In Polens Schulen existiert kein LGBTQI+

Die Lehrpläne und Lerninhalte an Polens Schulen werden sich in Zukunft verändern. Nachdem bereits die LGBTQI+ freien Zonen im Land eingeführt wurden (und genau das von den Verantwortlichen in vielen Ländern kritisiert wurde), wurde nun entschieden, dass auch Inhalte über gleichgeschlechtliche Liebe und Co. nichts im Lehrplan zu suchen haben.

Die konservativen Kräfte des Landes haben jetzt ein Gesetz verabschiedet, dass die Community und deren Mitglieder in Schulen quasi unsichtbar werden lässt. Dass die Umsetzung der Pläne letztendlich so schnell gehen würde, hätten sicherlich wenige vermutet.

LGBTQI+ verbot in Polens Schulen

Homophobes Gesetz wurde bereits beschlossen

Die Opposition hatte sich gewehrt, hatte letztendlich aber keine Chance. Denn: 233 zu 220 Abgeordnete stimmten für das homophobe Gesetz und zeigten damit einmal mehr auf, wie schwer es die Community in Polen letztendlich auch heutzutage noch hat. Damit die neuen Regelungen jetzt noch amtlich werden, braucht es noch eine Unterschrift.

Dass sich Staatspräsident Andrzej Duda jedoch dagegen aussprechen wird, ist sehr unwahrscheinlich. Immerhin gehört er auch zu denjenigen, die hinter den konservativen Werten stehen. Somit ist das Gesetz quasi schon in trockenen Tüchern.

Ein Blick auf das neue Gesetz…

Das neue Gesetz rund um queere Inhalte an Schulen, die – wie erwähnt – nun nicht mehr stattfinden sollen, ist weitreichender als es im ersten Moment den Anschein haben mag. Denn: Nach Dudas Unterschrift liegt es in den Händen der Regierung, welche Inhalte an den Schulen in Polen vermittelt werden. Die Lehrkräfte werden insofern kontrolliert, als es zu ihrer Aufgabe wird, ihre Unterrichtspläne Wochen im Vorfeld einzureichen, um sich hierfür eine Genehmigung zu holen. Wer sich widersetzt oder falsche Angaben macht, muss mit harten Strafen rechnen und kann sogar entlassen werden.

Die Vorgaben in Bezug auf Bildungsangebote außerhalb der Schule sind ähnlich streng. Hinzu kommt, dass nicht nur die Lehrenden, sondern auch die Schülerinnen und Schüler in die Pflicht genommen werden. Wer hier nicht mitspielt, kann der Schule verwiesen werden.

LGBTQI+ verbot in Polens Schulen

Sexualkunde ohne queere Themen an Polens Schulen

Durch die neuen Regelungen findet Queerness im Unterricht nicht statt. Oder anders: Die Schüler und Schülerinnen kommen mit Informationen zu gleichgeschlechtlicher Liebe und Co. – zumindest im Schulalltag und im Rahmen von außerschulischen Bildungsangeboten – nicht in Kontakt. Vor allem der Sexualkundeunterricht dürfte von den Neuerungen betroffen sein. Hier soll es ausschließlich um die Beziehung zwischen Mann und Frau gehen.

Das Ziel ist es dementsprechend, das klassische Familienbild zu stärken.

Welche Folgen haben die Neuerungen?

Abgesehen davon, dass auf Basis der Neuerungen immer mehr Kindern vermittelt wird, dass es offenbar „unnormal“ sei, queer zu sein, sollten auch die psychologischen Folgen nicht unterschätzt werden. Jugendliche, die für sich selbst bemerken, dass sie beispielsweise queer sind, dürften es immer schwerer haben, sich im Schulalltag in Polen zurechtzufinden. Immerhin wird ihnen auf untrügliche Weise vermittelt, dass mit ihnen angeblich „etwas nicht stimmt“.

Mit der raschen Gesetzesänderung stellt sich Polen einmal mehr gegen die Werte der EU. Dass das Ganze ohne Diskussionen hingenommen werden wird, ist sehr unwahrscheinlich. Immer mehr Länder setzen sich immerhin dafür ein, dass Queers mehr Toleranz entgegengebracht wird. Auch das Verhältnis zwischen der Europäischen Union und Ungarn wurde daher in diesem Bereich schon auf eine harte Probe gestellt.

 

Es wird weitere LGBTQI+ Segnungsgottesdienste geben

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