Viele Queers, die sich für Politik interessieren, haben nicht vergessen, dass sich Friedrich Merz in der Vergangenheit immer wieder herablassend gegenüber der Community geäußert hatte. Und auch wenn die letzte homophobe Äußerung schon ein Weilchen her ist – ein fader Beigeschmack bleibt. Unter anderem auch deswegen, weil Merz sich nicht davor scheute, Homosexualität in einen Kontext mit Kindesmissbrauch zu bringen.

Friedrich Merz wurde zum neuen CDU

Das Internet und die Community vergessen nicht

Im Rahmen der Wahl zum CDU Vorsitz hatte es fast den Anschein, als würde sich Merz mit Hinblick auf Aussagen gegen die Queer Community ein wenig zurückhalten. Von „Verteidigungen der heterosexuellen Familie“ war hier nicht mehr viel zu hören. Der Politiker fokussierte sich in den letzten Wochen vielmehr auf andere Inhalte.
Damals, vor etwa 20 Jahren, waren ihm unter anderem gleichgeschlechtliche Ehen noch ein Dorn im Auge. Er erklärte, das Konstrukt würde klassische Familien angreifen und offensichtlich sei es der Plan der SPD und der Grünen, gesellschaftliche Strukturen von Grund auf umzuwälzen.
Dass Merz seine Meinung geändert hat, nur weil der das Thema der gleichgeschlechtlichen Ehen auf einmal nicht bzw. weniger thematisiert, ist wohl eher unwahrscheinlich. Dafür war sein Engagement, wenn es darum ging, sich gegen die gleichgeschlechtliche Ehe auszusprechen, dann doch zu intensiv.

Schockierende Aussagen im Interview

Besonders groß war der Aufschrei, als Friedrich Merz im Jahr 2020 in einem Interview erklärte, dass die sexuelle Orientierung eines Menschen, der beispielsweise Kanzler werden möchte, die Öffentlichkeit nichts angehe.
Wichtig sei eben, dass der Betreffende sich „im Rahmen der Gesetze“ bewegen und „es nicht Kinder“ beträfe. Die Aussagen, die hier zwischen den Zeilen mitschwingen, sind für die Queer Community und diejenigen, die sich mit ihr identifizieren, nicht vertretbar und haben damals für einen regelrechten Shitstorm in den Sozialen Medien gesorgt.
Merz selbst ruderte daraufhin ein wenig zurück und beschwerte sich darüber, missverstanden worden zu sein.

Hat Friedrich Merz seine Meinung geändert?

Zugegeben: 20 Jahre sind eine lange Zeit, aber selbst WENN auch Merz‘ Aussage aus dem Jahr 2020 „etwas unglücklich“ ausgedrückt gewesen wäre, würde dies nichts an der Tatsache ändern, dass immer wieder kleine „Details“ zeigen, wie wenig sich der Politiker offensichtlich mit LGBTQI+, Gendern und Co. identifizieren kann.
Dementsprechend halfen auch seine Forderungen nach mehr Respekt für Queers nicht, um das angekratzte Bild, das in Bezug auf den Umgang mit der Queer Community mit ihm verbunden wird, wieder zu verbessern.
Übrigens: Damit Friedrich Merz „ganz offiziell“ Vorsitzender der CDU werden kann, braucht es noch die Bestätigung des Bundesparteitages. Diese findet Mitte Januar online statt und wird dann erneut auf postalischem Wege wiederholt. Ab März wird Merz dann offiziell den Vorsitz seiner Partei einnehmen.
Es war nicht das erste Mal, dass der Politiker sich vorgenommen hatte, zum Vorsitzenden der CDU zu werden. Schon im Jahr 2018 kandidierte er. 2021 schaffte er es nicht, sich gegen Armin Laschet durchzusetzen. Nun scheint er an einem wichtigen Punkt seiner Karriere angekommen zu sein. Welche Auswirkungen genau das auf die Queer Community hat, bleibt abzuwarten. Fest steht, dass viele Menschen hier ganz genau hinsehen und -hören werden.

 

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