HIV-Infektion in Simbabwe ist nicht mehr strafbar

Das HI-Virus stellt in vielen Ländern der Welt immer noch ein hohes Risiko dar… unter anderem in Simbabwe. Es gibt viele Menschen, die sich täglich mit dem gefürchteten Virus anstecken und dieses danach – entweder wissentlich oder unwissentlich – verbreiten.

In Simbabwe und in vielen anderen afrikanischen Ländern besteht das Problem, dass sich viele HIV-Infizierte gar nicht erst trauen, offen über ihre Infektion zu sprechen. Denn: Bis vor Kurzem galt oft, dass eine Infektion mit einer Gefängnisstrafe von bis zu 20 Jahren geahndet werden konnte. Damit soll jetzt nun Schluss sein. Der Grund dafür ist eine Änderung der bestehenden Gesetze.

Viele sehen die Entscheidung, als eine Art der Annäherung an die homosexuelle Community in dem afrikanischen Land. Doch von tatsächlicher Gleichberechtigung sind homosexuelle Männer in Afirka noch weit entfernt. Wie so oft sind es jedoch die kleinen Schritte, die zählen.

Wegweisendes Urteil für HIV-Positive

Gesetze gegen homosexuelle Handlungen: Auch in Afrika immer noch ein Thema

Die UN und viele andere Organisationen befürworten, dass Simbabwe HIV-Infektionen fortan nicht mehr unter Strafe stellen möchte.

Dennoch ist das Land weit davon entfernt, wirklich auf die homosexuelle Community zuzugehen. Erst vor einigen Jahren wurde dort ein Gesetz erlassen, dass es homosexuellen Männern verbietet, jegliche Zuneigung zu zeigen. Das Ganze sei „unanständig“. Schon Händchenhalten gilt seither als „unnormal“.

Aufgrund dieser Sichtweise werden homosexuelle bzw. queere Menschen dazu gezwungen, ihre eigentliche Sexualität geheim zu halten. Dasselbe galt – bis zur besagten Gesetzesänderung – für eine HIV-Infektion.

Genau diese Art von Geheimhaltung könnte letztendlich aber auch dazu geführt haben, dass sich in der Vergangenheit hier so viele Menschen ansteckten. Viele waren sich des Risikos schlicht nicht bewusst. Über HIV sprach man eben nicht. Ein schwerer Fehler.

Das HIV-Gesetz gehört nun der Vergangenheit an

In Simbabwe scheint sich mit Hinblick auf den Umgang mit HIV aktuell einiges zu tun. So wurde unter anderem auch darüber diskutiert, ob es heutzutage noch strafbar sein sollte, sich mit dem HI-Virus zu infizieren.

Das Ergebnis: Das entsprechende Gesetz wurde gestrichen. Hieraus ergibt sich jedoch noch ein weiterer Vorteil: Wer sich angesteckt hat, hat nun die Möglichkeit, sich behandeln zu lassen. Aufgrund der neuen Möglichkeiten rund um die Offenheit zu diesem Thema kann nun auch sicherlich die Verbreitung des Virus besser in Schach gehalten werden – zumindest dann, wenn sich nicht nur das Gesetz, sondern auch das Denken in den Köpfen der Menschen verändert hat.

Auch wenn Simbabwe zu den homophobsten Ländern in Afrika gehört, stellt die Endkriminalisierung HIV-positiver Personen einen ersten Schritt in die richtige Richtung dar.

Zahlen machen Hoffnung, aber: Der Kampf gegen AIDS geht weiter

Ein Blick in die Statistiken zeigt: Glücklicherweise sinken die Zahlen der HIV-Neuinfektionen aktuell weltweit.

Dennoch haben vor allem Afrika, Osteuropa und Zentralasien immer noch besonders intensiv mit dem Virus und dem Ausbruch der Krankheit zu kämpfen. Allein in Afrika sind mehr als 25 Millionen Menschen positiv.

Und übrigens: Simbabwe stellte mit Hinblick auf die Strafbarkeit, Träger des Virus zu sein, keine Ausnahme dar. In zahlreichen weiteren Ländern wird (noch?) ähnlich verfahren.
Und genau deswegen gibt es immer noch eine hohe Dunkelziffer an HIV-positiven Personen auf der ganzen Welt. Wer sich testen lassen und Hilfe in Anspruch nehmen kann, ist hier klar im Vorteil. Simbabwe hat einen Schritt in die richtige Richtung gewagt. Bleibt zu hoffen, dass sich hieran viele weitere Länder ein Beispiel nehmen werden.

 

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