Churer Bischof spricht von „Bio-Ehe“

Dass innerhalb der Kirche immer wieder über die Eheschließung zwischen gleichgeschlechtlichen Liebenden diskutiert wird, ist nicht neu. Nun machte jedoch der Churer Bischof Bonnemain von sich Reden.

Er gehört zu denjenigen, die die Ehe zwischen Mann und Frau insofern schützen möchten, als, dass Ehen zwischen Queers (offensichtlich) ein neues Label bekommen sollen.

Der neue Churer Bischof fährt damit einen ähnlichen Kurs wie sein Vorgänger, der Queers ebenfalls – vorsichtig ausgedrückt – skeptisch gegenüber gestanden hat.

Churer Bischof ist für Bio-Ehe

Was fordert Bischof Bonnemain genau?

Der Churer Bischof Bonnemain möchte die Grenzen zwischen heterosexuellen und homosexuellen Ehen weitaus deutlicher machen als es aktuell noch in vielen Ländern der Welt der Fall ist.

Um die entsprechenden Unterschiede zu unterstreichen, möchte er zunächst, dass auf der begrifflichen Ebene angesetzt wird. Der Neuen Züricher Zeitung sagte er, er würde es bevorzugen, wenn die Menschen sich mehr auf die Bibel und die hier erwähnte Partnerschaft zwischen Mann und Frau besinnen würden. Er schlägt vor, heterosexuelle Ehen dann als „Bio Ehe“ zu bezeichnen.

Fast schon beschwichtigend fügt er noch hinzu, dass es nicht darum gehen würde, zwischen den verschiedenen Arten der sexuellen Orientierung zu unterscheiden. Er sei allerdings der Meinung, dass Sexualität nur dann erfüllend sein könne, wenn sie unter Verheirateten und hier zwischen Mann und Frau stattfindet.

Wie ist die aktuelle Situation in der Schweiz?

Im Gegensatz zu anderen Ländern, in denen die Ehe für alle schon bewilligt wurde, heißt es aktuell in der Schweiz noch „Abwarten!“. Denn: ob es gleichgeschlechtlichen Liebenden erlaubt sein wird, den „Bund fürs Leben“ auch hier einzugehen, entscheidet sich erst Ende September.

Dann steht nämlich ein Volksentscheid an, in dessen Zusammenhang die Schweizer selbst darüber abstimmen dürfen, inwieweit die Institution Ehe geöffnet werden soll.

Wie das Ganze ausgehen wird, ist noch vollkommen offen. Die Frage „Ehe für alle oder nicht?“ dürfte in der Schweiz sogar besonders spannend werden, da es eigentlich nicht zu der erwähnten Volksabstimmung hätte kommen müssen.

Weshalb der Churer Bischof und die Schweizer nun doch ihr Kreuzchen machen können? Der Grund hierfür liegt an den Protesten, die nach der Entscheidung des Parlaments, das Verbot für homosexuelle Ehen in der Schweiz zu beenden, aufkamen.

Aufgrund der massiven Gegenwehr durch diejenigen, die sich gegen die Einführung der Ehe für alle aussprachen, muss nun ganz offiziell abgestimmt werden. Und auch gerade aufgrund der Tatsache, dass besagte Gegenwehr ausgereicht hat, um die Entscheidung zu vertagen, wäre es sicherlich falsch, voreilige Schlüsse zu ziehen und per se davon auszugehen, dass die Ehe für alle ohne Probleme und mit deutlichem Abstand „durchgewunken“ wird. Es bleibt also spannend.

Churer Bischof ist für Bio-Ehe

Viele Mitglieder der Kirche verweisen auf die Bibel

Auch wenn es mittlerweile durchaus viele Mitglieder der Kirche gibt, die das Motto „Liebe ist Liebe“ vertreten, gibt es durchaus – wie am Beispiel des Churer Bischofs zu sehen – viele, die sich bei den Diskussionen rund um die „Queer Ehe“ auf die Bibel berufen. Die weitestgehend allgemeine Argumentation: im Buch der Christen ist die Ehe als Partnerschaft zwischen Mann und Frau fixiert… Und so sollte sie auch heute noch gelebt werden.

In diesem Zusammenhang ist auch – zumindest bei der weitestgehend „gemäßigten Fraktion“ immer wieder davon die Rede, die Liebe unter Männern oder Frauen sei nicht falsch, sondern eben anders und nicht auf einer Stufe mit der heterosexuellen Ehe.

Allein schon aufgrund der medialen Aufmerksamkeit, die der Volksentscheid Ende September schon jetzt auf sich zieht, wäre die Entscheidung „pro Ehe für alle“ ein besonders wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr Toleranz und Gleichberechtigung – sicherlich auch mit einer Signalwirkung auf andere Länder.

Schon mitbekommen? China zensiert queere Inhalte im Netz.

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