Der ESC 2023 steht in der Ukraine auf der Kippe

Die Regeln des ESC sind einfach und nachvollziehbar. Das Land, das im Vorjahr gewonnen hat, darf die Veranstaltung des aktuellen Jahres ausrichten. Im Falle der Ukraine könnte dies jedoch schwierig werden. Immerhin herrscht hier seit mehreren Monaten Krieg. Niemand weiß, wie sich die Situation entwickeln wird und wie die Gegebenheiten vor Ort im kommenden Jahr sein werden. Aktuell zeichnet sich ab, dass Großbritannien den Sieger des Jahres 2022 als Gastgeber vertreten wird.

Viele sind der Meinung, es sei zu unsicher, aktuell mit der Ukraine als Location zu planen.

ESC in der Ukraine auf der Kippe

Ukraine soll den ESC 2023 nicht ausrichten dürfen

Nach dem ESC ist vor dem ESC und schon jetzt laufen die Planungen für die Veranstaltung im kommenden Jahr – zumindest, was die Location angeht. In diesem Zusammenhang hat sich kürzlich die Europäische Rundfunkunion (EBU) zu Wort gemeldet. Sie ließ verlauten, dass es der ukrainischen Rundfunkanstalt nicht erlaubt sei, das kommende Event auszurichten. Als Begründung wurden hier „aktuelle Umstände“ angegeben. Unter anderem sei es nicht möglich, die nötigen Sicherheitsgarantien zu geben.

Nun würden Gespräche mit der BBC geführt. Das bedeutet: Großbritannien rückt als mögliches Gastgeberland weiter in den Fokus. Immerhin hatte es das Land geschafft, mit Teilnehmer Sam Ryder auf Platz 2 zu langen. (Im Jahr zuvor belegte GB den letzten Platz.)

Ein Rückblick: das Kalush Orchestra als Sieger des ESC 2022

Schon im Vorfeld waren sich viele Wettbüros einig: Die Chancen des Kalush Orchestra standen in Bezug auf einen Sieg des ESC 2022 sehr gut.

Jedoch nicht, weil sich die Band einen besonders eingängigen Titel ausgesucht hätte, sondern vor allem, weil damit zu rechnen war, dass sie der Rest der ESC Welt (zumindest zu einem Großteil) mit ihren Stimmen unterstützen würde. Und genau so kam es auch.
Und schon direkt nach dem Sieg wurde darüber diskutiert, wie realistisch es sei, dass ein Land, in dem aktuell noch Krieg herrschte, als Gastgeber im Folgejahr agieren kann.

ESC in der Ukraine auf der Kippe

Der ESC 2023 beim Zweitplatzierten? Was ist bisher bekannt?

Aktuell wird unter anderem darüber gesprochen, dass der ESC 2023 beispielsweise in Glasgow ausgerichtet werden könnte. Wirklich sicher ist hier jedoch noch nichts. Zudem ist unbekannt, was die Verantwortlichen in Kiew von dem Statement der Europäischen Rundfunkunion halten.

Immerhin hatten sie unlängst immer noch betont, als Gastgeber auftreten zu wollen – trotz der Umstände und trotz der Tatsache, dass aktuell noch niemand sagen kann, wie sich die Situation im Land weiterentwickeln wird.

Der ESC 2022 in der Kritik

So triumphal der Sieg der Ukraine beim ESC 2022 auch war… einige waren wenig davon begeistert, dass die Veranstaltung in diesem Jahr eher politisch geprägt war. Dies zeigte sich unter anderem darin, dass das Kalush Orchestra am Ende seiner Performance zur Unterstützung seines Landes aufrief. Hierbei handelt es sich eigentlich – gerade beim ESC – um ein absolutes Tabu. Spätestens jetzt stand fest: In diesem Jahr ist alles anders.

Doch egal, wo der ESC 2023 stattfinden wird: Der Sieg 2022 kann dem Kalush Orchestra nicht mehr streitig gemacht werden. Die kommenden Wochen werden zeigen, wie sich das Ganze weiterentwickeln wird und ob es vielleicht auch vermehrt Stimmen geben wird, die fordern, die Bereiche der Ukraine, in denen aktuell kein Krieg herrscht, als Location mehr in den Fokus zu rücken. Fest steht aber auch: Großbritannien dürfte sich geehrt fühlen, in 2023 in einer derart wichtigen Position einspringen zu dürfen.

 

 Schon gefragt, welche ist Europas queer freundlichste Stadt?

Leave a Reply