Endlich wurde auf Barbados die Homosexualität nun für legal erklärt

Es sind genau diese Nachrichten, die immer wieder Hoffnung machen: Nun gilt Homosexualität auch auf Barbados als legal. Nach einigen anderen Ländern, unter anderem Singapur, zieht nun auch der Inselstaat im Atlantik nach. Die alten Gesetze, die Homosexualität damals noch verurteilten, stammen tatsächlich noch aus der Kolonialzeit.

Die neue Gesetzgebung erlaubt es nun vielen Menschen, endlich zu sich selbst zu stehen. Das Oberste Gericht von Barbados hat entschieden, die diskriminierenden Abschnitte komplett aus dem Sexualstrafrecht zu streichen.

Auf Barbados ist Homosexualität nun legal

Was legte das Gesetz bisher fest?

Die beiden Abschnitte, die nun – dank der Neuerung – der Vergangenheit angehören, sind Abschnitt 9 und Abschnitt 12. Abschnitt 9 erklärte Analverkehr als kriminell. Wer gegen ihn verstieß, riskierte, mit einer lebenslangen Gefängnisstrafe belangt zu werden. Abschnitt Nummer 12 widmete sich der sogenannten „serious indeceny“, was mit „ernster Unanständigkeit“ übersetzt werden kann. Hier drohten bis zu zehn Jahre Gefängnis.

Interessanterweise kamen die beiden Abschnitte vor allem bei homosexuellen Menschen zum Tragen, auch dann, wenn beide mit den jeweiligen sexuellen Handlungen einverstanden waren.
Dass das alte Gesetz nun tatsächlich der Vergangenheit angehört, ist unter anderem auch der LGBTQIA+ Organisation Human Dignity Trust zu verdanken, die sich schon länger für die Rechte von Queers, unter anderem auch auf Barbados, einsetzt.

Die Entkriminalisierung von Homosexualität auf Barbados: Einer von vielen wichtigen Schritten

Klar: Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs ist definitiv ein Anlass zur Freude. Aber: Selbstverständlich ist es noch ein langer Weg, bis vielleicht irgendwann einmal von einer „vollkommenen Gleichberechtigung“ gesprochen werden kann. So gibt es auf Barbados beispielsweise immer noch keine Ehe für alle.

Schon länger diskutiert die Politik vor Ort über die Einführung eines Partnerschaftsgesetzes, das gleichgeschlechtlichen Paaren zugutekommen würde. Allerdings gibt es auf Barbados auch viele Menschen innerhalb der Gesellschaft, die genau das nicht für gutheißen würden. Letztendlich könnte die Entscheidung für oder gegen die Ehe für alle über eine Volksabstimmung getroffen werden.

Auf Barbados ist Homosexualität nun legal

Auch die UN freut sich über die jüngsten Entscheidungen zur Entkriminalisierung von Homosexualität

Mittlerweile hat sich unter anderem auch bereits die UN zu Wort gemeldet. Auch deren Vertreter haben Barbados zu dessen Entscheidung, sowohl gleichgeschlechtliche Handlungen als auch Homosexualität im Allgemeinen zu entkriminalisieren, begrüßt.

Gleichzeitig verwies sie darauf, dass es immer noch viele Länder gibt, in denen alte Gesetze dieser Art existieren. Auf Basis der entsprechenden Rechtsgrundlagen würden Menschen, die der Community angehören, in der Öffentlichkeit jedoch stigmatisiert.

Die Folgen zeigen sich nicht nur in einer hohen psychischen Belastung, sondern unter anderem auch darin, dass sich viele Queers in den entsprechenden Ländern schlicht nicht trauen, sich beispielsweise über Hilfen und Behandlungen rund um HIV und ähnliche Erkrankungen zu erkundigen. Klar: In einem Land, in dem es strafbar ist, beispielsweise schwul zu sein, könnte es sich bei jedem Hilfegesuch dieser Art um eine ungewollte Hilfe zur Festnahme (und in den Augen vieler um ein „Schuldeingeständnis“) handeln. Es ist dementsprechend ganz sicher nicht übertrieben, zu behaupten, dass durch die Entkriminalisierung von Homosexualität in Ländern wie zum Beispiel Barbados letztendlich auch Leben gerettet werden können.

Entscheidungen mit Beispielwirkung?

Viele Queers hoffen nun, dass sich auch in Zukunft noch weitere Länder dazu entschließen, dem Beispiel von Barbados zu folgen. Dass sich die entsprechenden Entwicklungen nicht „von heute auf morgen“ ergeben werden, ist klar. Aber: Auch das Beispiel rund um den Inselstaat zeigt, dass es eigentlich mit Hinblick auf mehr Gleichberechtigung nie zu spät sein darf, die Hoffnung aufzugeben.

 

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