Die Organisation Stonewall hat ein virtuelles Kiss-in veranstaltet, um mit Liebe gegen die Hassgewalt, die vielen Queers immer noch entgegenschlägt, in Großbritannien zu demonstrieren. Im Rahmen des Events werden queere Paare in einem Video gezeigt, die sich liebkosen, küssen und ihre Liebe öffentlich und ohne Scham zeigen.
Die passende musikalische Untermalung liefern die Ramones mit ihrem „Merry Christmas“. Das Video passt dementsprechend nicht nur zu den Forderungen der Community nach mehr Gleichberechtigung, sondern auch zur aktuellen Weihnachtsstimmung. Die Bilder vermitteln eine ganz besondere Botschaft: nämlich, sich nicht zu verstecken, sondern auf Hassgewalt mit Zusammenhalt und Liebe zu reagieren.
Gerade Großbritannien musste erschreckenderweise in der jüngsten Vergangenheit feststellen, dass viele Menschen unter Hassgewalt leiden. Viele Betroffene sehen keine andere Alternative, als sich zu verstecken und ihre Sexualität geheim zu halten. Die Organisation Stonewall will diese Alternative nicht anerkennen und möchte Queers ermutigen, sich mit all ihren Attributen und Eigenschaften zu lieben.

Das Kiss-in gegen Hassgewalt in Großbritannien

Hassgewalt – ein großes Problem

In Großbritannien kam es in letzter Zeit vermehrt zu gewalttätigen Übergriffen gegenüber Personen, die zur Community gehören. Allein in den Monaten von Mai bis August wurden deutlich mehr als 2.000 Straftaten bei der Polizei angezeigt. Sie alle richteten sich gegen LGBTQI+ Mitglieder.
Vor allem transsexuelle Menschen fallen Hassgewalt zum Opfer. Das Erschreckende an der genannten Zahl der Straftaten ist auch, dass es sich hierbei nur um registrierte Fälle handelt. Die Dunkelziffer dürfte wesentlich höher sein, da viele Opfer den Gang zur Polizei scheuen. Es wird davon ausgegangen, dass lediglich 15 % der begangenen Straftaten auch angezeigt werden.
Die Aktion der Organisation Stonewall soll Queers ermutigen, zu sich selbst zu stehen und sich nicht in die Opferrolle drängen zu lassen. In gewisser Weise könnte das Motto lauten: Auch wenn du uns verleumdest und nichts mit uns zu tun haben willst – wir sind da und stehen zu uns!

Hass mit Liebe bekämpfen

Mit der Videokampagne zu Kiss-in setzt Stonewall ein klares Zeichen gegen den Hass, welcher der LGBTQI+ Community entgegengebracht wird.
Hasserfüllte Angriffe sollen auf Liebe treffen – und wahrscheinlich genau wegen dieses besonderen Ansatzes haben sich so viele unterschiedliche Menschen dazu entschlossen, mitzumachen.
Viele Betroffene zeigten sich dankbar gegenüber der Kampagne und konnten daraus den Mut schöpfen, den sie zur heutigen Zeit benötigen. Auch das Echo in den sozialen Netzwerken war sehr positiv. Auch wenn sich nicht jede/r, der/ die begeistert war, traute, mitzumachen, schlugen alle Beteiligten viele virtuelle Herzen entgegen.

Großbritannien und seine Fortschritte in Bezug auf LGBTQI+ Rechte

Ein Blick auf die aktuellen Statistiken und Geschehnisse in Großbritannien zeigt, dass die LGBTQI+ Bewegung offenbar noch einiges durchstehen muss, ehe absolute Gleichberechtigung herrschen kann.
Auch die Organisation Stonewall erklärte, dass in diesem Bereich schon einige größere Fortschritte erzielt wurden. Es gäbe jedoch auch noch einiges zu tun so wie das Kiss-in.
Eine besonders wichtige „Baustelle“ ist beispielsweise das Verbot der Konversionstherapie. Angeblich soll sie dabei helfen, homosexuelle Triebe zu unterdrücken und einen Menschen heterosexuell werden lassen. Die Behandlungen sind menschenunwürdig und basieren weder auf Nächstenliebe noch auf medizinischen Erkenntnissen. Erschreckenderweise wird die Konversionstherapie jedoch noch in vielen europäischen Ländern angewandt und ist dort vollkommen legal.
Im Jahr 2016 war es Malta, das in diesem Zusammenhang in gewisser Weise ein Exempel statuierte. Denn: Vor etwa sechs Jahren wurden die Behandlungen dort verboten. Malta war damals das erste Land, das diesen wichtigen Schritt ging. Deutschland schloss sich vier Jahre später, im Jahr 2020, dem Verbot an.

 

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