Aufseher beschlagnahmen Regenbogen Spielzeug in Saudi-Arabien

Auch wenn die Mitglieder der queeren Community auch in Deutschland und in anderen westlichen Ländern immer wieder Diskriminierungen ausgesetzt sind: Die jüngsten Vorkommnisse in Saudi-Arabien zeigen einmal mehr, wie ernst sich die Situation in anderen Ländern mittlerweile gestaltet. Während in den USA die viel diskutierten „Don’t Say Gay“ Gesetze in einigen Staaten erlassen wurden, kam es nun in Saudi-Arabien zu einer besonderen Art der Kontrolle.

Schauplatz: Spielzeugläden. Hier fanden die Kontrolleure offenbar Ware, die nicht mit ihrem Weltbild vereinbar war. Die Folge: Die betreffenden Spielzeuge wurden konfisziert. Diese Entscheidung führte unter anderem auch in den Sozialen Netzwerken in Deutschland zu hitzigen Diskussionen.

Saudi-Arabien - Regenbogen Spielzeug beschlagnahmt

Regenbogen Spielzeug als „Feindbild“? Was war passiert?

Die Regierung in Saudi-Arabien schichte Kontrolleure, deren Aufgabe es offenbar war, zu überprüfen, ob auch wirklich „die richtigen Spielsachen“ in den Regalen eines Spielzeuggeschäfts standen. In diesem Zusammenhang kam es zu gleich mehreren Beschlagnahmungen. Denn: Sowohl Kinderbekleidung als auch Spielzeug, das in dem betreffenden Geschäft verkauft wurde, zeigte das Regenbogendesign.

Die Vorgaben, die in diesem Zusammenhang in Saudi-Arabien herrschen, sind jedoch sehr streng. Unter anderem ist die Regierung hier der Meinung, dass durch die „falschen Artikel“ Homosexualität bzw. Queerness gefördert werden könnte. Daher sahen sich die Aufseher gezwungen, durchzugreifen und die betreffende Ware aus den Regalen zu nehmen.
Die entsprechende Botschaft der Verantwortlichen wurde via Twitter verbreitet. Doch das Ganze ging noch weiter. Denn: Die Händler, die für das Bestücken der Regale verantwortlich waren, müssen nun nicht nur mit der verlorenen Ware, sondern auch mit einer Strafe leben. Wie hoch diese genau ist, ist (noch?) nicht bekannt.

Das Sortiment eines Geschäfts gegen „islamische Werte“

Die Kontrolleure störten sich unter anderem an Haarspangen und an Rucksäcken im Diversity Design. Sie fürchteten, dass die Motive dazu führen könnten, dass Kinder homosexuell werden. Zudem verstoße Homosexualität generell gegen die Werte des Islams, erklärte einer der Aufseher. Daher müsste die Ware aus dem Regal entfernt werden.

Dass die Regenbogenflagge nicht nur ein Symbol für die LGBTQUIA+ Community, sondern auch für mehr Vielfalt darstellt, ist längst kein Geheimnis mehr. Im Laufe der Zeit entwickelte sie sich zu einem Symbol für Vielseitigkeit und dafür, dass jeder Mensch genau so in Ordnung ist, wie er ist. Hierbei handelt es sich jedoch um eine Botschaft, mit der sich offenbar nicht jeder anfreunden kann.

Wie geht es der LGBTQIA+ Community in Saudi-Arabien?

Die Situation gestaltet sich für queere Menschen in Saudi-Arabien eigentlich genau so, wie es die jüngsten Vorfälle vermuten lassen: Schlecht. Das Gesetz stellt sich gegen die Community. Dies zeigt sich unter anderem darin, dass es strafbar ist, beispielsweise mit dem gleichen Geschlecht Sex zu haben oder transsexuell zu sein.

Wer hierbei erwischt wird, kann sogar mit dem Tode bestraft werden.

Saudi-Arabien ist jedoch bei Weitem nicht das einzige Land, das es Queers erschwert, zu sich selbst zu stehen. Auch in Russland, in Ungarn oder in Polen gibt es viele Menschen, die ihre sexuelle Orientierung nicht offen ausleben, weil sie ansonsten mit schweren Strafen und Verachtung rechnen müssen. Genau das führte in letzter Zeit auch dazu, dass sich so viele ukrainische, queere Flüchtlinge auf den Weg gemacht haben. Sie fürchteten die russische Vorherrschaft in ihrem Gebiet und hatten Angst davor, aufgrund ihrer Queerness dann im Falle eines Regimewechsels unterdrückt zu werden.

 

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