Die Welt hat ihren ersten queeren Nobelpreisträger!

Die Wissenschaft schaut mit Spannung auf die Verleihung des Nobelpreises. Der Schwede Svante Pääbo hat es in diesem Jahr geschafft, den begehrten Preis in der Kategorie Medizin für sich zu verbuchen. Päääbo forscht in Leipzig. Er hat sich in seinen Arbeiten unter anderem auf das Leben des Neandertalers und die menschliche Evolution fokussiert.

Besonders interessant ist jedoch auch: Svante Pääbo hat sich im Jahr 2014 als bisexuell geoutet. Dementsprechend handelt es sich bei seinem Erfolg auch um ein besonders einschneidendes Erlebnis für die Community. Immerhin ist er der erste, offen queere Nobelpreisträger überhaupt!

(Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle erwähnt, dass es in der Vergangenheit durchaus schon queere Menschen gab, die sich über diese Auszeichnung freuen durften. Im Unterschied zu Pääbo lebten diese ihre Queerness jedoch nicht offen aus.)

Svante Pääbo erhält den Nobelpreis

Svante Pääbos Arbeit im Detail

Svante Pääbo forscht in Leipzig an der Evolution des Menschen. Er ist zudem Direktor und Wissenschaftliches Mitglied am Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie. Hier hat er in der Vergangenheit unter anderem als erster Forscher überhaupt das Neandertaler-Genom sequenziert. Die Rückschlüsse, die er hieraus ziehen konnte, sind beeindruckend.

So konnte Svante Pääbo auf der Basis seiner Forschung unter anderem beweisen, dass sich der Neandertaler und der moderne Mensch begegnet sein mussten und sich fortgepflanzt haben. Vereinfacht ausgedrückt, kann also davon ausgegangen werden, dass manche Menschen bis heute über ein paar Gene von Neandertalern verfügen. Eine bahnbrechende Entdeckung, für die der Schwere mit der wichtigsten Auszeichnung für Mediziner bedacht wurde. Der Preisträger darf sich jedoch nicht nur über Ruhm und Ehre, sondern auch über eine beachtliche Summer freuen.

Denn: Der Preis wurde mit umgerechnet mehr als 900.000 Euro dotiert.

Svante Pääbo hat sich 2014 als bisexuell geoutet

Wer sich in der Vergangenheit ein wenig genauer mit der Geschichte von Svante Pääbo auseinandergesetzt hat, weiß, dass der Wissenschaftler bisexuell ist. Hierzu hat er sich in seinem Buch, in dem er übrigens ebenfalls die Geschichte Neandertalers untersucht, bereits geäußert.

Neben all den wissenschaftlichen Erkenntnissen bietet das Buch einige private Inhalte. So schrieb der Forscher damals, dass er eigentlich immer vermutet hatte, schwul zu sein – bis der seine heutige Frau kennenlernte. Sie verbindet nicht nur die Liebe zueinander, sondern auch die Liebe zu ihrer Arbeit. Auch sie ist Wissenschaftlerin und die Mutter seiner Kinder.

Svante Pääbo erhält den Nobelpreis

Was ist der Nobelpreis?

Der Nobelpreis wird jedes Jahr (seit 1901) am 10. Dezember verliehen. Der Preis, der übrigens in Schweden verliehen wird, gilt als die höchste Auszeichnung, mit der ein Wissenschaftler bedacht werden kann. Der Nobelpreis geht auf den Wissenschaftler Alfred Nobel zurück. Er schaffte es, sich im Rahmen der Durchführung etlicher Experimente, die Sprengkraft von Nitroglyzerin zunutze zu machen. Hierbei handelte es sich in gewisser Weise um die Geburtsstunde des Dynamit.

Im Jahr 1996 starb Nobel schließlich. Die Verleihung des Nobelpreises findet jedes Jahr an seinem Todestag statt. Und genau so hätte er es gewollt. Denn: Er ließ in seinem Testament festhalten, dass ein Teil seines Vermögens dazu genutzt werden sollte, eine jährliche Preisverleihung auszurichten. Wie genau sein Plan durchdacht war, zeigte sich unter anderem darin, dass er sogar derjenige ist, der die Kategorien, in denen der Nobelpreis noch heute verliehen wird, festgelegt hat.

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