Auch Kolumbien erkennt nun endlich nicht-binäre Menschen an

Es handelt sich nicht nur um eine gute Nachricht für die Community in Kolumbien, sondern zweifelsohne auch um einen Erfolg in internationaler Hinsicht: Das höchste Gericht von Kolumbien hat entschieden, dass das nicht-binäre Menschen und deren Geschlecht in Zukunft offiziell anerkannt werden muss.

Das bedeutet, dass es nun ein drittes Geschlecht auf den Ausweisdokumenten der Kolumbianer geben wird. Wer dort lebt und sich als nicht-binär fühlt, muss sich dementsprechend nicht mehr zwischen „Mann“ oder „Frau“ entscheiden, sondern kann stattdessen auch „auf dem Papier“ zu sich selbst stehen. Ein bedeutender Fortschritt, der definitiv als Erfolg gewertet werden kann.
Das „Nicht-Binär-Sein“ wird dementsprechend mit „männlich“ bzw. „weiblich“ gleichgestellt.

Kolumbien erkennt nicht-binäre Menschen an

Wie kam es zum „Umdenken“?

Derartige Gesetze werden natürlich nicht „von jetzt auf gleich“ geschaffen. Und auch rund um die Gleichberechtigung von Nicht-Binären Menschen in Kolumbien gibt es eine kleine „Rahmengeschichte“. Unter anderem wird in diesem Zusammenhang immer wieder der Fall von Dani Garcia erwähnt. Dani ist non-binär, wurde jedoch mit männlichen Geschlechtsmerkmalen geboren. Vor etwa drei Jahren füllte Dani einen Antrag aus und wollte einen neuen Ausweis erhalten, der bei Geschlecht „unbestimmt“ angab. Genau das wurde ihr nicht ermöglicht, da die Nationale Zivilbehörde in Kolumbien ihr Veto einlegte. Garcia gab jedoch nicht auf und beschloss, weiterzugehen. Irgendwann wurde der Fall dann schließlich vor dem Obersten Verfassungsgericht des Landes verhandelt. Dieses entschied schlussendlich zu ihren Gunsten. Dementsprechend kann ihr Fall als eine Art Exempel bezeichnet werden. Das dritte Geschlecht kann nun von allen non-binären bzw. transsexuellen Menschen in Kolumbien verwendet werden, um sich besser auszudrücken und zu sich selbst zu stehen, ohne dabei Kompromisse eingehen zu müssen.

Wie gestaltet sich die Situation für die LGBTQI+ Community in Kolumbien?

Dass non-binäre Menschen gerade jetzt in Kolumbien mehr Rechte bekommen, ist sicherlich kein Zufall. Das Land gilt im Allgemeinen in Bezug auf LGBTQI+ Rechte als fortschrittlicher als viele andere Länder. Unter anderen sind hier beispielsweise auch gleichgeschlechtliche Ehen erlaubt.

Bleibt nur zu hoffen, dass sich jetzt auch andere Länder in Südamerika und in anderen Teilen der Welt ein Beispiel an der neuen Gesetzgebung in Kolumbien nehmen und sich „inspirieren“ lassen.

Kolumbien erkennt nicht-binäre Menschen an

Immer mehr Promis outen sich als non-binär

Mittlerweile gibt es zahlreiche Promis, die sich als non-binär outen und sich dementsprechend weder als Mann noch als Frau fühlen. Die entsprechenden Postings gehen meist über die großen Sozialen Netzwerke viral und bekommen dementsprechend viel Aufmerksamkeit.

Besonders interessant ist es in diesem Zusammenhang, dass viele Fans immer wieder betonen, in den verschiedenen Outings eine Art Inspiration zu sehen. Je öffentlichkeitswirksamer das Thema wird, desto höher ist oft auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich mehr Menschen trauen, zu sich selbst zu stehen.

Selbstverständlich ist davon auszugehen, dass Non-Binarität in der Gesellschaft jedoch schon weitaus länger eine Rolle spielt. Aber: Durch die mutigen Outings von prominenten und nicht-prominenten Personen bekommt diese Art der sexuellen Orientierung ein Gesicht. Immer wieder aufs Neue. Und vielleicht ist auch gerade das der Grund dafür, weshalb sich auch immer mehr Regierungen dazu entschließen, den Menschen, die sich als non-binär definieren, die Möglichkeit zu bieten, sie selbst zu sein.

Erfolge, wie die in Kolumbien, sind ermutigend und aufschlussreich. Dennoch ist der Weg in Richtung Gleichberechtigung natürlich noch lang. Es sind jedoch genau solche Entscheidungen, die der Community immer wieder aufs Neue Mut machen.

 

 

Hast du dich auch schon gefragt, wie der Berliner CSD 2022 wird?

Leave a Reply