Evangelische Landeskirche Württemberg erklärt, die Bibel sei gegen Homosexualität

Die evangelische Landeskirche Württemberg hat im Internet ein neues Glossar veröffentlicht. Hierin geht es um eine alte, aber immer noch hitzig geführte Diskussion. Nämlich darum, ob Homosexualität in der Bibel befürwortet oder abgelehnt wird. Oder anders: „Ist es Gottes Wille, dass sich auch Mann und Mann oder Frau und Frau lieben können?“.

Für die evangelische Landeskirche gibt es nur eine logische Antwort: „Die Bibel lehnt Homosexualität, wo sie, sie erwähnt, ab.“ Dieses Zitat kann jeder aus dem Glossar entnehmen, das öffentlich im Internet eingesehen werden kann.

Wer dementsprechend bisher dachte, dass es ausschließlich die katholische Kirche sei, die sich – mehr oder weniger intensiv – gegen die gleichgeschlechtliche Liebe aussprechen würde und sich dabei auf die Bibel bezieht, wurde nun vor Kurzem eines Besseren belehrt.

Innerhalb der evangelischen Kirche herrscht diesbezüglich jedoch offenbar keine einheitliche Meinung. Während manche die Auslegung der Bibel befürworten, gibt es auch viele Gegenstimmen.
Hierauf verweist auch das erwähnte Glossar, in dem es weiter heißt: „[…] Andere sind der Auffassung, dass das, was die Bibel zur Homosexualität sagt, nur in der damaligen Zeit und in der damaligen Situation Gültigkeit hatte.[…]“.

Evangelische Landeskirche gegen Homosexualität

Was steht sonst noch im Glossar?

Für viele Evangelen schließen sich Homosexualität und Glaube nicht aus. Im neuen Glossar jedoch wird behauptet, dass gleichgeschlechtliche Liebe – zumindest basierend auf den Aussagen der Bibel – nicht mit einem christlichen Leben vereinbar wäre. Dementsprechend gäbe es hier „unterschiedliche Meinungen“.

Die Landeskirche erklärt, dass es einige Gläubige gäbe, die ihre sexuelle Neigung nicht öffentlich ausleben würden, da sie die Aussage der Bibel als „verbindlich“ empfinden würden.
Ist das Glossar der evangelischen Landeskirche Württemberg nun ein Rückschritt in alte Moralvorstellungen? Auch hierzu gibt es keine einheitliche Antwort. Während die einen das Glossar als „homophob“ bezeichnen, empfinden es andere als eine Gegenüberstellung der modernen und der biblischen Interpretationsweise.

Und tatsächlich: Zumindest wird im Glossar nicht, wie ansonsten oft bei Hasspredigten, vor allem in den USA, üblich, von einer alleinseligmachenden Wahrheit, sondern von der Interpretation der Bibel gesprochen. Inwieweit sich die Kirche jedoch hinter der strikten Deutung der Bibel und der mit ihr (angeblich) negativen Haltung zur Homosexualität verbirgt, sei dahingestellt.

Die abschließenden Worte, dass sich beide Parteien darüber einig seien, dass „auch in einer homosexuellen Partnerschaft christliche Werte gelten sollen“, wirkt an dieser Stelle schon fast ein wenig versöhnlich.

Evangelische Kirche geht weiterhin auf die LGBTQI+ Community zu

Viele evangelische Theologen und Theologinnen haben schon lange den Anreiz gegeben, die Bibel neu auszulegen und sie besser an die moderne Gesellschaft anzupassen. Erst vor einigen Jahren wurde beschlossen, dass homosexuelle Beziehungen genauso viel wert seien, wie heterosexuelle Partnerschaften. Daraufhin wurde es gleichgeschlechtlichen Paaren sogar in der Mehrzahl der evangelischen Landeskirchen erlaubt, kirchlich zu heiraten.

Die Landeskirche in Württemberg stellt hier jedoch in gewisser Weise eine Ausnahme dar. Sie gilt als vergleichsweise homophob und ist bekannt dafür, sich gegen die gleichgeschlechtliche Liebe auszusprechen. Vielleicht erklärt dies auch, weshalb das oben bereits erwähnte Glossar, das – für sich betrachtet – im ersten Moment tatsächlich aussieht wie eine Bestandsaufnahme, von vielen Menschen aus der Community derart negativ betrachtet wird.

Was sagt die Bibel?

Eine wichtige Frage: Verurteil die Heilige Schrift nun Homosexualität oder nicht? Letztendlich handelt es sich hierbei klar um den Fall „Auslegungssache“. Homophobe Menschen werden in der Bibel genauso viele Zitate gegen Homosexualität finden, wie die LGBTQI+ Community Zitate pro Homosexualität finden wird. Wichtig ist im ersten Schritt sicherlich, dass beide Parteien nicht aufhören, miteinander zu sprechen. Denn: Inklusion und ein Miteinander beginnt hier auf der Erde und nicht erst im Jenseits.

 

In Deutschland gibt es wieder mehr Gewalt an der LGBTQI+ Community

One response to “Evangelische Landeskirche gegen Homosexualität”

  1. Solange die Landessprache so ein Stuss verbricht und sich im Recht fühlt kann ich nur ausrufen: wegbleiben, Geld sperren. Alle Homosexuellen Freunde oder Familie solcher nehmt euch in acht vor solch homophobem Geschwurbsel.

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