In Österreich können Schwule jetzt einfacher Blut spenden

In Bezug auf das Blutspenden von Homosexuellen in Österreich gibt es demnächst eine Erleichterung. Denn: Für Schwule gelten demnächst dieselben Vorgaben wie für alle anderen. Das Stichwort: Die sogenannte „Drei-mal-Drei“-Regel.

Diese besagt: Wer in den letzten drei Monaten mit mehr als drei verschiedenen Partnern Sex hatte, darf für drei Monate kein Blut spenden. Hierbei ist es vollkommen unerheblich, ob die betreffende Person hetero, schwul oder trans ist.
Auf diese Weise soll für mehr Gleichberechtigung im Alltag gesorgt werden. Mittlerweile haben sich viele Politiker positiv über die weitreichenden Veränderungen geäußert. Immerhin bedeutet dies, dass in Zukunft der Lebensstil bzw. das Sexleben der Betreffenden und nicht deren sexuelle Orientierung zählt.

Blutspenden in Österreich wird einfacher

Welche Regelungen galten bisher?

Die Regelungen, durch die zahlreiche homosexuelle Männer in Österreich betroffen waren, existieren in vielen Ländern immer noch. Dennoch kann nicht abgestritten werden, dass sich gerade in Bezug auf das Blutspenden Homosexueller mittlerweile viel verändert.

Bisher galt, dass auch in Österreich homo- und bisexuelle Männer, die Blut spenden wollten, ein Jahr abstinent leben mussten. Wer nicht-binär bzw. transsexuell ist, durfte generell kein Blut spenden. Hierbei handelte es sich um eine Art von Diskriminierung, die unterstellte, dass es gerade die Personengruppen seien, von denen per se ein höheres Risiko ausgehe, dass sie das HI Virus verbreiteten. „Schwul“ wurde somit indirekt mit einem regen Sexleben ohne Verhütung gleichgesetzt.

Damit soll nun Schluss sein. Alle Menschen sollen gleich behandelt werden. Gleichzeitig soll nach zwei Jahren dann ein Resümee gezogen werden.

Wie kam es zu den Veränderungen?

Immer wieder gab es – auch in Österreich – Aktionen mit einer klaren Forderung: Gleichberechtigung beim Blutspenden. Auch im Rahmen des diesjährigen Tages gegen Homophobie war genau das ein großes Thema. Die Verantwortlichen haben zugehört und abgewogen und entschieden, dass mit dem Ausschluss bzw. mit der Vorverurteilung bestimmter Gruppen Schluss sein muss.
Stattdessen werden jetzt alle Menschen in Bezug auf ein einschlägiges Risiko gleich bewertet. Das bedeutet zum Beispiel: Wer als Frau Sex mit zahlreichen Männern hat, darf ebenfalls über einen gewissen Zeitraum nicht Blut spenden.

Blutspenden in Österreich wird einfacher

Nun wird alles in die Wege geleitet

Der offizielle Verordnungstext zur neuen Regelung liegt noch nicht vor. Daher ist der Wortlaut noch nicht bekannt. Fest steht nur, dass der lange Kampf der Community in Österreich in Bezug auf das Blutspenden und mit dem Ziel einer gelebten Gleichberechtigung jetzt vorerst ein Ende hat.

Welche Vorgaben gelten aktuell in Deutschland?

Die Regelungen in Deutschland gestalten sich aktuell noch ein wenig anders. Hier gilt, dass bi- und homosexuelle Männer nur dann Blut spenden dürfen, wenn sie schon lange in einer monogamen Beziehung leben.

Wer hingegen beispielsweise Single ist und ein aktives Sexleben verfolgt, muss vor dem Blutspenden vier Monate abstinent gelebt haben. Aber: Von dieser Regelung sind auch heterosexuelle Frauen und Männer betroffen. Wer hier häufig den Partner wechselt, darf ebenfalls für besagten Zeitraum kein Blut spenden.

Blutspenden in Österreich wird einfacher

Ein Problem, das sich in diesem Zusammenhang zeigt: Wer Blut spenden möchte, tut dies in der Regel mit dem Willen, anderen Menschen zu helfen. Aber: Sind die potenziellen Spender derart entschlossen, zu spenden, dass sie sich sexuell einschränken lassen? Frei nach dem Motto „Ich kann nicht mit der schlafen, weil ich in zwei Monaten Blut spenden möchte!“?
Zudem setzt die Regelung natürlich voraus, dass die Angaben, die gemacht werden, der Wahrheit entsprechen.

 

Es gibt eine große Kritik an Karl Lauterbach!

Leave a Reply