Hasser gesteht Mord an dem Homosexuellen Scott Johnson

Scott Johnson - Mord Geständnis nach 33 Jahren

In den 1980er und 1990er wurden in Australien etliche homosexuelle Männer ermordet. Dutzende Menschen verloren in dieser Zeit ihr Leben… Und das nur, weil sie andere Männer liebten. Viele kritisierten damals schon, dass die Ermittlungsarbeiten der Polizei offenbar nicht weit genug gingen. Denn: Über einen langen Zeitraum war nicht klar, was genau passiert war – und vor allem nicht, wer der Täter war. Mit dem gesellschaftlichen Wandel in Bezug auf homosexuelle Personen und die LGBTQI+ Community wurden einige der Fälle neu aufgerollt.

Ein Geständnis ist in diesem Zusammenhang besonders interessant. Denn: Es sorgte bei dem Bruder von Scott Johnson für eine Art „Befreiung“.

Hass-Mord an Johnson endlich aufgeklärt

Scott Johnson musste im Dezember 1988 sterben, weil er homosexuell war. Er wurde nur 27 Jahre alt. Dass er der Mörder ist, hat Scott W. (mittlerweile 50 Jahre alt) öffentlich gestanden. Der Mathematikstudent wurde damals von seinem Mörder von einer Klippe gestoßen. Im Laufe der Verhandlung schrie Scott plötzlich: „Schuldig! Ich bin schuldig! Schuldig!“.

Seine Anwältin versuchte noch verzweifelt, die Aussage ihres Mandanten zurückzuziehen und erläuterte, dass das Schuldeingeständnis aus der stressigen Situation heraus erfolge. Zudem müsse die geistige Behinderung Scott W.s berücksichtigt werden.

Das Geständnis wurde jedoch vom Gericht anerkannt und der Angeklagte wurde wegen Mordes verurteilt. Das genaue Strafmaß steht aktuell noch nicht fest und soll im Frühsommer 2022 verkündet werden. Für viele Menschen, die sich schon länger und ausgiebiger mit dem Fall beschäftigt hatten, handelte es sich bei dem Ergebnis der Verhandlung um keine Überraschung. Sie waren sich sicher, in Scott den Schuldigen gefunden zu haben.

Scott Johnson - Mord Geständnis nach 33 Jahren

Die wichtige Rolle des Bruders

Hätte Scott Johnson nicht seinen Bruder, wäre der Fall wohl bis heute noch ungeklärt. Steve Johnson bekam von der Polizei in New South Wales damals die Nachricht, dass sein Bruder sich offenbar selbst umgebracht hätte. Steve glaubte jedoch nicht an einen Suizid und setzte sich stattdessen immer wieder dafür ein, dass der Fall neu aufgerollt wird.

Im Jahre 2012 konnte er einen kleinen „Teilerfolg“ feiern. Denn: zu diesem Zeitpunkt wurde der Fall wieder aufgenommen und die Todesursache wurde von „Suizid“ auf „ungeklärt“ geändert.

Im Laufe des Verfahrens wurde eine Belohnung von einer Million Dollar für Hinweise ausgesetzt, die zur Festnahme des Täters beitragen. Steve Johnson erhöhte die Belohnung auf zwei Millionen Dollar und unterstrich damit in gewisser Weise, wie wichtig es ihm war, endlich mit diesem Thema seinen Frieden finden und abschließen zu können.

Das Geständnis sorgte nun dafür, dass weitere Stimmen geworden sind, die darauf pochen, dass nun auch andere angebliche Suizide neu bewertet und untersucht werden. Inwieweit die Behörden diesen Angelegenheiten nachkommen, bleibt abzuwarten.

Die Mordserie rund um homosexuelle Männer in den 1980er- und 1990er Jahren in Australien

Der Fall von Scott Johnson stellt nur einen Mord aus einer ganzen Serie dar. In den 1980er- und 1990er Jahren wurden schätzungsweise bis zu 80 homosexuelle Männer getötet. Hintergrund dieser Verbrechen war offenbar die sexuelle Orientierung der Opfer.

Die meisten Morde fanden an Stränden statt. Größtenteils junge, homophobe Männer hielten sich damals vorsätzlich an Gay Cruising Hotspots auf, um homosexuelle Männer in den sicheren Tod zu locken. In der damaligen Zeit stand auch immer wieder die australische Polizei in Verruf, homophob zu sein. Viele der Beamten hatten kein Interesse daran, die Mordfälle aufzuklären und erklärten die Taten zum Suizid. Die heutige Polizeiführung hat sich mittlerweile für ihre damalige Einstellung entschuldigt.

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