Über einen langen Zeitraum hinweg riefen die Wörter „Bundeswehr“ und „LGBTQI+“ in Kombination miteinander einige Sorgenfalten auf der Stirn vieler Communitymitglieder hervor.

Nun gibt es jedoch gute Nachrichtig, Denn: Die „Prout At Work“ Stiftung zeichnete nun queerbw, das Netzwerk der Bundeswehr, mit einem Award aus. Der Preis wurde in der Kategorie „Big Impact Initiative“ verliehen und beweist, dass Veränderungen zum Guten und eine Auseinandersetzung mit den Fehlern der Vergangenheit definitiv möglich sind.

Netzwerk der Bundeswehr wurde ausgezeichnet

Die LGBT*IQ Awards gehen in die vierte Runde

Die Prout At Work Stiftung zeichnet nun schon zum vierten Mal Unternehmen und Netzwerke aus, die sich für mehr Chancengleichheit in der Gesellschaft starkmachen und Menschen – unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung – in der Arbeitswelt unterstützen.

Insgesamt basiert die Veranstaltung auf drei unterschiedlichen Kategorien und umfasst die Auszeichnungen „Rising Star“, „Global Leader Network“, „Big Impact Initiative“ und – zum ersten Mal – den Sustainability Award.

Die Preisträger – wer hat einen LGBT*IQ Award gewonnen?

Wie bereits erwähnt, darf sich queerbw, das Netzwerk der Bundeswehr, in diesem Jahr über den Award in der Kategorie „Big Impact Initiative“ freuen.

Vor allem aufgrund der Tatsache, dass die Bundeswehr sich an der Rehabilitierung homosexueller Soldaten beteiligt habe, hat dafür gesorgt, dass die Wahl auf diesen Preisträger fiel. Unter anderem sei es der Verdienst des Netzwerkes gewesen, dass Vernetzungen im Bereich der Politik stattfinden konnten und dass viele Menschen für das Thema sensibilisiert wurden.

Und tatsächlich: viele Reaktionen der Öffentlichkeit auf die Diskriminierungen, denen viele schwule Soldaten lange ausgesetzt waren, zeigten, dass zahlreiche Menschen nicht wussten, mit welchen Problemen sich Queers hier konfrontiert sahen.

Der Preis in der Kategorie Rising Star ging an das  Netzwerk LGBT*IQ & Friends @ RWE. Hierbei handelt es sich um ein Unternehmen, das sich vornehmlich für die Aufklärung zu szenerelevanten Themen einsetzt.

Den Global Leader Network Award konnte schlussendlich das Netzwerk Encompass Pride entgegennehmen. Viele Queers dürften die Organisation vor allem deswegen kennen, weil sie in diesem Sommer dafür sorgte, dass viele Pride Events in der ganzen Welt stattfinden konnten. Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang, dass das Netzwerk auch in Ländern aktiv ist, in denen Queers mitunter stärkerer Diskriminierung ausgesetzt sind und dementsprechend auch einen wichtigen Teil zur Aufklärung beiträgt.

Das Netzwerk Proud Heroes durfte sich über den – in 2021 zum ersten Mal verliehenen – Sustainability Award freuen. Unter anderem wurde betont, dass das Netzwerk sehr stark daran arbeite, dass Maßnahmen auf unterschiedlichen Unternehmensebenen durchgeführt würden. Gleichzeitig schaffe es Grundvoraussetzungen dafür, dass Diskriminierung auf unterschiedliche Weise vorgebeugt werden kann. Die Ziele des Netzwerks sind langfristig angelegt und könnten die Basis für ein Umdenken und für mehr Gleichheit schaffen.

Aufgrund der Corona Pandemie fand die Verleihung übrigens einmal mehr online statt.

Was ist eigentlich das Besondere an den LGBT*IQ Awards?

Im Rahmen der LGBT*IQ Awards werden Netzwerke innerhalb von Unternehmen ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für die Rechte von Queers starkmachen bzw. starkgemacht haben. Was auf den ersten Blick sehr detailliert wirken mag, zeigt auf, wie feingliedrig hier gearbeitet werden kann bzw. sollte, um sich gegen Diskriminierung von LGBTQI+ Menschen einzusetzen.

Verbale und körperliche Übergriffe finden nicht nur in der Freizeit, beim Shoppen oder an Schulen statt. Vor allem der Bereich der Arbeitswelt zeigt immer wieder auf, dass Diskriminierung viele unterschiedliche Gesichter haben kann.

Und auch wenn die Missstände, die über einen langen Zeitraum hinweg bei der Bundeswehr herrschten, nun aufgedeckt und aufgearbeitet werden, sollte niemand vergessen, dass es noch zahlreiche andere Unternehmen gibt, in denen Queers – leider bis heute – nicht fair behandelt werden und unter Mobbing, der Verweigerung von Beförderungen usw. leiden.

Übrigens, Péter Márki-Zay spricht in Ungarn

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