AfD macht Stimmung gegen Queer Beauftragen Sven Lehmann

Sven Lehmanns Kampf mit der AfD

Daraus, dass sich die AfD nicht für die Tatsache, dass es nun einen Queer Beauftragten gibt, begeistern kann, machte sie von Anfang an keinen Hehl. Jetzt scheinen die verbalen Angriffe jedoch genauer zu werden.

So warf der Abgeordnete Enrico Komning (Mecklenburg-Vorpommern) Sven Lehmann vor, „kriminelle“ Forderungen zu stellen. Genau das würde „irreparable psychische Schäden“ bei Kindern hervorrufen.

Woran stört sich Enrico Komning genau?

Stein des Anstoßes scheint die Forderung Lehmanns zu sein, dass es möglich sein solle, als Kind vier Elternteile mit Sorgerecht zu haben. “Kinder sind unsere Zukunft und nicht Objekt von Selbstverwirklichungstrips wohlstandsverwahrloster unterbeschäftigter linksgrüner Ideologen” erklärte der AfDler in diesem Zusammenhang weiter.

Zudem wendete er sich in besagtem Video direkt an den Bundeskanzler und forderte ihn auf „[…] Schützen Sie unsere Kinder vor Sven Lehmann!“. Besonders brisant: In homophoben Kreisen ist immer wieder davon die Rede, dass das Verhältnis zwischen Kindern und Schwulen gefährlich sei. Dementsprechend sind die Aussagen des AfD Politikers gleich in mehrfacher Hinsicht bedenklich. Denn: Weshalb sollten Kinder vor Schwulen geschützt werden müssen, wenn keine bösen Absichten vermutet werden würden?

Das Thema „Mehr Rechte für die Eltern von Regenbogenfamilien“ steht für die Politik schon länger im Fokus. Dieses Ziel wurde auch im Koalitionsvertrag festgehalten.

AfD malt Horrorszenarien im Bundestag

Enrico Komning ist aktuell nicht der einzige Politiker, der gegen die Ziele und Bestrebungen des neuen Queer Beauftragten Stimmung macht. Unter anderem bekommt er auch von Martin Reichardt Rückenwind. Dieser twitterte „Ampel Plan: Kinder sollen zukünftig bis zu 4 Sorgeberechtigte haben können. […] Das Leitbild der traditionellen Familie darf nicht zur absoluten Aufweichung verändert werden.“.

Im Bundestag vertrat Reichardt seine Meinung weiter. Würden die entsprechenden Forderungen umgesetzt, sei man auf dem Weg in eine Gesellschaft „ohne Familie, ohne Herkunft, ohne Identität und ohne Heimat.

Weiterhin schießt er nach, dass man wissen sollte, dass zwei Frauen kein Kind miteinander bekommen können. Hierbei handele es sich schlicht um Naturwissenschaft. Das Familienministerium sei realitätsfern geworden und eine „Biologieleugnerin“. Britta Haßelmann soll das Statement Reichardts daraufhin „homophobe Scheiße“ genannt haben.

Die AfD und der Queer Beauftragte – vermutlich eine lange Geschichte

Die AfD und der Queer Beauftragte – die Meinungen könnten nicht unterschiedlicher sein. Schon seit der Ernennung Sven Lehmanns ließ die rechte Partei keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie – neutral ausgedrückt – nicht wirklich begeistert davon war, nun einen Mann in der Politik zu wissen, dessen Aufgabe es ist, für die Rechte der Community einzustehen.

Die Abneigung und die Ablehnung des so oft zitierten „Gender Wahns“ begründen viele Mitglieder der AfD immer wieder mit dem Schutz der traditionellen Familie. Hierbei handelt es sich um ein Argument, das auch immer wieder im Zusammenhang mit der LGBTQI+ – feindlichen Politik, zum Beispiel in Polen und in Ungarn, angeführt wird.

Die gute Nachricht ist jedoch, dass die Forderung nach mehr Gleichberechtigung, unter anderem auch gerade im Zusammenhang mit Regenbogenfamilien, jetzt, wie bereits erwähnt, in den Koalitionsvertrag aufgenommen wurde. Die Community profitiert in diesem Zusammenhang von einer erhöhten Sichtbarkeit und – dank Sven Lehmann – von einem Mann, der entschlossen genug sein dürfte, den kritischen Stimmen motiviert entgegenzutreten.

 

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