Homo- und Transsexualität gelten in Vietnam nicht mehr als psychische Krankheiten

In Vietnam können LGBTQIA+ Aktivisten und Aktivistinnen einen großen Erfolg verbuchen. Die Regierung hat einen Paradigmenwechsel vollzogen. Hieraus geht hervor, dass Homo- und Transsexuelle werden nicht mehr als psychisch krank angesehen werden. Die entsprechenden Änderungen teilte das vietnamesische Gesundheitsministerium nun mit.

Hierbei handelt es sich jedoch nicht nur um eine neue Art der Beurteilung „auf dem Papier“. Vielmehr heißt es für Betroffene auch, dass sie sich keiner aufgezwungenen Behandlung mehr unterziehen müssen.

Immerhin hat in Vietnam jetzt auch die Regierung mittlerweile eingesehen, dass diese Maßnahmen diskriminierend sind. Die positiven Entwicklungen im Land könnten jedoch noch weiter gehen. Auch in Zukunft soll gegen eine Diskriminierung der LGBTQIA+ Community vorgegangen werden.

Transsexualität - Vietnam macht fortschritte

Unter anderem hat sich auch die WHO für eine neue Sichtweise eingesetzt

Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) und die „American Psychiatric Association“ haben in einer Mitteilung verlauten lassen, dass Homosexualität keine Krankheit oder psychische Störung ist und dementsprechend auch nicht „geheilt“ oder „therapiert“ werden kann. In diesem Zusammenhang wurde Homosexualität bereits vor 32 Jahren aus der Liste der psychischen Krankheiten gestrichen.

Seit vielen Jahren kämpften LGBTQIA+ Aktivisten und Aktivistinnen für eine neue Definition. Aufgrund der politischen Situation in Vietnam handelte es sich dabei um eine echte Herausforderung. Wahrscheinlich war es nun der berühmte „Mix aus allem“, der dafür gesorgt hat, dass die vietnamesische Regierung nun anders denkt.

Durch die Änderung der Denkweise, die in Vietnam vollzogen wurde, wird nun auch in anderen Ländern gehofft, dass sich die Stellung von Homo- und Transsexuellen in der Gesellschaft verändert.

Was bedeutet die Änderung für die Gesellschaft?

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch ist begeistert von der Entscheidung des vietnamesischen Gesundheitsamtes. Und tatsächlich: Die Situation für viele homo- und transsexuelle Personen und deren Familien im ganzen Land dürfte sich verbessert haben.

Aber: Eine komplette Gleichberechtigung liegt natürlich noch in weiter Ferne. Die Gesellschaft wird wahrscheinlich noch lange Zeit gespalten sein. Immerhin ist es nicht einfach, Gewohnheiten abzulegen und sich gegen Grundsätze zu richten, die seit Kindertagen vermittelt wurden.

Vielleicht geht alles nicht so schnell wie erhofft. Aber: Mit diesem Entschluss wurde ein Weg für queere Menschen geebnet, damit diese in Zukunft in Vietnam im Idealfall frei und ohne Einschränkungen leben können.

Transsexualität - Vietnam macht fortschritte

In Vietnam wurden bereits mehrere Erfolge gefeiert

Die Entscheidung, queere und transsexuelle Menschen in Vietnam nicht mehr als „krank“ anzusehen, ist ein gewaltiger Schritt. Doch auch vorher gab es für die LGBTQIA+ Community schon Erfolge zu feiern. So können hier mittlerweile weitestgehend problemlos Christopher Street Days gefeiert werden. Auch gleichgeschlechtliche Beziehungen sind erlaubt.

Transsexuellen Personen sind zudem dazu berechtigt, ihre persönlichen Daten, wie beispielsweise Vornamen und das Geschlecht, auf öffentlichen Dokumenten zu ändern. All das wäre vor Jahrzehnten noch nicht möglich gewesen.

Leider finden jedoch immer noch viele Arten von Diskriminierung statt. Denn obwohl Homosexualität in Vietnam nie unter Strafe stand, werden viele queere Themen lieber totgeschwiegen, anstatt sich mit diesen auseinanderzusetzen. Genau das gilt noch bis heute und deshalb werden LGBTQIA+ Aktivisten und Aktivistinnen noch einige Arbeit erledigen müssen, bis das Queer Sein in Vietnam endlich zur Normalität gehört. Mit der Entscheidung, Homosexualität nicht mehr als Krankheit zu deklarieren, ist jedoch ein wichtiger Schritt getan.

 

Hier findest du 5 wichtige Queer Persönlichkeiten

Leave a Reply