CSD Berlin: Warum wurde in diesem Jahr die Flagge vor dem Bundesrat gehisst?

Hierbei handelt es sich um eine Frage, die sich sicherlich auch viele Mitglieder der LGBTQIA+ Community gestellt haben dürften. Klar: Die Szene freut es, auf diese Weise mehr Sichtbarkeit zu erhalten, aber: Weshalb war es eigentlich in den Jahren zuvor nicht möglich, ein solches Statement zu setzen?

Fest steht: Der CSD Berlin gehört zu den größten Veranstaltungen seiner Art in ganz Deutschland. Beim Hissen der Flagge handelt es sich jedoch um ein „Detail“, das aktuell besonders beachtet wird.

Bundesrat hisst zum Berlin CSD Flagge

Die Regenbogenflagge vor dem Bundesrat: Ein „Zeichen für Akzeptanz“

Dass die Regenbogenflagge vor dem Bundesrat in Berlin gehisst wurde, war keine Überraschung. Stattdessen wurde genau das bereits vor einiger Zeit angekündigt. Laut der Länderkammer handelt es sich hierbei um ein „sichtbares Zeichen für die Akzeptanz und den Schutz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt“.

Hunderttausende von Menschen in den Straßen und das gute Gefühl, auch große Teile der Politik hinter sich zu wissen: Ein schönes Zeichen für mehr Vielfalt und mehr Toleranz – und das bei gutem Wetter.

Und übrigens: Es dürfte nicht beim einmaligen Hissen der Regenbogenflagge zum CSD 2022 in Berlin bleiben. Denn: Auch am 17. Mai, dem Tag gegen Queerfeindlichkeit, soll die Fahne nun vor dem Bundesrat wehen. Und das jedes Jahr.

Wie kam es zur Entscheidung, durch die Regenbogenfahne für mehr Sichtbarkeit zu sorgen?

„Warum erst jetzt?“ – So oder so ähnlich dürften viele Reaktionen auf die Neuerungen rund um die Regenbogenfahne geklungen haben. Eine Person, die in diesem Zusammenhang eine besonders wichtige Rolle spielte, ist Bundesinnenministerin Nancy Faser. Denn: Sie setzte sich vor einiger Zeit dafür ein, dass es möglich sein soll, auch vor Dienstgebäuden des Bundes die LGBTQIA+ Flagge zu hissen. ´

Bis zum entsprechenden Beschluss war es sogar verboten, ein derartiges Statement abzugeben. Diese Zeiten sind nun jedoch vorbei. Wer nun als Verantwortlicher eines Dienstgebäudes seine Solidarität mit der Community zeigen möchte, kann dies ganz einfach tun, ohne sich in einer „Grauzone“ zu bewegen bzw. ohne gegen das Gesetz zu handeln.

Als besonders positiv wird es aktuell auch wahrgenommen, dass sich die Möglichkeiten nicht nur „auf dem Papier“ geändert haben, sondern schon in einigen Städten rege genutzt werden. Denn: Dienstgebäude des Bundes gibt es eben nicht nur in Berlin. Es gibt schon jetzt zahlreiche Bundesministerien, die sich dazu entschlossen haben, die neuen Möglichkeiten in Anspruch zu nehmen. Fast hat es sogar den Anschein, als hätten einige Verantwortliche lediglich darauf gewartet, endlich – im wahrsten Sinne des Wortes – Farbe bekennen und zeigen zu dürfen, dass sie hinter der Community und ihren Forderungen nach mehr Gleichberechtigung stehen.

Eine wichtige Entscheidung für die Community

Es mag sich für manche Menschen, die nicht zur LGBTQIA+ Community gehören, selbstverständlich oder vielleicht sogar belanglos anhören, aber: Das ist es nicht. Viele Queers feiern das Signal, das aktuell aus der Politik gesendet wird, als wichtig und freuen sich, diese Art von Rückhalt zu erfahren.

In vielen Städten weht – entweder anlässlich eines CSDs oder „einfach nur so“ – die Regenbogenfahne. Dass hiermit nicht alle einverstanden sind, dürfte klar sein. Der politische Beschluss, hier jedoch ein klares Zeichen zu setzen, zeigt, wie wichtig das Thema weiterhin ist. Bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in Zukunft entwickeln wird und ob es vielleicht irgendwann keine Meldung mehr wert ist, wenn eine Regenbogenfahne vor einem öffentlichen Gebäude weht.

 

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