Transsexuelle Sportlerin nimmt an teil

Für viele ist es eine kleine Sensation: zum ersten Mal in der Geschichte der Olympischen Spiele wird eine Trans-Sportlerin an den Start gehen. Eigentlich handelt es sich hierbei um einen weiteren logischen Schritt auf dem Weg zu mehr Gleichberechtigung und Toleranz.

Doch wer ist Laurel Hubbard überhaupt? In welcher Disziplin tritt sie an? Und was bedeutet es überhaupt, dass Transsexualität auf einmal auch bei den Olympischen Spielen „ganz normal“ ist?

Laurel Hubbard bei Olympia

Laurel Hubbard im Porträt

Laurel Hubbard tritt für Neuseeland im Gewichtheben (Klasse bis 87 kg) an. Sie ist 43 Jahre alt und kommt aus Auckland. Ihre Geschlechtsanpassung ist schon ein paar Jahre her und fand 2012 statt.

Damit sie an den kommenden Olympischen Spielen teilnehmen darf, müssen einige Punkte erfüllt sein. Im ersten Schritt muss Hubbard ihre weibliche Geschlechtsidentität bestätigen. Das entsprechende Dokument hat dann eine Gültigkeit von vier Jahren und darf während dieser Zeit nicht geändert werden.

Hinzu kommt, dass der Testosteronspiegel der Sportlerin für einen Zeitraum von mindestens einem Jahr unter einer festgesetzten Grenze liegen muss.

Auf diese Weise soll gesichert werden, dass alles fair bleibt und niemand einen Vorteil genießt. Immerhin sollen alle weiblichen und alle männlichen Sportler in ihren Disziplinen gleich behandelt werden.

Spannenderweise konnte Hubbard jedoch auch schon als Mann Erfahrungen im Gewichtheben sammeln. 2018 wechselte sie dann zum ersten Mal in das Frauenteam.

Fair oder nicht?

Laurel Hubbard bei Olympia

Auch wenn sie die Verantwortlichen große Mühe geben, dass tatsächlich alles fair abläuft und niemand benachteiligt bzw. bevorzugt wird, gibt es an Hubbards Teilnahme auch Kritik.

Hier geht es keineswegs um eine mögliche Diskriminierung von Transsexuellen, sondern vielmehr um den Gedanken, dass Cis-Frauen durch die Teilnahme einer Trans-Sportlerin sportlich benachteiligt werden könnten.

Fest steht, dass Hubbard aktuell alle Vorgaben erfüllt, die an sie gestellt werden und einer unkomplizierten Teilnahme an den kommenden Olympischen Spielen nichts im Wege stehen sollte.

Queers im Sport – immer wieder ein heiß-diskutiertes Thema

Dass über queere Sportler/-innen diskutiert wird, ist nichts Neues. Egal, ob sich ein schwuler Fußballer outet oder ob es darum geht, dass ein Mensch, der sich einer Geschlechtsanpassung unterzogen hat, an den Olympischen Spielen teilnehmen möchte: Gespräche und Berichte rund um das Thema sind hier schon vorprogrammiert.

Doch wahrscheinlich ist es genau deswegen so wichtig, dass immer mehr Menschen „aus dem Schatten“ treten und zu sich selbst stehen – auch wenn es, wie im Falle von Laurel Hubbard, nicht nur gilt, die Barrieren in den Köpfen der Menschen, sondern auch bürokratische Hürden zu überwinden.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch immer wieder, dass sich mit Hinblick auf die Teilnahme einer transsexuellen Sportlerin bei den Olympischen Spielen, die homophoben bzw. queer-feindlichen Äußerungen (unter anderem auch in den sozialen Netzwerken) bisher in Grenzen halten.

Aktuell geht es den meisten Kritikern tatsächlich darum, eine Bevorzugung zu verhindern und für gleiche Chancen zu sorgen.

Und wer weiß? Vielleicht wird es ja „eines Tages“ wirklich einmal nicht mehr der Rede wert sein, ob eine Teilnehmerin vor einigen Jahren noch ein Mann oder ein männlicher Teilnehmer in der Vergangenheit eine Frau war. Die Grenzen verschwimmen hier immer mehr – übrigens auch im klassischen TV-Show Bereich. Erst vor ein paar Wochen gewann immerhin hier eine transsexuelle Kandidatin den Titel.

 

Endlich gibt es ein Schwules Paar in der Sesamstraße!

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