Die Nachricht von Dirk Bachs Tod ließ die Menschen 2012 teilweise erstarren. Immerhin galt der quirlige Künstler als Ikone. Er schien für das Showbiz wie gemacht zu sein. Lustig, sympathisch und einfühlsam wurde er einem immer größeren TV Publikum bekannt.

2021 würde er eigentlich seinen 60. Geburtstag feiern. Ein Anlass, um noch einmal auf die besonderen Stationen eines bunten, aber viel zu kurzen Lebens zurückzublicken.

Dirk Bach – ein besonderer Künstler mit einem unglaublich hohen Sympathiefaktor

Zum 60. Geburtstag von Dirk Bach
Dirk Bach war weder „nur“ Moderator, noch „nur“ Schauspieler. Vielmehr war er ein besonderes Gesamtpaket, das einen Vergleich mit anderen im Showbusiness nicht scheuen musste.

Er wurde 1961 geborgen und wuchs in Köln auf. Schon damals war es den Eltern sehr wichtig, dass ihr Sohn Kontakt zur Kunst hatte. Besuche im Theater gehörten für den kleinen Bach schon früh zur Tagesordnung.

Irgendwann zog es ihn dann selbst auf die „Bretter, die die Welt bedeuten“. Er spielte im Laufe der Zeit in den unterschiedlichsten Stücken, bevor er denn mit seinem Mitwirken in der „Geierwally“ den endgültigen Durchbruch schaffte. Der Sprung ins TV-Business war schließlich das „Tüpfelchen auf dem i“. Bei RTL bekam er sogar seine eigene Show.

Die meisten Menschen dürften Bach jedoch als Partner von Sonja Zietlow im Dschungelcamp in Erinnerung haben. Hier wirkte er immer wieder wie der weiche, kandidatenfreundliche Gegenpart zu Sonja, deren Spitzen manchmal noch ein wenig „fieser“ daherkamen. Beide verstanden sich – sowohl vor als auch hinter der Kamera – blendend. Und genau das kam auch beim Publikum an.

Dirk Bach als Mitglied der LGBTQ Szene

Dirk Bach machte sie einen Hehl daraus, schwul zu sein. Im Gegenteil! Während andere noch mit ihrem Coming Out haderten, heiratete er schon zum Ende der 1990er Jahre seinen Freund… auch, wenn die Eheschließung damals noch nicht anerkannt wurde.

Parallel zu seiner öffentlich gemachten Beziehung zu einem Mann kämpfte der knapp 1,70m große Mann für die Rechte von Queers und setzte sich für den Kampf gegen Aids ein.

Was sich heute „selbstverständlich“ anhören mag, war damals noch weitaus mutiger. Immerhin wurden die rechte Homosexueller damals noch weitaus deutlicher beschnitten als heute. An gleichgeschlechtliche Ehen war noch nicht zu denken.

Manchmal wirkte es jedoch fast so, als hätte Bach eine Art „Vorahnung“ – als wäre er sich sicher, dass die Mühen der kompletten Community irgendwann belohnt werden würden. Viele Fortschritte, die in den letzten Jahren für die Szene erreicht wurden, konnte Dirk Bach jedoch leider nicht mehr persönlich miterleben.

Zum 60. Geburtstag von Dirk Bach

Das Erbe Bachs – ein ganz besonderes Vorbild

Im Zusammenhang mit Gesprächen über den Entertainer fällt vergleichsweise oft das Wort „unvergessen“. Und tatsächlich: so gut wie jeder langjährige Dschungelcamp Fan stellt sich hin und wieder sicherlich vor, wie „Dicki“, wie er von Sonja Zietlow liebevoll genannt wurde, über die berühmte Hängebrücke läuft.

Kaum eine andere Person des öffentlichen Lebens wird so stark mit der LGBTQ Szene verbunden wie er – und das auch noch Jahre nach seinem Tod. Wahrscheinlich liegt genau das jedoch nicht nur an seinem Engagement in den unterschiedlichsten Bereichen, sondern auch daran, dass er schon zu seiner Homosexualität stand, als viele ihre Partner noch hinter verschlossenen Türen liebten und Angst vor einem offiziellen Outing hatten. Bachs Homosexualität wurde vergleichsweise selten thematisiert. Er liebte einen Mann, man wusste es – und es war „normal“. Auch deswegen, weil sich der Künstler als schwuler Mann wohlfühlte und genau das auch nach außen ausstrahlte.

Bach hatte – in vielerlei Hinsicht – kein Problem damit, Paradiesvogel zu sein. Daher ist es – nicht nur an seinem 60. Geburtstag, sondern generell – ermutigend und inspirierend, sich an einen ganz besonderen Menschen und eine Ikone der LGBTQ Szene zu erinnern.

 

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