Stealthing könnte in Kalifornien schon bald ganz offiziell verboten werden

Bei Stealthing handelt es sich um eine gefährliche Grenzüberschreitung, die – zumindest in Kalifornien – schon bald bestraft werden könnte. Denn: hierbei streift ein Sexpartner heimlich das Kondom ab, sodass beide ungeschützten Verkehr miteinander haben. Generell gilt natürlich (gerade beim Sex mit Fremden bzw. bei häufigem Wechseln der Sexpartner), dass es immer sicherer ist, einen Gummi zu verwenden.

Es stellt jedoch noch einmal eine andere Grundlage dar, wenn einer der beiden der Meinung ist, geschützt Sex zu haben und der andere dementsprechend vollkommen eigenmächtig tätig wird.

Nicht immer bemerken die Betroffenen, wenn sie auf derart gefährliche Weise hintergangen werden. Denn: moderne Kondome sind bekanntermaßen derart dünn, dass sie eben gerade beim leidenschaftlichen Sex in den Hintergrund geraten. Was sich sehr intensiv anfühlen kann, birgt auf der anderen Seite dementsprechend Gefahren.

Stealthing wird in Kalifornien verboten

Stealthing  – Kalifornien möchte sich dem bekannten Problem widmen

Beim Stealthing handelt es sich keineswegs um einen „Trend“, der noch vergleichsweise jung wäre. Im Gegenteil! Schon seit es Kondome gibt, gibt es auch immer wieder Menschen, die versuchen, sich auf diese Weise den absoluten Kick zu holen.

Und obwohl es auf diese Weise möglich ist, sich mitunter mit gefährlichen Krankheiten anzustecken, war – zumindest bis jetzt – noch nicht eindeutig geregelt, ob es sich beim Stealthing um eine Straftat handelt oder nicht.

Kalifornien könnte hier in gewisser Weise ein Exempel statuieren. Denn: hier ist es geplant, Stealthing zu verbieten. Ganz offiziell.

Der Text für das dazugehörige Gesetz wurde bereits verfasst und von den zuständigen Abgeordneten im Staat durchgewunken. Nun liegt die letzte Entscheidung beim zuständigen Gouverneur von Kalifornien.

Sollte dieser sich ebenfalls dafür aussprechen, würde dies den Opern von Stealthing das Recht geben, ihre Täter auf Schadensersatz zu verklagen. Der Entwurf spricht jedoch lediglich von einer finanziellen Entschädigung und nicht von einer möglichen Geldstrafe.

Es kann jedoch nicht per se davon ausgegangen werden, dass der Gesetzesentwurf, der bei den zuständigen Abgeordneten offensichtlich breite Zustimmung fand, letztendlich auch in die Tat umgesetzt werden wird. Berichten zufolge ist Kalifornien nicht der erste US-Staat, der versucht, die Opfer hier besser zu schützen. In der Vergangenheit zeigte sich stattdessen immer wieder, dass die ursprünglich geplante, neue Gesetzgebung oft in den letzten Zügen dann doch noch scheiterte. Wie der kalifornische Gouverneur entscheiden wird, bleibt abzuwarten.

Was macht Stealthing eigentlich so gefährlich?

Abgesehen davon, dass es sich beim Stealthing definitiv um kein Kavaliersdelikt handelt, wird hierbei aktiv mit der Gesundheit von Menschen gespielt… Und zwar meist ohne, dass diese davon jemals erfahren.

Dies bedeutet im Umkehrschluss (und im schlimmsten Fall), dass ein Mensch sich mit dem HI Virus infizieren kann, ohne von der Gefahr zu wissen. Er lässt sich dementsprechend wahrscheinlich nicht testen und kann wiederrum weitere Sexpartner anstecken.

Für viele kommen die Forderungen nach einer entsprechenden Gesetzesänderung zu spät. Gleichzeitig begrüßen viele Mitglieder der kalifornischen Community, dass nun jedoch besser spät als nie eine Ende bevorstehen könnte.

Ebenso wie für Opfer von sexuellem Missbrauch gilt jedoch auch für das Stealthing, dass es unglaublich wichtig ist, sich nicht selbst schuldig zu fühlen und sich im Notfall professionelle Hilfe zu holen. Niemand muss sich dafür schämen, Opfer geworden zu sein. Kalifornien hat schon jetzt mit der Zustimmung der Abgeordneten zum Gesetzesentwurf einen wichtigen Stein ins Rollen gebracht und bewirkt, dass über dieses Thema zumindest einmal mehr gesprochen wird… Auch in Deutschland.

 

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