Ricky Martin wurde öfter Opfer von homophoben Reaktionen auf seine Instagram-Bilder
Viele Queers wissen, dass das Leben – unter anderem in den Sozialen Netzwerken – nicht immer so bunt ist wie der Regenbogen. Negative Reaktionen auf ein Bild mit zwei Männern, die sich küssen, sind (leider) für viele schon fast „normal“ geworden.
Einer, der sich mit diesem Gedanken keineswegs anfreunden möchte, ist Sänger Ricky Martin. Er, der noch vor einigen Jahren sehr mit seinem Coming Out kämpfte und sich sogar immer wieder bewusst negativ über schwule Männer äußerte, um bloß nicht selbst „im Verdacht“ zu stehen, setzt sich aktuell gegen homophobe Hater im Netz zur Wehr.
Nicht ohne Grund. Immerhin wurde auch er bereits Opfer von Cyber Mobbing, nachdem er Bilder von sich und seinem Mann gepostet hatte.
Ricky Martin verliert Follower – wegen Pärchenpic
Es hört sich unglaublich an, scheint aber tatsächlich zu zeigen, wie intolerant viele Menschen mittlerweile geworden sind.
Ricky Martin hat vor Kurzem ein Bild sich und seinem Mann gepostet. Mit den dazugehörigen Reaktionen hat er sicherlich nicht gerechnet. Viele User entfolgten ihm sofort, andere hinterließen negative Kommentare. Genau das wollte der Sänger so nicht stehen lassen. Er geht in die Offensive und machte öffentlich auf das Problem auf Instagram aufmerksam – unter anderem auch deswegen, weil er ohnehin in der Vergangenheit im Rahmen seines Coming Outs schon erfahren musste, wie weh es tun kann, wegen seiner sexuellen Orientierung gemobbt und beschimpft zu werden.
Doch um welche Bilder ging es überhaupt? Waren sie „anstößig“? Mitnichten. Vielmehr wurden sie von einem professionellen Fotografen aufgenommen. Das Motiv? Zwei Männer, die sich lieben und sich umarmen.
Ricky Martin wirkt seit seinem Outing befreiter
Bevor sich Ricky Martin offiziell geoutet hatte, machten immer wieder Gerüchte die Runde, er sei schwul. Irgendwann wurde der Druck zu groß und er entschied sich, an die Öffentlichkeit zu gehen. In folgenden Interviews betonte er immer wieder, dass er nun genießen könne, er selbst zu sein, ohne sich verstecken zu müssen.
Wenn ein Mensch, der diese Erfahrungen sammeln musste, mit Homophobie konfrontiert wird, kann dies sicherlich alte Wunden aufreißen. Umso wichtiger ist es jedoch, sich nicht unterkriegen zu lassen und – so wie der Sänger es vormacht – offen mit der Thematik umzugehen.
Gleichzeitig setzt sich der Puerto Ricaner nicht nur für sich selbst und seine Identität, sondern auch für die restliche LGBTQ Community ein. Sein Ziel ist es, anderen Menschen, die ebenfalls mit Homophobie im Netz konfrontiert werden, zu unterstützen und ihnen Mut zu machen. Er schreibt, es gäbe „Millionen Menschen“, „die jeden Tag unter fehlender Akzeptanz leiden“.
Nach seinem Outing schafft es Martin mittlerweile, offen und selbstsicher mit seiner Homosexualität umzugehen. Er hat seinen Mann vor mehr als drei Jahren geheiratet. Die beiden haben vier Kinder. Zwei Zwillinge, eine zweijährige Tochter und ein wenige Monate alter Sohn.
Eine wunderbare Regenbogenfamilie, die sich nicht über Hass-Postings und ähnliches ärgern müssen, sollte.
Weshalb hat sich Ricky Martin erst so spät geoutet?
Wie bereits erwähnt: Gerüchte darüber, dass Ricky Martin schwul sein könnte, gab es schon früh. Immer wieder – unter anderem auch in Interviews – bestritt der Sänger allerdings, Männer zu lieben. Im Nachhinein erklärt er, sein Vorgehen habe einen ganz bestimmten Grund gehabt: Es habe Menschen in seinem Umfeld gegeben, die ihm von einem Outing abgeraten hätten. Seine Karriere würde zerstört werden.
Dementsprechend war es letztendlich die eigene Unsicherheit, die dafür gesorgt hat, dass er schwieg. Als er sich dann jedoch mit seiner Biografie befasste und eines seiner Kinder aufwachsen sah, habe er erkannt, wie wichtig es sei, zu sich selbst zu stehen.
Seiner Karriere hat der damalige Schritt nicht wirklich geschadet. Im Gegenteil! Viele seiner Fans reagierten damals mit einem coolen „Ach, das wussten wir doch alle schon vorher!“.
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