Beim Scrabble darf nun auch gegendert werden

Nun ist es amtlich: Der Genderstein für Scrabble wird kommen. Mattel kommt hiermit einer besonderen Sprachentwicklung nach, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, niemanden auszugrenzen. Dieser Stein bringt jedoch auch durchaus eine lukrative Punkteaussicht mit sich. Er soll ganze 10 Zähler wert sein.

Dementsprechend befindet er sich hier quasi auf Augenhöhe mit den Buchstaben, die in der deutschen Sprache eher selten vorkommen und daher unter Punktesammlern als besonders attraktiv gelten. Im Zuge der neuen Möglichkeiten wurde übrigens auch eine neue Spielanleitung ins Leben gerufen. Auch sie kommt gegendert – und dementsprechend quasi „generalüberholt“- daher.

Beim Scrabble gibt es bald Gendersteine

Über Sprache sollte gesprochen werden…

Diese Auffassung scheint unter anderem auch das Unternehmen, das hinter dem bekannten Scrabble Spiel steht, zu vertreten.

Und tatsächlich: Mittlerweile gibt es zahlreiche Studien, die zeigen, dass sich mit einer Gesellschaft auch immer deren Sprache verändert hat. Im Extremfall kamen komplett neue Worte dazu. Manchmal wurden lediglich leichte Anpassungen vorgenommen. Das Ziel, das sich hinter dem Gendern verbirgt, ist schnell erklärt: Es geht im Gleichbehandlung und darum, niemanden auf Basis von Sprache auszugrenzen.

Dies geschieht oft vor allem im Zusammenhang mit Berufen. Wer vom „Bäcker“ oder vom „Handwerker“ spricht, suggeriert unter anderem auch kleineren Kindern immer wieder (wenn auch wahrscheinlich unbewusst), dass diese Berufe nur von Männern ausgeführt werden können. Durch das Gendern werden Frauen somit sichtbarer. Eine wichtige Entwicklung, die weit über das angehängte „*in“ hinausgeht und letztendlich für so viel mehr steht.

Mattel erklärt, seine Reichweite nutzen zu wollen

Dass es sich bei Mattel um einen der bekanntesten Spielehersteller handelt, steht außer Frage. Und genau diese Reichweite möchte das Unternehmen jetzt nutzen, indem der Genderstein ganz offiziell eingeführt wird. Ein „kleines Detail“, nämlich der Umstand, dass sein Einfügen sogar 10 Punkte wert ist, unterstreicht letztendlich auch die Wertschätzung, die mit dem angehängten „*in“ verbunden ist. Hierbei handelt es sich dann eben doch nicht nur um einen Wortbestandteil, sondern vielmehr um eine Art von Lebenseinstellung.

Mattel betont in diesem Zusammenhang auch, dass sich durch das Gendern für die Menschen keine Nachteile ergeben. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei um ein Statement in die Richtung derjenigen, die sich über diese Art von Sprachwandel immer wieder gern lustig machen und die nicht verstehen können, wie eine derart „holprige“ Sprache überhaupt Unterstützer finden kann.

Beim Scrabble gibt es bald Gendersteine

Das Gendern – Die Meinungen gehen stark auseinander

Sicherlich wurde im Laufe der letzten Zeit über wenige Themen derart hitzig diskutiert, wie über das Gendern. Auch viele Prominente haben es sich nicht nehmen lassen, hierzu Stellung zu nehmen. Während die einen jedoch fürchten, dass der Klang der Sprache leiden könnte, findet das Gendern zweifelsohne mittlerweile auch viele Fürsprecher. Vielleicht auch unter anderem deswegen, weil das „*in“ schon längst in den Medien angekommen ist. Wer heute eine Quizshow einschaltet, hört des Öfteren von „Kandidat*innen“ oder von „Moderator*innen“.

Danach braucht es eigentlich nur einen Blick in die Sozialen Netzwerke, um Diskussionen rund um „Sinn und Unsinn“ dieser Art von Sprache beizuwohnen. Viele Radio- und TV-Sender, die hier auf der sicheren Seite sein wollten, entschieden sich dazu, ihre Zuhörer/-innen und Zuschauer/-innen abstimmen zu lassen. Letztendlich zeigte sich jedoch auch hier wiederrum eine wichtige Erkenntnis: Dass es schwer ist, wirklich jeden zufriedenzustellen. Kritiker gibt es immer. Egal, ob auf der einen oder der anderen Seite.

Und auch Scrabblefans werden aller Wahrscheinlichkeit in Zukunft einfach selbst entscheiden, ob sie ihr liebstes Spiel mit ein paar Steinchen mehr oder weniger spielen möchten.

 

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