicher Stellung genommen werden soll.
So oder so: Ein langer Weg
Unabhängig davon, ob es sich beim Angriff auf Nicolas Puschmann nun um eine homophobe Tat handelte oder ob ein Missverständnis der Auslöser war: Ein Blick auf Statistiken und Umfrageergebnisse zeigt, dass sich viele Gays nach wie vor im Alltag nicht sicher fühlen. Viele von ihnen haben Angst davor, beispielsweise mit ihrem Partner/ ihrer Partnerin Hand in Hand durch die Straßen zu gehen.
Schwule Männer und Transsexuelle werden besonders oft zu Opfern von Gewalt und Beschimpfungen. Daher ist es nicht übertrieben zu sagen, dass die Community immer noch jeden Tag um ihre Rechte kämpfen muss und die Möglichkeit zur „Ehe für alle“ nicht bedeutet, dass soeben alle Probleme aus der Welt geschafft wären.
Die Frage, die sich mittlerweile viele Fans in Bezug auf Nicolas Puschmann stellen, ist: Wäre es auch zum Übergriff gekommen, wenn Puschmann hetero gewesen wäre?
Auch der Schauspieler Julian Morris hat sich geoutet – Hier findest du alle Informationen zu Prince Charming – Staffel 3 – Folge 2