Mit dem Ziel, für mehr Vielfalt zu sorgen, ist in Rheinland-Pfalz der Wettbewerb „Queer Wein“ gestartet. Hier dreht sich alles um Diversity… Und den Rebensaft. Dass das Ganze in diesem Bundesland stattfindet, ist kein Zufall.

Immerhin wird ein Großteil des Weines, der in Deutschland produziert wird, in der Region gewonnen. Unter der Familienministerin Katharina Binz von der Partei „Die Grünen“ wurde die Initiative gestartet. Auf diese Weise soll der Fokus auf mehr Gleichberechtigung gelegt werden.

Wer Mix aus Genuss und einem wichtigen Thema könnte aufgehen. Immerhin handelt es sich bei dem Wettbewerb um eine Art Premiere und um eine Kombination, die es so in dieser Form noch nicht gab.

„Queer Wein“ Wettbewerb in Rheinland-Pfalz startet

Wer kann mitmachen?

Die Zielgruppe an Bewerbern, die mit „Queer Wein“ angesprochen wird, ist groß. Denn: Jedes Weingut, das sich in Rheinland-Pfalz befindet und in dem queere Menschen in einer „verantwortungsvollen Position“ arbeiten, kann seine Bewerbung einreichen.

Durch den Wettbewerb soll unter anderem auch darauf aufmerksam gemacht werden, dass die diverse Lebensweise selbstverständlich auch zur „Wein Welt“ gehört,… Aber hier eben noch nicht so sichtbar ist, wie in anderen Bereichen. Die Organisatoren sind offenbar der Meinung, dass sich genau DAS in Zukunft ändern soll.

Im Rahmen einer Verkostung werden dann schlussendlich zwei Weingüter ausgesucht, die zum Botschafter werden. Die betreffenden Weine werden dann wiederrum an verschiedene Menschen aus Politik und Gesellschaft verschickt, damit die Botschaft, die mit dem Wettbewerb verbunden ist, noch weiter in die Welt getragen werden kann. Gleichzeitig sollen auch etwa 500 Weinflaschen vom Familienministerium gekauft und danach Gästen überreicht werden.

Weingüter, die die entsprechenden Vorgaben erfüllen, können sich bis zum 28. Februar melden.

„Queer Wein“ Wettbewerb in Rheinland-Pfalz startet

Julia Klöckner spricht sich gegen den Wettbewerb aus

Eine, die mit dem Gedanken an einen queeren Wein offenbar nur wenig anfangen kann, ist Julia Klöckner. Für sie scheint es wenig nachvollziehbar, nur wenige Monate nach der Flutkatastrophe in Deutschland, von der auch zahlreichen Weingüter betroffen waren, für Queerness in der Branche zu werben. Gegenüber der Bild Zeitung erklärte Klöckner, dass die Winzer in der Region der Ahr aktuell andere Probleme hätten, als sich mit dem Thema queere Weine auseinanderzusetzen. Dementsprechend ginge es aktuell hier nicht vornehmlich um sexuelle Identität.

Letztendlich habe es auch nichts mit der Qualität eines Weines zu tun, ob er unter anderem von Mitgliedern der Szene produziert werde.

Kritik an der Aktion kommt jedoch nicht nur von Julia Klöckner, sondern unter anderem auch von Rechts… Unter anderem deswegen, weil sich noch niemand um die Auszeichnung beworben hat. Schnell wurde in den Raum gestellt, dass es in der Winzerszene eventuell doch kein Unternehmen gäbe, in dem queere Menschen in leitenden Positionen arbeiteten.

Auch viele Kommentare in den Sozialen Netzwerken zeigten einmal mehr, mit wie viel Sarkasmus und Ironie zahlreiche Kritiker dem Thema gegenüberstehen. Ein Punkt, der immer wieder betont wurde, war, dass es schlicht egal sei, ob Queers an einem Wein beteiligt seien oder nicht und dass dies nichts mit seinem letztendlichen Geschmack zu tun hätte. Wahrscheinlich fällt es genau diesen Menschen jedoch einfach nur schwer, zu verstehen, worum es beim Queer Wein Wettbewerb schlussendlich gehen soll. Bleibt zu hoffen, dass weiter die Werbetrommel gerührt wird und dass sich bis zum Ende des Monats noch ein paar Unternehmen finden, die Lust haben und die Voraussetzungen erfüllen, die Sichtbarkeit der Community innerhalb der Weinbranche zu steigern.

 

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