Dragqueens beschweren sich über die Frankfurter Polizei

Frankfurt gilt als weltoffen und bunt. In einigen Bereichen scheint der Schein jedoch zu trügen. Aktuell melden sich einige Dragqueens zu Wort. Sie beschweren sich darüber, dass die Polizei sie und ihre Belange nicht ernstnehmen würde.

In einer Zeit, in der die Gewalt gegenüber Queers ohnehin laut Statistik zuzunehmen scheint, handelt es sich hierbei um eine Meldung, die traurig macht.

Dragqueens üben Kritik an Frankfurter Polizei

Was war passiert?

Unlängst haben sich die beiden Dragqueens Ember Remember und Ophidia Scales zu Wort gemeldet. Sie beklagen, dass die Frankfurter Polizei nach einem Angriff auf ihre Personen sehr unsensibel reagiert habe. Die beiden wurden davor zu Opfern einer homophoben Attacke im Bereich der „Konsti“, der Konstabler Wache.

Über Instagram nahm Ophidia Scales hierzu Stellung. Sie erklärte, an besagtem Tag sei sie geschlagen und getreten worden. Ember Remember musste alles mit ansehen. Die Täter sollen zu fünft und zwischen 16 und 20 Jahre alt gewesen sein.

Nun wurde auf RTL Hessen ein Bericht veröffentlicht, in dem sich die beiden Trans-Frauen über die Polizei in Frankfurt am Main beschweren. So läge es unter anderem an der Polizei, dass die Täter flüchten konnten, da keiner der Polizisten aus dem Wagen ausgestiegen sei, sondern sie lediglich Verstärkung angefordert hätten.

Auf die spätere Aussage gegenüber der Polizei, dass Ophidia Scales nicht-binär sei, habe der Beamte genervt reagiert und gefragt, ob der jetzt „männlich“ oder „weiblich“ eintragen solle.

Die Stellungnahme der Frankfurter Polizei bleibt noch aus

Trotz des Berichts und trotz der zahlreichen Kommentare zu dem Thema, die sich aktuell schon in den Sozialen Netzwerken tummeln, blieb eine Reaktion der Frankfurter Polizei bisher aus. Es wurde lediglich bestätigt, dass aktuell Ermittlungen gegen die Täter laufen würden.
Da diese jedoch aufgrund ihrer Flucht noch unter „unbekannt“ laufen, wird sich das Ganze wohl noch etwas länger hinziehen… Wenn das Verfahren nicht irgendwann ohnehin eingestellt wird.

Dragqueens üben Kritik an Frankfurter Polizei

Frankfurt – ein „gefährliches Pflaster“ für Queers?

In einer großen Stadt wie Frankfurt am Main treffen jeden Tag die unterschiedlichsten Menschen aufeinander. Leider konnte in diesem Zusammenhang in der Vergangenheit immer wieder beobachtet werden, dass es durchaus viele Queers gibt, die hier zum Opfer von Homophobie werden. Vor allem schwule Männer und Transsexuelle sind hiervon stark betroffen.
Daher haben viele der Verantwortlichen in der Vergangenheit angeregt, dass es mehr Zivilcourage, aber auch eine stärkere Präsenz der Polizei bräuchte. Ember Remember und Ophidia Scales dürfte beides im aktuellen Fall nicht mehr helfen. Dennoch ist es umso wichtiger, auf Probleme dieser Art aufmerksam zu machen und die Menschen mit Hinblick auf dieses wichtige Thema noch weiter zu sensibilisieren.

Homophobie – nicht nur ein „Frankfurter Problem“

Wer sich mit den aktuellen Statistiken rund um Homophobie befasst, erkennt schnell, dass es sich bei dem Zwischenfall in Frankfurt definitiv um keine Ausnahme handelt. Im Gegenteil! Die Zahlen steigen… Und aufgrund der Tatsache, dass es hier auch so gut wie immer eine Dunkelziffer gibt, ist davon auszugehen, dass sie in Wirklichkeit noch viel höher sind.

Der Meinung, dass sich hier dringend etwas tun muss, ist unter anderem auch Ophidia Scales. Gegenüber der Zeitung „Frankfurter Rundschau“ erklärte sie, dass es auch in Frankfurt immer öfter zu Übergriffen dieser Art kommen würde. Es würde jedoch seitens der Polizei nichts passieren.

Erschreckend ist zudem auch, wie viel Einfluss die bestehende Homophobie auf das Verhalten und die Möglichkeit von Queers hat, sie selbst zu sein. In den verschiedenen Umfragen wird immer wieder deutlich, dass viele Menschen, die eben nicht in das cis-Raster passen, beispielsweise Angst davor haben, als Mann mit einem männlichen Partner Hand und Hand zu laufen.

 

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