Oliver Bierhoff hat sich skeptisch gegenüber Katar und dessen Umgang mit Homosexuellen geäußert

Allzu lange dauert es nicht mehr bis in Katar die EM stattfindet. Fußballfans dürften sich die Tage vom 21. November bis zum 18. Dezember 2022 schon rot im Kalender eingetragen haben. Immer wieder wird im Zusammenhang mit dem Turnier jedoch auf die Menschrechte Situation in Katar hingewiesen.

Viele Menschen können nicht verstehen, weshalb ein Event von einer solchen Tragweite in einem Land ausgetragen wird, das unter anderem auch mit Hinblick auf seinen Umgang mit Queers, derart in der Kritik steht.

Nun äußerte sich auch Oliver Bierhoff skeptisch. Er fragt sich unter anderem, nach welchen Kriterien entschieden wird, wo eine WM stattfinden darf.

Oliver Bierhoff äußert sich zu Katar

Bierhoff bezeichnet den Umgang mit Homosexuellen in Katar als inakzeptabel

Kürzlich wurde Oliver Bierhoff von der Funke Mediengruppe interviewt. Unter anderem gibt es auch um das WM Gastgeberland Katar. Die Situation dort in Bezug auf den Umgang mit homosexuellen Menschen bezeichnete der DFB Direktor als inakzeptabel. Das Ganze entspräche in „keinster Weise“ seiner Überzeugung.

Bierhoff dürfte für seine Aussagen in der breiten Gesellschaft viel Zustimmung erhalten. Er ist zudem auch nicht der erste Mensch, der in der Öffentlichkeit steht und sich entsprechend äußert. Unter anderem sind es auch immer wieder die „kleinen Details“, die in Bezug auf den Umgang mit Queers in Katar ans Licht kommen, die aufhorchen lassen. Erst vor Kurzem zeigte sich im Rahmen einer Untersuchung, dass sich viele Hotels im Land weigern, schwule Paare bei sich aufzunehmen.

Katar und Homosexualität – was sagt das Gesetz?

Die gesetzlichen Vorgaben in Bezug auf Queerness und gleichgeschlechtliche Liebe sind klar geregelt. Denn: In diesem Land ist es verboten, homosexuell zu sein. Wer sich diesem Gesetz wiedersetzt, kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu sieben Jahren belangt werden.
Hinzu kommt, dass es nicht „nur“ bei dieser Art der Diskriminierung bleibt. Unter anderem auch aufgrund der Tatsache, dass Homosexualität „von ganz oben“ als „schlecht“ und „sündig“ deklariert wird, vertreten auch große Teile der Gesellschaft diese Meinung. Genau das zeigt sich dann wiederrum in vielen weiteren Formen der Diskriminierung, wie zum Beispiel der Tatsache, dass viele Hotels keine schwulen Gäste bei sich dulden.
Das Leben für die Menschen in Katar ist dementsprechend nicht leicht. Wer zu sich und seiner Sexualität stehen möchte, muss dies zwangsläufig hinter geschlossenen Türen tun.

Bierhoff tut sich offenbar schwer damit, den Aussagen der Regierung von Katar Glauben zu schenken

Mittlerweile hat auch die Regierung von Katar auf die Vorwürfe von internationaler Seite reagiert. Sowohl sie als auch die FIFA haben verlauten lassen, dass zur WM jeder willkommen sei. Hierbei handelt es sich laut Bierhoff um ein Versprechen, an dem sich Katar wird messen lassen müssen. Er selbst könne „das nur schwer einschätzen“. Er habe in der Vergangenheit schon viele Gespräche, unter anderem auch mit der FIFA geführt. Zudem habe er sich mit verschiedenen Mitgliedern von Menschenrechtsorganisationen ausgetauscht.

Im Interview mit der Funke Mediengruppe spricht er jedoch noch einen weiteren Themenbereich an: die grundsätzlichen Vergabekriterien. Er fragt sich, welche Details eigentlich berücksichtigt würden, wenn es darum geht, wo ein Turnier stattfinden darf. Genau hierbei handele es sich immerhin um „das schärfste Schwert“, wenn es darum geht, Veränderungen durchzusetzen.

Wichtig sei es, dass besagte Veränderungen VOR der Vergabe passieren würden, da ansonsten das Druckmittel wegfallen würde. Bierhoffs Meinung nach müssten Fragen zu Menschenrechten im Zusammenhang mit den Austragungsorten eine weitaus größere Rolle spielen. Ob und wie viele queere Fußballfans sich dazu entschließen, die Spiele der WM in Katar vor Ort zu verfolgen, bleibt abzuwarten. Fest steht, dass es sich um ein Risiko handelt, wenn homosexuelle Menschen ein Land besuchen, das auf der Basis homophober Gesetze Recht spricht.

 

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