Nun ist es amtlich: Die Stadt Hannover erklärt sich selbst zur LGBTQI+ Freiheitszone. Schon jetzt werden Erinnerungen an die Zeit wach, in der bekannt wurde, dass Polen damals (und vor noch nicht allzu langer Zeit) die sogenannten „LGBT-freien Zonen“ errichtete. Hannover fungiert damit für viele schon jetzt als überaus positives Gegenbeispiel. Unter anderem wurde angekündigt, dass die LGBTQI+ Flagge nicht nur im Rahmen des CSD, sondern während des kompletten Pride Monats hängen soll.

Hannover wird zum LGBTQI+ Freiheitsraum

Ein Freiheitsraum in der Freedom Zone?!

Die Verbindung zwischen Freiheit und LGBTQI+ Community ist nicht neu. Schon im Frühjahr 2021 beschloss das EU Parlament, stärker für die Rechte von Queers einzutreten und diese in Zukunft noch mehr zu unterstützen. In diesen Zusammenhang fiel bereits der Begriff der sogenannten „LGBTQI+ Freedom Zone“. Die Stadt Hannover geht nun noch einen Schritt weiter und erklärte sich kürzlich zur dazugehörigen Freiheitszone.

Den Verantwortlichen geht es unter anderem darum zu zeigen, dass Menschen, vollkommen frei von ihrer sexuellen Orientierung, in Frieden leben können sollen. Die Entscheidung der Stadt traf – unter anderem auch innerhalb der Community auf viel Zustimmung.

Für viele handelt es sich bei dieser Geste um weitaus mehr als „nur“ den Beschluss, dass die Regenbogenfahne vor dem Rathaus etwas länger weht. Vielmehr geht es darum, ein wichtiges Zeichen zu setzen und unter anderem auch zu zeigen, dass Queers in der Stadt willkommen sind. Zudem geht es darum, die Forderung nach mehr Gleichberechtigung – zusätzlich zur EU Ebene – auch auf städtischer Ebene zu betonen. Auf diese Weise dürfte dieses wichtige Anliegen für viele Menschen noch ein wenig greifbarer werden.

EU UND Stadt – welche Auswirkungen hat der Wunsch nach mehr Gleichberechtigung und Toleranz vor Ort?

So wichtig die Bestrebung der EU, das Leben für Queers auf dem Kontinent und auf der ganzen Welt zu verbessern, so wichtig ist es auch, durch Aktionen wie das Erklären Hannovers zur Freiheitszone, weitere Statements zu setzen. Auf diese Weise kann deutlich mehr im Detail, wie zum Beispiel durch das Hissen der Regenbogenfahne vor dem Rathaus über den gesamten Juni hinweg, gearbeitet werden.

Das Ergebnis: Auch innerhalb der Städte wird die Community noch sichtbarer. Die „EU“ ist für viele Menschen „weit weg“. Vollkommen anders verhält es sich jedoch, wenn innerhalb der Gemeinden und Kommunen für mehr Gleichberechtigung geworben wird.

Möglicherweise interessieren sich auf diese Art noch mehr Menschen, die eben nicht zur Community gehören, für queere Belange und verstehen, dass es nicht falsch ist, zu behaupten, dass es noch ein weiter Weg bis zur kompletten Gleichberechtigung ist.

CSD in Hannover – eine Stadt unter dem bunten Regenbogen

Im Jahr 2021 musste der klassische CSD, der auch in Hannover immer besonders bunt gefeiert wird, aufgrund der Corona Pandemie leider ausfallen. So ganz musste jedoch auch damals niemand auf Sichtbarkeit verzichten. Wie in vielen anderen Städten wurde per Fahrrad demonstriert und online über Forderungen, Errungenschaften und wichtige Themen informiert. 2022 kann der CSD jedoch hoffentlich wieder auf bekannte Weise gefeiert werden.

Das Event wurde bisher auf den 04. und 05. Juni 2022 datiert. Wenn alles nach Plan verläuft, treffen sich die Community und alle, die sich mit ihr verbunden fühlen, dann wieder auf dem Opernplatz der Stadt.

 

Wird Deutschland nun nach der Wahl eigentlich auch Queerfreudlicher?

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