In Chile werden ab jetzt auch Gay Hochzeiten gefeiert

Vor ein paar Tagen war es so weit: In Chile haben die ersten gleichgeschlechtlichen Paare geheiratet. Das Gesetz steht den Verliebten nicht mehr im Wege. Denn: Nun ist es offiziell erlaubt, Homo Ehen zu leben und zu zelebrieren.

Die ersten beiden Verliebten, die sich zu diesem Schritt entschlossen haben, hören auf die Namen Jaime Nazar und Javier Silva. Sie schauten beim Standesamt von Santiago de Chile vorbei, um den Bund fürs Leben einzugehen. Beide konnten ihre Emotionen nicht unterdrücken… Unter anderem vielleicht auch deswegen, weil sie für sich feststellten, dass sie gerade den Beginn einer neuen Zeit für die Community im Land feierten?

Chile sagt "JA!" zur Gay Ehe

Vom Ja-Wort zum Interview

Die Trauung war schlicht und wunderschön. Auch die Kinder des Paares waren mit dabei. Im Anschluss an das Ja-Wort wurden die Verliebten direkt von einem Radiosender begrüßt. Hier konnten sie dann am Mikrofon ihren Emotionen noch weiter freien Lauf lassen. Sie erklärten, sie seien stolz darauf, nun endlich geheiratet zu haben.

Gleichzeitig verloren sie auch nicht das „große Ganze“ aus den Augen und betonten, dass es sich bei den entsprechenden Möglichkeiten um einen großen Schritt für die komplette LGBTQI+ Community des Landes handele.

Bei ihrer Trauung handelte es sich übrigens keineswegs um einen Schnellschuss. Die beiden leben schon seit mehreren Jahren als Paar zusammen. Das Ja-Wort kann dementsprechend als eine Art „i-Tüpfchelchen“ angesehen werden.

Auch ein lesbisches Paar gab sich das Ja-Wort

Nicht nur Jaime Nazar und Javier Silva, sondern auch Consuelo Morales Aros und Pabla Heuser Amaya haben an diesem Tag geheiratet. Beide sind mit 16 Jahren Beziehung sogar mehr als doppelt so lange zusammen wie Jaime und Javier. Die beiden Frauen haben auch ein gemeinsames Kind und verbinden, laut einem Interview, das sie der BBC gegeben haben, mit der Hochzeit nicht nur eine Bestätigung ihrer Liebe nach außen, sondern auch rechtliche Verbesserungen. Denn: Bisher galt nur die Frau als die gesetzliche Mutter des Kindes, die auch gleichzeitig die leibliche Mutter war. Genau das hat sich nun durch die Eheschließung geändert. Jetzt sind beide offiziell Mutter.

Chile sagt "JA!" zur Gay Ehe

Die gleichgeschlechtliche Ehe: Ein langer Weg zum Erfolg in Chile

Die Community hat sich schon lange für die gleichgeschlechtliche Ehe in Chile eingesetzt. Bisher (seit etwa sieben Jahren) war es hier nur möglich, Lebenspartnerschaften eintragen zu lassen. Diese boten jedoch in vielen Bereichen nicht dieselben rechtlichen Grundlagen wie die klassische Ehe.

Im Dezember letzten Jahres war es dann endlich so weit. Unter dem Präsidenten Sebastian Piñera wurde ein Gesetz verabschiedet, dass das Leben vieler Queers verändern sollte. Spannenderweise hatten vergleichsweise wenige mit einem derartigen politischen Sinneswandel gerechnet. Dementsprechend mussten sich die verantwortlichen Entscheidungsträger auch mit jeder Menge Gegenwind auseinandersetzen. Dies ändert jedoch nichts daran, dass das Ganze – trotz Protesten aus konservativen Kreisen – jetzt in trockenen Tüchern ist. Somit stößt Chile zu den Ländern in Südamerika, die mit gleichgeschlechtlicher Liebe weitaus toleranter umgehen als viele andere Länder auf dem Kontinent.

Möglicherweise kann Chile nun eine Art „Vorreiterposition“ einnehmen? Immerhin haben die verantwortlichen Politiker bereits bewiesen, dass Kurswechsel, auch dann, wenn nicht mit ihnen gerechnet wird, durchaus möglich sind.
Aufgrund der Begeisterung, die viele Queers im Land nach der Verkündung des neuen Gesetzes empfanden, ist davon auszugehen, dass es in Zukunft in Chile noch sehr viele Trauungen geben wird.

 

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