ESC Gewinner Duncan Laurence tritt vorerst nicht in Ungarn auf

Hierbei handelt es sich um ein Statement, das es in sich hat: Der ESC Gewinner Duncan Laurence aus dem Jahre 2019 hat sich dazu entschlossen, nicht in Ungarn aufzutreten. Der Grund hierfür ist die aktuelle LGBTQ-feindliche Situation im Land.

Vor allem das neueste Gesetz, in dessen Zusammenhang dafür gesorgt werden soll, dass Kinder nicht in Kontakt mit queeren Inhalten kommen, sorgte unlängst für Wirbel. Und genau an dieser Stelle setzt Duncan an, wenn er sagt, er werde vorerst nicht mehr durch Ungarn touren.

Hintergrund des Gesetzes ist es übrigens, dass durch das Verbannen der entsprechenden Inhalte erreicht werden soll, dass Kinder und Jugendliche weniger schnell queer werden bzw. an Geschlechtsanpassung denken. Erst ab einem Alter von 18 Jahren sollen die Menschen in Ungarn dann Zugang zu den entsprechenden Medien, unter anderem auch einschlägigen Aufklärungsbüchern, haben.

Duncan Laurence meidet Ungarn

Duncan geht es nicht nur um die neue Gesetzgebung – sondern um mehr

Auch wenn sich die meisten Nachrichten rund um Ungarn hierzulande aktuell auf die LGBTQ-feindlichen neuen Gesetze beziehen, geht es dem Sänger offensichtlich um weitaus mehr als „nur“ um dieses Thema.

In diesem Zusammenhang macht er auch auf die Verletzung von Menschenrechten im Land aufmerksam.

Zu guter Letzt kommt er zu dem Schluss, dort, wo unter anderem LGBTQ-feindliche Gesetze unterstützt werden, nicht auftreten zu wollen und gibt damit ein klares Statement ab. In einem Interview erklärte er zudem, dass sich niemand bewusst für seine Sexualität entscheide.

Der Sänger weiß, wovon er spricht. Denn: er ist ebenfalls queer. Er lebt schon seit längerem mit seinem Freund zusammen. Die beiden sind seit einiger Zeit auch verlobt.

Die Stimmen gegen die ungarische Gesetzgebung werden immer lauter

Duncan Laurence ist nicht der einzige prominente Künstler, der aktuell mit seiner Meinung zu den LGBTQ-feindlichen Gesetzen in Ungarn nicht hinter den Berg hält. Unter anderem haben sich bereits viele Personen des öffentlichen Lebens gegen die Anti-Trans-Gesetze der ungarischen Regierung ausgesprochen.

Dass es jedoch nicht nur bei Aussagen bleibt, sondern direkt gehandelt wird, ist eher selten. Duncan Laurence scheint in jedem Fall zu 100 Prozent hinter seiner Meinung zu stehen. Dementsprechend werden sich seine Fans in Ungarn noch weiter gedulden müssen.

Wie reagiert Ungarn auf die internationalen Vorwürfe?

Egal, ob in der Politik oder im Rest des öffentlichen Lebens: Ungarn sieht sich aktuell mit viel Gegenwind konfrontiert.

Aktuell sieht es jedoch (zumindest jetzt noch) nicht so aus, als ob sich an der LGBTQ-feindlichen Einstellung der führenden Politiker vor Ort etwas ändern würde. Nach wie vor scheint man hier der Meinung zu sein, Queerness gehöre nicht zu einem „normalen“ Leben dazu. Fast hat es den Anschein, als wolle man alles, das nicht der „cis-Regel“ entspricht, ausklammern und ausblenden.

Dass Duncan Laurences Entscheidung die Verantwortlichen im Land zu einem Umdenken bewegen wird, ist sehr unwahrscheinlich. An den Menschen in Ungarn, die sich noch nicht weiter mit der Thematik befasst haben, dürfte die Kritik aus dem Ausland jedoch nicht spurlos vorbeigehen. Immerhin wird jetzt immer mehr klar, wie hart der Bruch zwischen einem weitestgehend toleranten Teil von Europa und der eigenen queer-feindlichen Politik mittlerweile geworden ist. Manchmal braucht es dann eben doch die „kleinen Beweise“, wie zum Beispiel eine ausgefallene Tour eines Künstlers, um Homophobie im Alltag noch ein wenig sichtbarer zu machen.

 

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