In Tokio können sich gleichgeschlechtliche Paare nun Partnerschaftsurkunden ausstellen lassen

Die Stadt Tokio ist einen kleinen, aber dennoch wichtigen Schritt in Richtung Gleichberechtigung gegangen. Hiervon profitieren vor allem schwule und lesbische Paare. Denn: Nun soll es möglich sein, sogenannte Partnerschaftsurkunden zu beantragen. Und auch wenn es sich hierbei nicht um eine komplette Gleichstellung mit der Ehe handelt, sehen viele Menschen hierin eine besonders positive Entwicklung in die richtige Richtung.

Denn: Eine solche Partnerschaftsurkunde ist mit zahlreichen Vorteilen verbunden, auf die die Betroffenen bisher verzichten mussten. Unter anderem soll ihnen auf der Basis einer entsprechenden Urkunde die Wohnungssuche erleichtert werden. Auch mit Hinblick auf verschiedene Sozialleistungen ergeben sich Verbesserungen. Das bedeutet: In den entsprechenden Bereichen werden die Paare wie Paare, die in einer Hetero Ehe leben, behandelt.

Leider zeigt sich bei einem Blick auf die Details jedoch, dass es durchaus noch die ein oder andere „Baustelle“ gibt. Aber: Die Partnerschaftsurkunde ist ein Anfang.

Die Homo-Ehe in Tokio

Queers in Japan haben es nicht immer leicht

Auch, wenn sich die Situation für Queers in Japan im Laufe der Zeit immer mehr verbessert hat, wäre es definitiv falsch, anzunehmen, in dem Land würde komplette Gleichberechtigung herrschen. Nun bleibt abzuwarten, ob sich auch andere größere Städte am Beispiel Tokios orientieren und nachziehen. Immerhin gibt es im Land viele Städte, in denen Queers auf unterschiedliche Weise diskriminiert werden.

Viele Betroffene möchten sich nicht damit zufriedengeben, von der Gesellschaft ausgegrenzt zu werden. Teilweise ziehen sie für ihr Recht sogar vor Gericht – mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Einen besonderen Streitpunkt stellt in diesem Zusammenhang immer wieder die Ehe für alle dar. Und aufgrund der Tatsache, dass sich die Entscheidungsträger in den einzelnen Städten Japans teilweise mit vollkommen unterschiedlichen Meinungen gegenüberstehen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es schnell zu einer landesweiten Entscheidung kommen wird, sehr gering.

Die Homo-Ehe in Tokio

Immer mehr Menschen setzen sich dafür ein, dass das Verbot der Ehe für alle in Japan aufgehoben wird

Die Aussage, die über die japanische Verfassung festgelegt wird, ist klar. Hier wird die Ehe als eine Institution angesehen, die zwischen zwei Geschlechtern besteht. Hieraus ergibt sich, dass es gleichgeschlechtlichen Paaren verboten ist, zu heiraten. Das bedeutet auch: Sie dürfen das Vermögen ihres Partners nicht erben und gelten auch nicht offiziell (und rechtlich) als Vater bzw. Mutter eines gemeinsam erzogenen Kindes.

Immer mehr Menschen erkennen jedoch, dass durch das Verbot der Ehe für alle die Situation für zahlreiche Queers im Land immer schlimmer wird. Die Betroffenen werden ausgegrenzt und sehen sich immer wieder verschiedenen Arten von Anfeindungen ausgesetzt.

Die neuen Möglichkeiten, die mit der Partnerschaftsurkunde einhergehen, werden schon jetzt gut angenommen. Es wurden bereits etliche Dokumente dieser Art beantragt.

Besonders interessant ist es in diesem Zusammenhang natürlich auch, dass die Menschen auf dem Land in Japan mit Homosexualität teilweise komplett anders umgehen als die Menschen in der Stadt. Vor allem in den größeren Städten, wie zum Beispiel in Tokio, ist die Gesellschaft – auch gegenüber der Ehe für alle – im Laufe der Zeit deutlich offener geworden. Auf dem Land gelten homosexuelle Menschen allerdings oft immer noch als „krank“. Nicht nur viele Queers im Land, sondern auch viele Vertreter der internationalen Gemeinschaft, wünschen sich für Japan eine allgemeine Lösung und eine Abschaffung des „Flickenteppichs“. Vielleicht handelt es sich bei der Einführung der Partnerschaftsurkunden jedoch genau um das „Detail“, das auch andere Städte und Regionen zum Einlenken bewegt.

 

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