Arbeitsleben: Wie geht es mit den HIV Tests im Job weiter?

Die Deutsche Aidshilfe möchte verpflichtende HIV Tests im Berufsleben abschaffen. Sie bezeichnet entsprechende Forderungen als „unzulässig“. Für die Betroffenen sei es diskriminierend, sich besagten Tests immer wieder unterziehen zu müssen. Bisher sind die Tests in bestimmten Berufen, zum Beispiel bei der Polizei, noch vorgeschrieben.

Manchmal werden die Testergebnisse auch schon im Rahmen eines Bewerbungsprozesses verlangt. Weist ein Bewerber oder eine Bewerberin dann einen positiven Test vor, kann es sein, dass er/ sie abgelehnt wird. Auch HIV positiven Menschen, die ein Studium im medizinischen Bereich anstreben, werden oft auf diese Weise „aussortiert“.

Die Deutsche Aidshilfe betont in diesem Zusammenhang, dass es immer wieder zur Diskriminierung von Menschen kommt, obwohl es auch HIV Infizierten eigentlich erlaubt ist, in den betreffenden Berufen zu arbeiten. Unter anderem deswegen, weil das HI Virus im Joballtag quasi nicht übertragen werden kann. Gleichzeitig sei aufgrund der modernen Medizin auch keine Einschränkung in der Leistungsfähigkeit zu befürchten.

HIV Tests im Arbeitsalltag

Viele Menschen in gesundheitlichen Berufen betroffen

Die Vertreter der Deutschen Aidshilfe stellen klar, dass vor allem Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten (oder hier arbeiten wollen) von der Diskriminierung betroffen seien. Die Tatsache, dass sie HIV positiv seien, sei jedoch mit Hinblick auf ihren Job meist unerheblich.

Eine Ausnahme würden lediglich Chirurgen darstellen, da hier bei einigen Eingriffen ein Verletzungsrisiko bestünde. Hier sei es wichtig, dass das Virus im Blut nicht mehr nachweisbar sei.

Mit einem generellen Ausschluss HIV positiver Menschen aus Bewerbungsprozessen und aus Bereichen des Arbeitslebens verstoße man gegen das Gleichbehandlungsgesetz. Daher fordert die Deutsche Aidshilfe ein Verbot der HIV Tests und möchte zudem auch verhindern, dass generell danach gefragt werden darf, ob eine Person HIV positiv ist.

Ansonsten würden Menschen nicht nur in ihren Karriereplänen (und damit oft auch finanziell), sondern auch psychisch eingeschränkt.

Warum wird in so vielen Berufen nach einer möglichen HIV Infektion gefragt?

Rund um das HI Virus und dessen Übertragung gibt es immer noch viele Vorurteile. Etliche Menschen haben Angst davor, sich anzustecken – auch in Bereichen, in denen dies nicht oder fast nicht möglich ist. Die Deutsche Aidshilfe bezieht sich auf wissenschaftliche Ergebnisse, die belegen, dass HIV in der heutigen Zeit auf der Basis einer verlässlichen Therapie quasi nicht mehr übertragbar ist. Dementsprechend sei es wichtig, sich von „irrationalen Ängsten“ zu verabschieden.

Wie können sich Betroffene gegebenenfalls schon jetzt wehren?

Ob sich ein Mensch gegen diese Art der Diskriminierung wehrt, ist oft von seinem persönlichen Charakter abhängig. Ein Blick auf die vergangenen Urteil zu einschlägigen Streitfällen zeigt jedoch, dass es meist die HIV positiven Menschen waren, die vor Gericht Recht bekamen.

Leider gibt es in diesem Zusammenhang jedoch noch keine „Standardlösung“. Ob ein Kläger mit seiner Forderung Erfolg hat oder nicht, ist dementsprechend von vielen individuellen Faktoren abhängig. Eine einheitliche Regelung gibt es noch nicht.

Werden HIV positive Menschen im Alltag diskriminiert?

Aktuellen Umfragen zufolge mussten bereits viele HIV positive Menschen Erfahrungen mit Diskriminierung unterschiedlichster Art machen – manche mehr, manche weniger. Vor allem mit Hinblick auf die Tatsache, dass eine HIV Infektion deutliche Auswirkungen auf die Berufswahl haben kann, zeigt sich jedoch, wie weitreichend dieses Thema ist.

Hinzu kommt, dass es mittlerweile zahlreiche Untersuchungen gibt, in denen festgestellt wurde, dass ein Großteil der Diskriminierung auf einer irrationalen und übertriebenen Angst beruht. Die Erfolge, die die Aidsforschung in den letzten Jahren für sich verbuchen konnte, werden hier komplett ausgeblendet.

Das Ziel der Deutschen Aidshilfe ist es, Menschen mit einer HIV Infektion wieder zu mehr Lebensqualität zu verhelfen. An Medikamenten mangelt es weniger als an einem Umdenken innerhalb der Gesellschaft.

 

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