Lewis Hamilton möchte auf Missstände in Saudi-Arabien aufmerksam machen

Rund um den Formel 1 Grand Prix in Saudi-Arabien gab es viele Diskussionen. Immer wieder wurden Menschenrechtsverletzungen, unter anderem gegen Queers, beanstandet. Ein Fahrer, der sich mit der aktuellen Situation nicht wohlzufühlen scheint, ist Lewis Hamilton. Er betonte, dass der Sport entschieden habe, dass er „hier“ sein müsse, und zwar unabhängig davon, ob es falsch oder richtig sei.
Es sei jedoch wichtig, im Rahmen des Rennens in Saudi-Arabien auf die bestehenden Missstände aufmerksam zu machen. Und genau das hat der Brite auch vor.

Hamilton trägt Regenbogenhelm in Saudi-Arabien

Lewis Hamilton fährt wieder mit Regenbogenhelm

Dass Lewis Hamilton einen Regenbogenhelm zu seiner Ausstattung zählt, ist keine Neuigkeit. Diesen trug er bereits in der Vergangenheit in Katar. Dort und in Saudi-Arabien ist es verboten, schwul zu sein. Wer sich dem widersetzt, riskiert eine Gefängnisstrafe.
Lewis Hamilton ist nicht der einzige Fahrer, der sich mit der aktuellen Situation unwohl zu fühlen scheint bzw. ein öffentliches Statement setzen möchte. Auch Mick Schumacher hat sich dazu entschlossen, sich im Regenbogen-Look (Shirt und Armband) zu zeigen. Vettel organisierte kurzerhand ein Kart Event, dass sich an Frauen richtete.
Was hierzulande „vollkommen normal“ wäre, ist in Saudi-Arabien etwas ganz Besonderes. Denn: Frauen haben dort deutlich weniger Rechte als Männer und sportliche Events werden meist nicht nur von Männern organisiert, sondern richten sich in der Regel auch ausschließlich an diese Zielgruppe.
Dementsprechend sind es am Formel 1 Wochenende in Saudi-Arabien einmal mehr die „kleinen Gesten“, die – wenn vielleicht auch nur für einen kurzen Zeitrahmen – große (internationale) Aufmerksamkeit erreichen können.

Hin und her – weshalb findet die Formel 1 in Saudi-Arabien statt?

Hierbei handelt es sich um ein Thema, das besonders intensiv diskutiert wird. Nicht nur in den Sozialen Netzwerken und nicht nur unter den Posts der erwähnten Rennfahrer, sondern auch unter der Beteiligung von Menschenrechtsorganisationen.
Unter anderem hat sich beispielsweise schon Amnesty International zu Wort gemeldet. Ein Punkt, der in diesem Zusammenhang besonders oft kritisiert wird, ist die Tatsache, dass Saudi-Arabien in letzter Zeit sein Image lediglich „auf dem Papier“ verbessert habe, die Lage vor Ort jedoch immer noch die gleiche sei.

Was bringen Statements von Sportlern überhaupt?

Ein Begriff, der im Zusammenhang mit Aktionen wie dem Regenbogenhelm von Hamilton oder Vettels Shirts immer wieder fällt, ist „Rainbow Washing“. Oder anders: Es gibt durchaus Menschen, die den Sportlern vorwerfen, lediglich für Queers in die Bresche zu springen, weil dies ihr eigenes, positives Image unterstützen würde und eben gerade „in“ sei.
Entsprechende Vorwürfe würden auch schon während der Fußball EM laut, als sich beispielsweise Manuel Neuer dazu entschloss, seine klassische Binde durch die Regenbogen-Binde zu ersetzen. Ein Politiker der AfD verwendete in diesem Zusammenhang sogar den Begriff „Schwuchtelbinde“.
Das Problem, das sich hinter diesen Vorwürfen versteckt, ist, dass die Statements der berühmten Sportler so erschreckenderweise oft ins Lächerliche gezogen werden und – zumindest in einigen Teilen der Öffentlichkeit – an Wert verlieren. Unabhängig davon, wie vehement Neuer, Hamilton und Schumacher tatsächlich hinter der Botschaft stehen, bleibt eines klar: Die Aufmerksamkeit ist für einen kurzen Moment auf eines der wichtigsten Themen unserer Zeit gerichtet.

 

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