Phantastische Tierwesen 3: Homosexuelles Liebesgeständnis fällt chinesischer Zensur zum Opfer

Viele Fans der „Phantastische Tierwesen“-Reihe können es kaum erwarten, endlich den dritten Teil zu sehen. In einer Szene des Films soll es zu einem pikanten Liebesgeständnis kommen. Und genau das sorgt aktuell in China für besonders viel Aufsehen.

Den meisten Zuschauern wird bereits aufgefallen sein, dass zwischen Albus Dumbledore, dem späteren Schulleiter von Hogwarts, und dem Verbrecher Grindelwald eine besondere Beziehung herrscht. Im dritten Teil wird auch bekannt, wieso.

In „Phantastische Tierwesen 3“ gesteht Dumbledore dem bösen Zauberer Grindelwald seine Liebe. Dieses Liebesgeständnis ist für viele ein Grund zum Jubeln und Feiern, doch China sieht hier offenbar Handlungsbedarf.

"Phantastische Tierwesen" wurde Opfer der Zensur

Homosexuelles Liebesgeständnis in China zensiert

Es sind nur wenige Augenblicke,… Doch es sind Augenblicke, die bei der chinesischen Regierung für Empörung und Entsetzen sorgen. In der besagten Szene gesteht Albus Dumbledore Gellert Grindelwald seine Liebe. Genauer gesagt, spricht er von dem „Sommer, in dem Gellert und ich uns verliebten.“. Keine Frage! Diese Worte outen den späteren Hogwarts Schulleiter somit als homosexuell.

Der chinesischen Regierung und den Zensoren ging das – laut einem Bericht auf variety.com – zu weit. Die Szene musste entfernt werden, um nicht zu riskieren, dass die Fans in China auf den kompletten Film verzichten mussten. Somit werden sie – zumindest nicht beim Zuschauen – von der sexuellen Orientierung der beiden Personen erfahren. Dass sich Warner Bros. dazu entschloss, hier in gewisser Weise klein beizugeben, wurde nicht von vielen begrüßt. Einige Fans der Reihe waren sogar geschockt darüber, dass diese Art von „Kompromiss“ überhaupt eingegangen wurde.

Warner Bros. nimmt Stellung

Mittlerweile hat sich auch Warner Bros. dazu entschlossen, Stellung zu beziehen. Die Verantwortlichen erklärten, dass durch die Zensur der Film bzw. die Handlung nicht allzu stark beeinflusst würde. Dementsprechend bräuchte es – aus rein inhaltlicher Sicht – diese Art von Liebesbekundung nicht. Weitaus wichtiger sei es gewesen, den Fans in aller Welt den dritten Teil der Phantastische Tierwesen Reihe zugänglich machen zu können.

Dementsprechend sei man den chinesischen Anforderungen nachgekommen.

Zugegeben: Wäre der Film im China nicht auf den Markt gekommen, hätte genau das sicherlich für mindestens ebenso viel Aufsehen gesorgt. Dennoch sollte an dieser Stelle erwähnt werden, dass es für das chinesische Publikum zwar schön ist, dass sie den Film nun auch sehen können, dass jedoch durchaus auch einiges an Community Sichtbarkeit verlorengegangen ist.

Nicht die erste Zensur in China

Der Film „Phantastische Tierwesen 3“ ist nicht der erste Film, welcher der chinesischen Zensur zum Opfer fiel. Hier scheint man in Bezug auf das Thema Homosexualität sehr empfindlich zu reagieren. Schon in der Vergangenheit gab es immer wieder Zensuren von Serien, Filmen und Liedern.

So wurden beispielsweise Szenen aus der Serie „Sex and the City“ und „Friends“ herausgeschnitten, die sich mit dem Thema Homosexualität oder anderen LGBTQI+ Themen befassten. Hier hat es immer wieder den Anschein, als wolle man eine existierende Tatsache verstecken, um der Gesellschaft zu vermitteln, die Welt bestünde nur aus Heterosexuellen.

Und genau hierbei handelt es sich um das eigentliche Problem. Denn: Je öfter Homosexualität in den Medien, unter anderem auch in Filmen und Co. – thematisiert wird, desto mehr wird „ganz nebenbei“ auch für die Aufklärung getan. Redet jedoch niemand über ein Thema, das eine breite Masse von Menschen, die Community, angeht, ist die Gefahr groß, dass Intoleranz und Vorurteile stark zunehmen – auch gerade beim jüngeren Publikum. Wahrscheinlich hätten ohnehin weniger Menschen ein Problem mit der Homosexualität Dumbledores gehabt, als es die Zensur glauben lassen mag.

 

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