Outing in der Sportwelt: Profischwimmer Daniel Jervis ist schwul

In der Sportwelt, die in vielen Bereichen immer noch als eine starke Männerdomäne angesehen wird, haben viele homosexuelle bzw. queere Sportler immer noch Angst, sich öffentlich zu ihrer Sexualität zu bekennen. Zahlreiche Menschen fürchten, dass das Zu-Sich-Selbst-Stehen ein abruptes Karriereende mit sich bringen könnte.

Trotz Bedenken dieser Art gibt es mittlerweile immer mehr aktive Profisportler, die nun öffentlich zu ihrer Sexualität stehen. Passend zum letzten Pride Month outete sich nun der britische Starschwimmer Daniel Jervis als homosexuell. Seine sexuelle Orientierung sei ihm bewusst geworden, als er sich eingehender mit sich auseinandersetzte.

Somit hat die queere Community ein weiteres Mitglied, das zeigt, dass ein Outing im Sport nicht das Ende der Profilaufbahn bedeuten muss.

Daniel Jervis hat sich geoutet

„Ich glaube, ich habe es immer gewusst.“

Für seine Heimat Wales hat der erfolgreiche Schwimmer die Silbermedaille im 1.500 Meter Freistil der Männer bei den Commonwealth Games 2018 geholt. Dieses Jahr nimmt er zum Dritten Mal an dem Wettbewerb teil. Im Rahmen eines Interviews mit der britischen BBC hat er sich jetzt öffentlich als homosexuell geoutet.

So ganz aus dem Nichts kam das alles jedoch nicht. Der Profischwimmer hat beispielsweise aus seiner Bisexualität nie ein Geheimnis gemacht. Er habe seine ehemaligen Partnerinnen auch geliebt, wie er selbst sagt. Dennoch sei stets Etwas in seinem Hinterkopf gewesen, mit dem er sich irgendwann auseinandersetzen musste.

Nachdem er lange Zeit gedacht hatte, er sei bisexuell, sei ihm nun bewusst geworden, dass er doch homosexuell ist und ausschließlich auf Männer steht. Sein öffentliches Outing ist Teil eines längeren Prozesses und fand keineswegs spontan statt. Der Sportler gibt an, sich seiner Homosexualität schon seit etwa zwei Jahren bewusst zu sein. Bevor er jedoch die Medien informierte, sprach er mit seinen Liebsten.

Daniel Jervis gibt an, sich selbst gehasst zu haben

Der Starschwimmer spricht in dem besagten Interview auch ein anderes wichtiges Thema an, mit dem sich viele (noch) nicht geoutete Männer auseinandersetzen: den eigenen Selbsthass.
Auch Daniel Jervis gibt zu, dass er sich vor seinem Outing lange Zeit selbst gehasst habe. Mit seinem Outing und dem offenen Umgang in seinem engen sozialen Kreis, habe er diesem Hass jedoch etwas entgegensetzen können.

Gleichzeitig ist er sich jedoch im Klaren darüber, dass genau dieser Schritt, die Überwindung des Selbsthasses, nicht jedem gelingt. Daher widmet er sich in seinem Interview auch einem besonders traurigen Thema: Der Tatsache, dass viele Menschen, die sich eigentlich gern outen möchten, dies aber nicht können, sich das Leben nehmen.

Bleibt zu hoffen, dass sich auch viele Menschen, die nicht in der Öffentlichkeit stehen, nun dazu ermutigt sehen, sich zu outen. Das Feedback auf Jervis‘ Outing war in jedem Falle positiv. Etliche Fans schrieben, unter anderem auch öffentlich in den Sozialen Netzwerken, selbstverständlich weiterhin zu dem Erfolgsschwimmer zu stehen und betonten, wie wichtig der Schritt für die Community gewesen sei.

Öffentlich geoutete, queere Sportler werden mehr

Outings von Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, sind enorm wichtig, da hier in gewisser Weise eine Art „Vorbildfunktion“ bedient wird.

Daniel Jervis ist jedoch nicht der erste aktive Profi, der sich dazu entschlossen hat, sich zu outen. Vor ihm beschlossen bereits viele weitere Menschen, diesen wichtigen Schritt zu gehen. Ihrer Karriere hat es in den allermeisten Fällen nicht geschadet.

Und genau so ist es letztendlich wahrscheinlich auch zu erklären, weshalb sich immer mehr queere Sportler zu sich selbst bekennen. Über eines dürften sich jedoch alle im Klaren sein: Die „Dunkelziffer“ an homosexuellen Prominenten aus den unterschiedlichsten Bereichen dürfte hoch sein.

 

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One response to “Daniel Jervis hat sich geoutet”

  1. Heut zu Tage ist das kein Problem mehr und wenn er Glücklich ist und zufrieden dann soll es eben so sein

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