Hallo Dr. Randy, mich belastet meine Fernbeziehung extrem (Tommy, 39 Jahre)

Ich bin 39, habe vor circa einem halben Jahr einen Typen kennengelernt. Ich komme aus Frankfurt, er aus Köln. Wenn wir uns besuchen wollen, brauchen wir über die Autobahn (ohne Stau) circa 2,5 Stunden. Ich weiß: viele, die in einer Fernbeziehung leben, lachen jetzt. Aber: die Distanz ist uns – auch aufgrund unserer Arbeitsstellen – zu groß, als dass wir hier jeden Tag hin und her pendeln würden.

Ich bemerke aber zunehmend, dass mich die Situation nicht mehr glücklich macht. Zudem möchte ich abends spontan bei meinem Freund aufschlagen können, ohne mir Gedanken darüber machen zu müssen, dass ich am nächsten Morgen um halb fünf aufstehen muss, um pünktlich im Büro zu sein. Ich vermisse ihn sehr. Hinzu kommt, dass er ein sehr geselliger Mensch ist und mich auch schon das ein oder andere Wochenende ausgeladen hat, weil er sich mit seinen Kumpels treffen wollte.

Besten Dank für deine Hilfe, in liebe, dein Tommy

Meine Fernbeziehung belastet mich

Lieber Tommy,

das Problem, das du beschreibst, kennen viele Männer (und natürlich auch Frauen), die in einer Fernbeziehung leben. Deine Unzufriedenheit scheint nicht auf Gegenseitigkeit zu beruhen. Anscheinend kommt dein Freund vergleichsweise gut mit der aktuellen Situation klar. Genau das bringt dir jedoch nicht wirklich viel.

Daher ist es nun an der Zeit, sich über mögliche Lösungen Gedanken zu machen. Doch wie könnten diese aussehen? Habt ihr euch vielleicht schon einmal überlegt, zusammenzuziehen? Zugegeben: hierbei handelt es sich um einen großen Schritt. Dieser würde jedoch deine Sehnsucht von jetzt auf gleich stillen. Vielleicht reicht es aber auch aus, „nur“ in derselben Stadt zu wohnen? Hast du vielleicht mit deinem Schatz schon einmal über solche Szenarien gesprochen?

Falls er an der jetzigen Situation nichts ändern möchte, musst du dir Gedanken darüber machen, wie du deine ganz persönliche Art, mit der Herausforderung „Fernbeziehung“ umzugehen, ändern kannst. Vielleicht hilft es dir, dich nach einem neuen Hobby umzusehen? Oder regelmäßige virtuelle Dates ins Leben zu rufen? Feste Termine am Abend am Laptop ersetzen zwar nicht den persönlichen Kontakt, können dir jedoch dabei helfen, die Zeit bis zum Wochenende vielleicht ein wenig schneller vergehen zu lassen.

Mir fällt beim Lesen deiner Zeilen zudem auf, dass dich hauptsächlich die Tatsache stört, dass dein Freund nicht bei dir sein kann. Von einem anderen Problem, mit dem viele Männer, die in einer Fernbeziehung leben, zu kämpfen haben, sprichst du nicht: die Angst, dass dir dein Partner fremdgeht. Das ist ein gutes Zeichen! Es zeigt, dass eure Vertrauensbasis – trotz der vergleichsweise kurzen Beziehung – durchaus stabil zu sein scheint. Genau hierauf könnt ihr aufbauen.

Mein Tipp: überlege dir, an welchen Hobbys und Freizeitaktivitäten du Spaß haben könntest und lerne, dich auf das nächste Wiedersehen mit deinem Schatz zu freuen, ohne dich auf den jeweiligen Termin zu versteifen.

Wenn du es schaffst, hier ein wenig unabhängiger zu werden, kannst du deine Beziehung noch besser genießen – egal, ob ihr möglicherweise in naher oder in der etwas ferneren Zukunft zusammenziehen werdet

Liebe Grüße und alles Gute für euch zwei,
Euer Dr. Randy

 

–> Sind Intimpiercings noch in? <–

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