Anschlag auf queeren Club in Norwegen

Er ist die Anlaufstelle für Queers in Oslo, die Lust zum Feiern haben: Der London Pub. Am Wochenende schoss hier ein Mann um sich. Zahlreiche Menschen wurden verletzt. Zwei von ihnen starben. Der Verdacht liegt aktuell nahe, dass es sich um einen terroristischen Anschlag gehandelt hat. Dass dieser genau an besagtem Wochenende stattfand, ist wahrscheinlich kein Zufall. Denn: Das CSD Wochenende in Norwegen war in vollem Gange.
Kurz nach der Tat versuchte der Mann, zu fliehen. Er konnte jedoch von der Polizei gestellt werden. Es dauerte nicht lange, bis von „islamistischen Terrorismus“ die Rede war. Fest steht jedoch auch, dass noch viel zum Sachverhalt aufgeklärt werden muss.

Anschlag auf queeren Club in Norwegen

Das London Pub steht unter Schock

Das London Pub ist eine der beliebtesten Anlaufstellen für Queers in ganz Norwegen. Seit Jahrzehnten werden hier Partys gefeiert. Nachdem es hier zu dem erschreckenden Ereignis gekommen war, wurden auch alle weiteren Veranstaltungen des CSD Wochenendes, inklusive der Parade, abgesagt.

Die Verantwortlichen versprachen, bald wieder mehr Sichtbarkeit zu zeigen. Nun würde jedoch den Opfern und deren Angehörigen gedacht.
Mittlerweile kommen immer mehr Details ans Licht. So soll es – laut Medienberichten – nicht nur im London Club, sondern auch im Club „Herr Nilsen“ zu einem Angriff gekommen sein. Auch für diesen Übergriff ist wohl der Mann verdächtig, der im London Club so viele Menschen verletzte und zwei tötete.

Wer ist der Täter?

Der Täter, der wohl aus einem islamistischen Motiv heraus gehandelt haben soll, ist der Polizei bereits bekannt. In der Vergangenheit soll er immer wieder wegen kleinerer Vergehen aufgefallen sein. Er sei norwegischer Staatsbürger, komme aber aus dem Iran. Bisher hat er seine Aussage verweigert.

Schnell stand die Frage im Raum, ob es sich bei seinem Übergriff um ein Hassverbrechen gegen die queere Community handeln könnte. Immer wieder wurde in diesem Zusammenhang auch von „islamistischem Terrorismus“ gesprochen. Der Mann ist unter anderem auch den Geheimdiensten in Norwegen schon seit mehreren Jahren bekannt… Vor allem deswegen, weil der zu einem Netzwerk von Islamisten gehören soll. In einer letzten Einschätzung waren sich die zuständigen Ermittler jedoch eigentlich sicher, dass er keine gewaltsamen Absichten habe. Sie haben sich offenbar geirrt.

Anschlag auf queeren Club in Norwegen

Auch die internationale Gemeinschaft reagiert

Nicht nur die Menschen in Norwegen sind vom Anschlag auf das London Pub schockiert. Auch in Deutschland können viele nicht glauben, was am CSD Wochenende passiert ist. Unter anderem hat sich auch bereits der Bundeskanzler zu Wort gemeldet. Er erklärte über die Sozialen Netzwerke, er sei vom Anschlag in Norwegen erschüttert und er gedenke den Angehörigen und den Verletzten. Gleichzeitig betonte er, dass der Kampf gegen den Terrorismus die Länder einen würde.

Sven Lehmann, der erste Queer Beauftrage der Bundesregierung, bezeichnete die Nachrichten über den Anschlag als „erschreckend“. Er verstehe nicht, wie viel Hass ein Mensch in sich tragen könne, andere Menschen lieben würden, wie sie lieben. Auch er sei mit seinen Gedanken bei den Opfern und deren Angehörigen.

Viele Queers fordern mehr Sicherheit

Dass Veranstaltungen rund um den CSD, aber auch einschlägige Locations zu Zielscheiben homophober Gewalttaten werden können, ist nicht neu. Die meisten Verantwortlichen (und selbstverständlich auch die Mitglieder der Community) wissen, wie sehr es viele Menschen stört, wenn die Sichtbarkeit der Szene – zum Beispiel gerade an den CSD Wochenenden – erhöht wird. Daher fordern viele, Events dieser Art noch mehr unter polizeilichen Schutz zu stellen und auch die Zusammenarbeit mit der Polizei noch weiter zu intensivieren.

Ein Aspekt, der in diesem Zusammenhang auch immer wieder eine wichtige Rolle spielt: Die Forderung, Hassverbrechen gegen die Community explizit als solche aufzunehmen, um so noch mehr auf die Problematik von Homophobie innerhalb der Gesellschaft hinzuweisen.

 

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