TikTok verringert die Sichtbarkeit der LGBTQI+ Community

Diese Nachricht mag einige nicht überraschen. Schon vor einigen Jahren wurde bekannt, dass der Begriff „LGBT“ und Content, der sich auf Menschen mit einem körperlichen oder geistigen Handicap bezieht, in manchen Ländern „wie von Geisterhand“ aus den Sozialen Netzwerken verschwindet.

Die ARD recherchierte nun entsprechend in Bezug auf die beliebte Plattform TikTok. Hierbei handelt es sich bekanntermaßen um eine App, in der jeder (ab 13 Jahren) kleine Videos veröffentlichen darf. Manche User möchten hier „nur“ unterhalten, aber es gibt auch viele, die Aufklärungsarbeit betreiben. Unter anderem wird die App auch von vielen queeren Menschen als eine Umgebung genutzt, in der sie sich mit anderen austauschen können. Doch scheinbar sehen das einige Verantwortliche hinter der App anders. Content, der auf bestimmte Begriffe setzt, wird oft ausgeklammert.

Dieses Mal betrifft es auch Deutschland. Laut einiger Recherchen werden einige Begriffe, die sich auf die LGBTQI+ Community beziehen, von dem chinesischen App-Betreiber zensiert. Sobald eines der Worte in einem TikTok erwähnt wird, sei es mündlich oder schriftlich, kann es passieren, dass der betreffende Content unter Verschluss gehalten wird und wenig bis keine Reichweite generiert.

Wird TikTok nun Homophob?

Was versteckt Tik Tok genau?

Der NDR, WDR und die ARD haben nach einer langen und intensiven Recherche herausgefunden, dass in Deutschland offenbar gewisse Inhalte nicht verbreitet werden. Hierbei handelt es sich in gewisser Weise dann um eine Art KO-Kriterium. Unter anderem machten auch schon viele TikTok Nutzer ihrem Ärger in den Sozialen Netzwerken Luft, da sie sich wunderten, wo ihre Clips verschwunden waren und bisher keine Erklärung dafür finden konnten.
Dieses Prinzip, das sich hierhinter verbirgt, ist nicht neu und wird als „Shadow Banning“ bezeichnet. Unter anderem soll es im vorliegenden Fall vor allem um Begriffe, wie zum Beispiel:

  • Gay
  • Heterosexuelle
  • Homophob
  • Homosexuell
  • LGBTQ
  • Queer
  • Schwul

gehen. Gerade dann, wenn der eigene TikTok Kanal beispielsweise dazu genutzt wird, um aufzuklären und gegen Homophobie vorzugehen, wird es schwer, hier aktiv zu sein.

Und: Nicht nur die Videos selbst, sondern auch Kommentare sollen von dieser Art der Zensur betroffen sein.
Wer sich also demnächst wundert, weshalb sein Video komischerweise nicht angezeigt wird oder weshalb sich sein Kommentar aufgelöst zu haben scheint, sollte überlegen, ob vielleicht eines dieser „empfindlichen“ Worte (s. o.) verwendet wurde.

Wird TikTok nun Homophob?

Chinas Kampf gegen LGBTQI+ Inhalte

China setzt vieles daran, LGBTQI+ freundliche Inhalte im Netz einzudämmen. Dazu gehört es selbstverständlich auch, einschlägige Videos zu zensieren. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass die Menschen in Kontakt mit LGBTQI+ kommen.

Besonders interessant ist es in diesem Zusammenhang auch, dass der Betreiber der App, ByteDance Ltd., angeblich in engem Kontakt zur chinesischen Regierung steht. Die Frage: „Wie stark kontrolliert das Regime, was veröffentlicht werden darf und was nicht?“ ist dementsprechend naheliegend.

Die Kritik aus mehreren Ländern scheint jedoch gefruchtet zu haben. Denn: Mittlerweile sollen einige der Begriffe, die sich ursprünglich auf der „Black List“ befanden, wieder frei nutzbar sein – zumindest hier in Deutschland.

 

Aber: In China geht der Kampf gegen die Community weiter. Fast hat es den Anschein, als plane man hier, das Thema komplett zu ignorieren, um zu hoffen, dass sich gleichgeschlechtliche Liebe und Co. „irgendwie“ von selbst erledigen würden. Egal, ob im Internet oder im TV: Wer den öffentlichen Darstellungen glaubt, könnte annehmen, dass in China nur Cis-Personen leben würden. Die Sichtbarkeit der anderen wird eingeschränkt.

 

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