Düsseldorfer Mahnmal für verfolgte LGBTQI+ Mitglieder wurde enthüllt

Schon lange wurde darüber berichtet, nun steht es und kann von jedem angesehen werden: Das Düsseldorfer Mahnmal für Diversity und zur Erinnerung an LGBTQI+ Verfolgte wurde enthüllt. Schlussendlich erhielt der Entwurf von Claus Richter den Zuschlag. Die Stadt am Rhein ist nun um ein weiteres Zeichen für Vielfalt und Toleranz reicher.

Mit dem Mahnmal soll jedoch nicht nur ein Blick in die Vergangenheit, sondern auch ein Blick in die Zukunft und eine Reflektion der Gegenwart erlaubt werden. Das Kunstwerk steht an einer prominenten Stelle zwischen dem bekannten Apollo Varieté Theater und dem KIT. Hierbei handelt es sich um ein Areal, das unter anderem auch von vielen Touristen passiert wird. Es dürfte dementsprechend schwerfallen, das Mahnmal zu übersehen.

Düsseldorfer Mahnmal wurde enthüllt

Eine feierliche Enthüllung in Düsseldorf

Wie es sich für ein Kunstwerk mit einer hohen Aussagekraft gehört, wurde das neue Düsseldorfer Mahnmal feierlich enthüllt. Unter anderem war auch der Oberbürgermeister der Stadt, Stephan Keller, mit von der Partie.

Und obwohl das Design des Kunstwerks nun schon seit einiger Zeit bekannt war, zeigte sich vergleichsweise rasch, dass die besondere Aussage des Mahnmals jetzt noch deutlicher durch seine beeindruckende Präsenz unterstrichen werden konnte.

Wie sieht das neue Düsseldorfer Mahnmal aus?

Das Design des Mahnmals ist schlicht und dennoch sehr aussagekräftig. Zu sehen sind insgesamt vier Figuren aus Bronze, die ihre Fäuste in Richtung Himmel strecken und mutig in die Ferne blicken. Die Botschaft scheint klar: hier kämpfen Menschen für mehr Toleranz, mehr Vielseitigkeit und Gerechtigkeit.

Es ist all denjenigen gewidmet, die zur LGBTQI+ Community gehören bzw. gehörten und aktuell oder früher deswegen diskriminiert wurden, indem sie beispielsweise Opfer von homophober Gewalt geworden sind. Mit dem Mahnmal soll dementsprechend ein Statement für mehr Vielseitigkeit und gegen Hass abgegeben werden.

Und auch wenn sich das Kunstwerk im ersten Schritt mit der Geschichte der LGBTQI+ Community in Düsseldorf auseinandersetzt, spricht sicherlich nichts dagegen, die Werte, die mit diesem Mahnmal unterstützt werden sollen, auf die Community weltweit zu übertragen.

Die Haltung der vier Personen zeigt auch, dass Queers und alle, die für sie kämpfen, im Laufe der Zeit selbstbewusster geworden sind. Und tatsächlich: wer heute Opfer homophober Gewalt – in welcher Form auch immer – wird, muss sich nicht in seiner Opferrolle ergeben. In vielen Städten (und selbstverständlich auch im Internet) gibt es Hilfs- und Unterstützungsangebote, von denen Betroffene profitieren können.

Düsseldorfer Mahnmal wurde enthüllt

Zur Geschichte des Mahnmals in Düsseldorf

Natürlich ist auch mit dem Mahnmal, das nun seit ein paar Tagen in Düsseldorf steht, eine Entstehungsgeschichte verbunden. Im Rahmen eines Wettbewerbs (über zwei Etappen) wurde dazu aufgerufen, Vorschläge einzuschicken. Das Projekt wurde vom Kulturausschuss betreut und schaffte es schnell, mediale Aufmerksamkeit zu erregen.

Sicherlich auch aufgrund der Tatsache, dass mittlerweile viele Länder und Städte erkannt haben, wie wichtig es ist, daran zu erinnern, dass Queers nie wieder (wie zum Beispiel zu Zeiten des Nationalsozialismus) verfolgt werden dürfen, dass jedoch auch in unserer heutigen, modernen Zeit noch viel getan werden muss, um wirklich von einer vollkommenen Gleichberechtigung sprechen zu können, gibt es mittlerweile an weiteren Orten Überlegungen, Mahnmale zu errichten.

Die Botschaften, die mit den verschiedenen Kunstwerken verbreitet werden, könnten sich dann jedoch im Detail durchaus unterscheiden. Auf der Basis künstlerischer Freiheit ist hier viel möglich. Ob dann – wie in Düsseldorf – ein weitestgehend selbstsicherer Blick auf die Community geworfen wird oder ob beispielsweise rein nachdenkliche Töne angeschlagen werden, bleibt abzuwarten.

 

Bald gibt es neue folgen von “Take me Out” der Gay Version.

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