Film über den schwulen Frauenschwarm Rex Gildo kommt in die Kinos

Rex Gildos Leben wird für die Kinoleinwand produziert. Der Film von Rosa von Praunheim trägt den Titel „Rex Gildo – der letzte Tanz“. Er erzählt die Geschichte eines echten Frauenschwarms, der zu seinen Lebzeiten jedoch heimlich homosexuell war. Für die Öffentlichkeit war er daher der unnahbare Traum vieler Frauen.

Rex Gildo war ein talentierter deutscher Star, der als Sänger und Schauspieler Karriere machte. Er wirkte in circa 30 Filmen mit und viele seiner berühmten Hits, wie zum Beispiel „Fiesta Mexicana“, singen junge Menschen noch heute mit, … Und das, obwohl das Erscheinungsdatum dieses Songs schon mehr als 50 Jahre zurückliegt.

Rex Gildo kommt auf die Leinwand

Rex Gildos geheimes Privatleben

Fast jede Frau (und bestimmt auch einige Männer) träumten vor allem in den 1950er und 1960er Jahren davon, an der Seite von Rex Gildo zu sein. Damals wusste die Öffentlichkeit nicht, dass die Herren der Schöpfung wohl bessere Chancen gehabt hätten. Die Homosexualität des Künstlers sollte der Öffentlichkeit verborgen bleiben. In den 50er und 60er Jahren war es für homosexuelle Stars quasi tabu, sich zu outen, geschweige denn, ihre Sexualität frei auszuleben.

Ein Outing hätte zu einer hohen Wahrscheinlichkeit ein sofortiges Karriereaus, vielleicht sogar eine Haftstrafe, bedeutet. Eine Vorstrafe konnte sich kein Künstler zu dieser Zeit leisten. Eine lupenreine Weste war Einstellungsvoraussetzung – gerade im Schlagerbereich.

Jeder Fan wusste, dass Rex Gildo damals seine Cousine Marion heiratete. Sein Herz gehörte aber einem Mann. Genau das sollte damals vertuscht werden. Eine echte Liebesbeziehung führte er mit seinem Manager Fred Miekley, der zeitgleich sein Entdecker und Ziehvater war. Nur die engsten Vertrauten des Paares kannten und hüteten dieses Geheimnis.

Als sein Manager und Partner starb, lag auch Rex Gildos Karriere im Sterben. Er wurde tabletten- und alkoholsüchtig. Genau diese Geschichte möchte Rosa von Praunheim mit dem Kinofilm über Gildos Leben erzählen.

„Rex Gildo – der letzte Tanz“: Ein Film mit einer besonderen Botschaft

Rosa von Praunheim bedient sich realer Fakten, aber auch fiktiver Zusätze, um ihre Version des tragischen Lebens von Rex Gildo darzustellen. „Tragisch“ vor allem deswegen, weil er stets ein (damals) schwerwiegendes Geheimnis mit sich trug.

Sie schildert die Geschichte eines Mannes aus dem Showgeschäft, der zu seinen Lebzeiten niemals offen zu seiner Sexualität stehen konnte. Die Frau hinter dem Film will vor allem darauf aufmerksam machen, mit welchen Problemen sich ein homosexueller Mann zu dieser Zeit konfrontiert sah. Was für viele heute unvorstellbar ist, war in den 50er und 60er Jahren Realität.

Ein Outing kam einem beruflichen Todesurteil gleich. Die gesellschaftliche Ächtung wäre gewiss gewesen.

Die Zeiten ändern sich, aber Rex Gildo verzichtete auf ein Outing

Die Situation für schwule Männer änderte sich im Zuge der sexuellen Revolution. Doch selbst danach war Rex Gildo noch zu sehr an sein Image gebunden und nahm sein Geheimnis mit ins Grab.

Praunheim gibt nicht Rex Gildo die Schuld an seinem geheimen Leben. Der Wechsel vom Frauenschwarm zum schwulen Mann, wäre für viele extrem gewesen. Die Wahrscheinlichkeit, dass viele Fans sich von ihm abgewendet hätten, war definitiv hoch.

Im Jahre 1999 starb Rex Gildo, nachdem er aus dem Fenster seiner Münchner Wohnung gefallen war. Er wurde nur 63 Jahre alt.

Am Film wirken viele bekannte Schauspieler mit. Unter anderem sind Kilian Berger als der junge Rex Gildo, Ben Becker als Fred Miekley und Sidsel Hindhede als Gitte Hænning mit dabei.

 

Das Kinderbuch „Ein Känguru wie du“ erhält den Hörfilmpreis

Leave a Reply