Die Verwaltung in Berlin soll auf Diversity geschult werden

Die Berliner Verwaltung soll in den kommenden drei Jahren in Bezug auf Diversity geschult werden. Das entsprechende Vorhaben läuft unter einem Diversity Landesprogramm und beinhaltet unter anderem insgesamt 30 Maßnahmen rund um den Bereich „Diversity und Personalmanagement“. Auch der Bereich Sprache und Bilder und der Sprachgebrauch im Allgemeinen sollen besprochen und die entsprechenden Inhalte gelehrt werden.

Berlins Verwaltung schult Diversity

Wozu braucht es eine Schulung?

Sprache, sexuelle Orientierungen bzw. deren Präsenz in der Gesellschaft und viele weitere Themen, die unter anderem mit der Queer Szene zu tun haben, verändern sich im Laufe der Zeit. Ein klassisches Beispiel? Aus der LGBT Community wurde die LGBTQI+ Community. Der Anteil an Menschen, die sich selbst als non-binär sehen, steigt und immer mehr Personen finden den Mut, zu sich und ihrer Orientierung zu stehen.

Genau das soll nun unter anderem auch in der Berliner Verwaltung berücksichtigt werden. Ziel soll es sein, kompetent und richtig auf die neuen Gegebenheiten, den neuen Sprachgebrauch usw. zu reagieren. Jeder soll, egal, welche sexuelle Orientierung er auslegt oder welche Weltanschauung er hat, optimal beraten werden können. Und genau an dieser Stelle setzt das umfangreiche Schulungsprogramm an.

Damit auch wirklich alle Inhalte vermittelt werden können, wurde das entsprechende Schulungsangebot auf eine Dauer von drei Jahren festgelegt.

Berlin als weltoffene Stadt mit einer geschulten Verwaltung

Dass die Schulungen innerhalb der Verwaltung in Berlin stattfinden, passt zum Image der Stadt. Hier wird Diversität in den unterschiedlichsten Bereichen gelebt. Kein Wunder, dass der Bedarf an besagter Schulung dementsprechend hoch ist.
Die Bereitschaft der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hier Zeit zu investieren, zeigt auch, wie offen die Berliner sind und wie wichtig es ihnen offenbar ist, dass sich in ihrer Stadt jeder und jede wohlfühlt.
Dementsprechend wird mit den entsprechenden Maßnahmen nicht nur ein Zeichen in Richtung Community, sondern auch ein Zeichen in Richtung restliches Deutschland gesendet. Immerhin handelt es sich hierbei nicht nur um eine Nachmittagsschulung, sondern fast schon um eine Art Prozess. Die Dauer von drei Jahren zeigt jedoch auf, wie viel sich im Laufe der Zeit verändert hat und wie wichtig es ist, dafür zu sorgen, dass möglichst viele Menschen „up to date“ sind.

Berlins Verwaltung schult Diversity

Sexuelle Orientierung, Gendern usw. – was wäre eigentlich so schlimm daran, wie bisher weiterzumachen?

Hierbei handelt es sich um eine Frage, die sich viele Menschen, die sich nicht innerhalb der Community bewegen, stellen. Wie möchten Transsexuelle eigentlich angesprochen werden? Wie spreche ich einen Menschen an, der non-binär ist? Und was bedeutet eigentlich „divers“? Auf diese und viele weitere Fragen nicht die richtigen Antworten zu kennen, muss nichts mit Ignoranz oder ähnlichem zu tun haben. Viele Menschen haben sich einfach – aus welchen Gründen auch immer – noch nicht mit der Tatsache auseinandergesetzt, dass es neben „schwul“, „bi“ und „lesbisch“ mittlerweile noch so viel mehr gibt.

Dass sich die Sprache und auch der Sprachgebrauch und die entsprechenden Möglichkeiten hier mittlerweile verändert haben, wurde von der Community im Allgemeinen sehr positiv aufgenommen. Immerhin haben so viele Menschen auf diese Weise einen Weg gefunden, sich selbst, quasi „auf dem Papier“, besser auch für andere zu definieren.

Nun ist es umso wichtiger, dass auch Cis-Personen, die sich noch nie (oder zumindest nicht ausführlich) mit der Thematik auseinandergesetzt haben, lernen, mit den entsprechenden Begrifflichkeiten umzugehen. Und genau das braucht Zeit. Bleibt zu hoffen, dass Berlin nicht die einzige Stadt bleibt, die einen entsprechenden Fokus setzt und dass stattdessen noch viele weitere Städte und Stadtverwaltungen nachziehen. Nur so kann sich auf langfristige Sicht etwas verändern.

 

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