Mittlerweile gibt es immer mehr queere Podcasts, in denen unter anderem auf die queerfeindliche Probleme innerhalb der Community eingegangen wird.

Johannes Kram betreibt das Angebot rund um „Queerkram“ und hat hier jüngst mit Jochen Schropp zusammengearbeitet. Jochen, der heutzutage sicherlich für viele als einer der besten Beweise dafür gilt, dass ein Coming Out keineswegs eine Karriere beim Fernsehen zerstören muss, hatte einiges zu berichten.

Jochen Schropp gegen queerfeindlichkeit

Schropps klare Meinung zu „Promis unter Palmen“

Gerade im Zusammenhang mit Reality TV Shows scheint die Gradwanderung zwischen „Das bringt Einschaltquoten!“ und „Das können wir so nicht senden!“ schwer zu sein. Ein Beweis dafür, dass es Homophobie durchaus – wenn auch nur kurz – ins Abendprogramm großer Sender schaffen kann, war die letzte Staffel von „Promis unter Palmen“, die dann im Nachhinein aufgrund des Tods von Willi Herren ohnehin abgebrochen wurde.

Bevor diese Entscheidung jedoch gefällt wurde, wurde die erste Folge, in der Prinz Marcus von Anhalt seine Abneigung gegenüber Homosexuellen aufzeigte, aus der Mediathek entfernt.

Jochen Schropp erklärte im erwähnten Podcast, dass er der Meinung sei, dass hier hätte „mehr durchgegriffen werden müssen“. Weiter kritisiert er, dass queere Teilnehmer oft vorgeführt worden seien. Sollte es beispielsweise bei der kommenden Staffel von „Promi Big Brother“ solche Szenen geben, werde er das nicht dulden.

Jochen Schropp gegen queerfeindlichkeit

Jochen Schropp ist bestimmt, aber freundlich

Als Jochen Schropp über „Promis unter Palmen“ und seine Bedenken spricht, bemerkt man durchaus, wie ernst ihm die Sache ist. Dennoch betont er, dass es im Kampf um mehr Gleichberechtigung und gegen Homophobie wichtig sei, freundlich zu bleiben und nicht aggressiv zu werden. Die Bestimmtheit, mit der er jedoch für seine und die Rechte der Community, die er immer mehr schätzt, seine Statements abgibt, ist in nahezu jedem seiner Sätze zu spüren.

Zwischen den Zeilen ist auch immer wieder der Wunsch nach mehr Aufklärung und mehr „Aufeinander-Zugehen“ zu hören. Gleichzeitig bleibt Schropp realistisch und weiß sicherlich, dass homophobe Menschen nur schwer durch das Senden queerer Inhalte überzeugt werden können.

Und dennoch: je präsenter die Thematik wird, desto größer ist wohl auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Menschen sensibilisiert werden und erkennen, wie herrlich „normal“ es auch ist, queer zu sein.

Jochen Schropp gegen queerfeindlichkeit

Wird sich die TV Landschaft in Zukunft verändern?

Promis unter Palmen wurde von vielen Prominenten, nicht nur von Jochen Schropp, sondern auch von Olivia Jones, zum Anlass genommen, sich zum Thema Homophobie öffentlich zu äußern. Und auch immer mehr Zuschauer machten ihrem Ärger unter den entsprechenden Posts Luft.

RTL scheint aktuell stark an seinem Image zu arbeiten und gestaltet viele Shows familienfreundlicher bzw. in einem neuen Gewand. Auch Sat1 zog nach dem Promis unter Palmen Eklat die Reißleine und entschied sich, Prinz Marcus von Anhalt keine Plattform mehr zu bieten.

Ob es sich bei diesem Statement gegen Mobbing bzw. Homophobie lediglich um eine Phase handelt oder ob der Fokus tatsächlich ein wenig neu ausgerichtet werden soll, bleibt abzuwarten.

Fest steht, dass zumindest Promi Big Brother mit Jochen Schropp definitiv jemanden im Boot hat, der homophobe Äußerungen oder ähnliches nicht akzeptieren wird. Ob bzw. wie viele queere Stars dieses Mal in den Container einziehen werden, bleibt abzuwarten.

Die offizielle Liste wurde noch nicht veröffentlicht. Wenn der Sender jedoch weiterhin, wie in anderen Formaten auch, auf Diversity setzt, dürfte das Teilnehmer/innen-Feld die ein oder andere Regenbogen-Überraschung bereithalten. Immerhin beweisen aktuell Sendungen wie „Mein Date, mein bester Freund und ich“, dass es durchaus möglich ist, queer, lustig, interessant und ohne Mobbing zu produzieren.

 

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