Riga Pride lockt tausende auf die Straße

Unter anderem wurde dieser Tage auch in Riga eine Pride gefeiert. Die lettische Hauptstadt verwandelte sich in ein buntes Farbenmeer und in eine Location mit einer klaren Botschaft: Die queere Community braucht mehr Rechte und mehr Gleichberechtigung.
Unter anderem spielte bei der Parade aber auch der Krieg in der Ukraine eine wichtige Rolle. Viele Teilnehmer der Riga Pride zeigten Solidarität.

Die Riga Pride war ein voller Erfolg

Circa 5.000 Teilnehmer waren bei der Riga Pride mit dabei

Klar: Teilnehmerzahlen derartiger Events können letztendlich nur geschätzt werden. Die Polizei vor Ort gibt an, dass in diesem Jahr etwa 5.000 Menschen in der lettischen Hauptstadt mit von der Partie waren. Unter anderem wurde in diesem Zusammenhang auch auf eine verstärkte Polizeipräsenz gesetzt. Denn: Auch wenn die meisten Events dieser Art in der heutigen Zeit glücklicherweise friedlich ablaufen, kann natürlich nicht ausgeschlossen werden, dass es zu Zwischenfällen kommt.

Dies gilt natürlich vor allem dann, wenn die Queers in den betreffenden Ländern ohnehin einen schweren Stand haben. Auch die Situation in Lettland könnte definitiv besser sein. Viele Menschen weigern sich hier dagegen, zu akzeptieren, dass es – abseits der cis-Norm – noch andere Orientierungen gibt. Wer hier auf der Straße öffentlich zu sich und seiner „besseren Hälfte“ stehen und beispielsweise Händchen halten möchte, riskiert definitiv, angefeindet zu werden.

Forderungen nach mehr Rechten für Queers

Wie eigentlich jede Pride stand auch die Veranstaltung in Riga unter einem bestimmten Motto. Dieses Mal wandten sich viele Menschen, die entweder zur Szene gehörten und sich mit ihr verbunden fühlten, an die Politiker des Landes. Ihre Forderung: Mehr Rechte für Queers und dementsprechend auch mehr Gleichberechtigung. Oder anders: Queers sollen die gleichen Rechte haben, wie Nicht-Queers.

Ein wichtiges „Detail“, das vielen Menschen zeigen dürfte, wie schwer sich die Situation für die Community in Lettland gestaltet, ist die Tatsache, dass homosexuelle Paare auch in gesetzlicher Hinsicht in Lettland immer noch bei Weitem nicht mit heterosexuellen Paaren gleichgestellt sind.

Mehr als „nur feiern“

Die Riga Pride zeigte auf beeindruckende Weise, dass es bei den einschlägigen Veranstaltungen eben nicht nur darum geht, Party zu feiern. Vielmehr wurden auch in diesem Jahr wichtige Belange in den Fokus gerückt. Ein Aspekt, der in diesem Zusammenhang immer wieder zum Tragen kommt, ist das Thema der Sichtbarkeit.
Auch in Deutschland handelt es sich dabei jedoch um eine Forderung, die von vielen Menschen, die sich noch nicht genauer mit der Szene befasst haben, oft gern belächelt wird. Immer wieder wird argumentiert, dass es unter anderem gerade diese Forderung sei, die zu Homophobie führe.

Die These, die queere Community sei schon längst gleichberechtigt und hätte dementsprechend überhaupt keinen Grund mehr, auf die Straße zu gehen, hält sich immer noch hartnäckig. Dass es jedoch noch lange dauert, bis hier von einer hundertprozentigen Gleichberechtigung gesprochen werden kann, gerät immer wieder in den Hintergrund und zeigt sich meist erst dann, wenn man bereit ist, ein wenig genauer hinzuschauen.

Prides in unterschiedlichen Ländern

Im Juni wird alljährlich der Pride Month gefeiert… Unter anderem auch in vielen Ländern, in denen Queers auch heute noch diskriminiert werden. Auch viele Organisationen in Deutschland setzen sich dafür ein, dass Queers in anderen Ländern auf die Straße gehen und für ihre Rechte kämpfen dürften. So bleibt zu hoffen, dass der Pride Sommer 2022 – auch abseits des Monats Juni – einmal mehr für viel positive Veränderung sorgt… Wenn auch vielerorts in eher kleinen Schritten.

 

Hier findest du die Resonanz des Pride Whopper

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