Trans-Mädchen sollen vom Sportunterricht ausgeschlossen werden

Die Situation für Transsexuelle in den USA ist nicht wirklich ermutigend. Immer mehr Details verweisen darauf, dass auch in Zukunft Gesetze erlassen werden, die diesen Teil der Community stärker diskriminieren werden.

Besonders erschreckend ist es unter anderem, dass beispielsweise transsexuelle Mädchen, die im US-Bundesstaat Oklahoma leben, nicht mehr am Schulsport teilnehmen dürfen, wenn ein entsprechender Gesetzesentwurf weiter durchgewunken wird. Auch die Eltern der Kinder werden hierbei mit ins Boot geholt. Denn: Sie müssen schriftlich bestätigen, dass ihr Nachwuchs auch wirklich das Geschlecht auslebt, dass es bei der Geburt „bekommen“ hat.

Die Erklärung derjenigen, die sich für besagtes Gesetz, ist schnell zusammengefasst. Sie sind der Meinung, dass beim Sport eben nur „Mädchen gegen Mädchen“ und „Jungen gegen Jungen“ antreten dürften. Punkt. Von einem Blick über den Tellerrand, auch abseits des biologischen Geschlechts, ist hier nichts zu sehen.

Transsexualität in den USA

Was steckt genau hinter dem neuen Gesetz?

Der Name des neuen Gesetzes lautet „Save Women´s Sports“. Das Ganze ist insofern nicht verwunderlich, als es sich viele konservative Kreise ohnehin zur Aufgabe gemacht haben, die Gesellschaft – wie sie es bezeichnen – durch entsprechende Vorgaben zu schützen. Und so soll durch das Verbot von Trans-Mädchen beim Sport (offensichtlich) der weibliche Sport „gerettet“ werden.

Erschreckenderweise ist Oklahoma jedoch nicht der einzige US-Staat, der dieses transphobe Gesetz durchbringen möchte. Im Gegenteil! Vielmehr reiht sich Oklahoma in eine längere Liste an Staaten ein.

Aber: Es wäre sicherlich auch naiv gewesen, anzunehmen, dass es hierfür keine Gegenproteste geben würde. Viele Aktivisten stören sich unter anderem daran, dass sich das Gesetz gegen Kinder und Jugendliche wendet und diese aus der Gesellschaft ausstößt. Das Gesetz würde dafür sorgen, dass Menschen sich schlecht und nicht akzeptiert fühlen würden. Und genau das gelte es, zu verhindern.

Die besagten Gegenproteste finden natürlich nicht nur in Oklahoma, sondern mittlerweile auch in vielen anderen US-Bundesstaaten statt. Die Argumentation ist so gut wie immer gleich. Zudem ist zu beobachten, die mittlerweile nicht nur vor Ort, sondern auch in den Sozialen Medien demonstriert wird. Das Thema hat es in die Berichterstattung geschafft… Und sorgt für mal mehr, mal weniger lebhafte Diskussionen.

Transsexualität in den USA

Wie viele Kinder und Jugendliche sind vom Trans-Verbot beim Sport betroffen?

Aufgrund von Homo- und Transphobie und der alltäglichen Diskriminierungen, denen Jugendliche und Kinder nicht nur in den USA ausgesetzt sind, trauen sich viele Menschen nicht, sich zu outen. Daher kann an dieser Stelle nur mit den offiziellen Zahlen gearbeitet werden. Die Dunkelziffer dürfte durchaus höher sein.

Laut aktuellen Statistiken sollen in den USA etwa zwei bis drei Prozent der Menschen, die aktuell eine Highschool besuchen, transsexuell sein. Dementsprechend könnte – falls die Gesetze in den einzelnen Staaten durchgewunken werden – einer großen Anzahl an Trans-Mädchen der Zugang zum Sport verwehrt werden.

Aber auch die Botschaft, die hier unterschwellig mitschwingt, enttäuscht. Denn: Sport bedeutet für viele eben nicht nur „ein bisschen Bewegung“, sondern vor allem eines: Spaß. Hinzu kommt, dass Sport immer wieder in Zusammenhang mit dem Kampf gegen Depressionen gebracht wird. So soll regelmäßige Bewegung die Ausschüttung von Endorphinen und Co. unterstützen. Statistiken zufolge leiden unter anderem auch viele transsexuelle Menschen unter Depressionen. Wird ihnen die Möglichkeit genommen, das zu tun, was ihnen Spaß macht (und was ihrem Körper gleichzeitig guttut), könnte es sein, dass ihre Lebensqualität noch weiter leidet.

Daher ist es für die Menschen in den USA vielleicht jetzt auch besonders wichtig, nicht aufzugeben und stattdessen dafür zu kämpfen, dass transphobe Gesetze eben nicht wie geplant verabschiedet werden.

 

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