Hat der Mann des Rektors des Rabbiner-Kollegs Penisbilder verschickt?

Laut der „Welt“ und ihren Recherchen könnten am Abraham Geiger Kolleg in Potsdam Männer in sexueller Weise belästigt worden sein. Es gibt einen Verdacht, dass der Ehemann des dortigen Rektors Dick-Pics verschickt haben könnte.

Der Rektor selbst hat sich dazu entschlossen, seine Ämter zunächst ruhen zu lassen. Mittlerweile hat sich unter anderem auch der Zentralrat der Juden zu Wort gemeldet. Er fordert, dass der Fall umfassend und schnell aufgeklärt wird.

Das Kolleg kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Seit nunmehr mehr als 20 Jahren werden hier Rabbiner ausgebildet, die dann in ganz Deutschland eingesetzt werden. Viele zeigten sich bereits bestürzt über die Vorwürfe. Mittlerweile wurde auch eine Untersuchungskommission eingerichtet.

Der Skandal im Rabbiner-Kolleg

Uni Potsdam schaltet sich ein

Schon seit einigen Wochen befasst sich eine Untersuchungskommission der Universität Potsdam mit dem Fall. Im Sommer soll dann ein umfassender Bericht über die Vorwürfe und die Hintergründe veröffentlicht werden. Auf diese Weise soll eine unabhängige Aufklärung vorangetrieben werden.

Laut der „Welt“ soll es schon vor einiger Zeit, genauer gesagt im Jahre 2019, zum Versenden der Bilder gekommen sein. Es handelt sich jedoch nicht um die einzigen Vorwürfe, mit denen sich das Kolleg, der Rektor und sein Mann auseinandersetzen müssen. Angeblich soll es noch weitere Vorfälle gegeben haben. Das Kolleg hat hierzu jedoch noch nicht explizit, sondern eher vergleichsweise allgemein Stellung bezogen.

Rektor lässt seine Ämter ruhen – bis alles geklärt ist

Der Rektor des Abraham Geiger Kollegs hat sich jedoch dennoch zu Wort gemeldet. In einem Schreiben gegenüber der dpa erklärte er, persönlich sehr betroffen zu sein. Gleichzeitig betont er, es tue weh, „solche Dinge“ lesen zu müssen. Sein Ziel sei es immer gewesen, „Möglichkeiten zu fördern, um sich angstfrei und kreativ mit der Jüdischen Tradition auseinanderzusetzen.“.

Jedoch könne er nicht beeinflusse, wie sich Menschen, die ihm nahe stünden, sich verhalten würden. Bis alles geklärt sei, würde er seine Ämter am Abraham Geiger Kolleg und in der Jüdischen Gemeinde daher ruhen lassen.

Auch ein Schock für die queere, jüdische Gemeinde in Potsdam

Walter Homolka, der Rektor des Kollegs, ist nicht nur in der jüdischen, sondern auch in der LGBTQIA+ Gemeinde, bekannt. Er gehört zu den Menschen, die offen zu ihrer Homosexualität stehen und verheiratet sind. Dass sein Mann nun mit derartigen Vorwürfen konfrontiert wird, schockierte viele Menschen – auch innerhalb der Community.

Immerhin setzte sich Walter Homolka in der Vergangenheit unter anderem auch dafür ein, dass im Rahmen des CSD ein Gottesdienst mit Juden und Christen gemeinsam gefeiert werden durfte.

Jetzt werden die Vorwürfe, von denen unter anderem in der „Welt“ die Rede ist, geprüft und untersucht. Unter anderem soll noch ein weiterer Mitarbeiter des Kollegs in Verdacht stehen, ähnlich wie der Ehemann des Rektors gehandelt zu haben. Nun bleibt nur, die Ergebnisse abzuwarten. Fest steht: Hierbei handelt es sich definitiv um keine Bagatelle. Darüber sind sich so gut wie alle einig.

Sexuelle Übergriffe und Belästigungen – viele haben Angst, zur Polizei zu gehen

Die Dunkelziffer in Bezug auf sexuelle Übergriffe und Belästigungen ist nach wie vor hoch. Einer der Gründe hierfür ist, dass viele Angst davor haben, sich bei der Polizei zu melden und die entsprechenden Taten zur Anzeige zu bringen.

Daher setzen viele Organisationen in der heutigen Zeit auf einen wichtigen Faktor: Aufklärung. Die Opfer sollen wissen, dass ihnen geholfen wird. Dies geht jedoch nur dann, wenn sie sich an die Justiz wenden.

 

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